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RELIGION DER HEILIGE GEIST |
DEFINITION Pfingsten: In den christlichen Kirchen bildet Pfingsten den Abschluss der Osterzeit und wird in den Kirchen abendländischer Tradition als das Fest der Sendung des Heiligen Geistes und der Begründung der Kirche gefeiert, in der orthodoxen Kirche als das Fest der Trinität (Pfingstsonntag) und der Geistsendung (Pfingstmontag). Die biblische Begründung des Pfingstfestes findet sich in der in Apostelgeschichte 2,1f. geschilderten Ausgießung des Heiligen Geistes am 50. Tag nach dem ersten Passahfesttag, dem so genannten »Pfingstwunder«. (Brockhaus PC-Edition 2002) Upanischaden: Die Upanishaden (oder Upanischaden) sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil des Veda. Der Singular lautet die Upanishad. Im Sanskrit bedeutet Upanishad wörtlich »das Sich-in-der-Nähe-Niedersetzen«, gemeint ist »sich zu Füßen eines Lehrers (Guru) setzen«, aber auch eine geheime, belehrende Sitzung. Nach der hinduistischen Tradition werden 108 Upanishaden anerkannt. Die Texte wurden sowohl in Prosa als auch in Versform verfasst. Es wird angenommen, dass sie zwischen 700 v. Chr. und 200 v. Chr. entstanden sind. (Wikipedia) Emanation: Ausfluss, insbes. die stufenweise herabsteigende Ausströmung oder Entwicklung aller Dinge aus dem Urwesen. Diese Ansicht vom Universum, wonach es ein notwendiger Ausfluss aus der göttlichen Fülle ist, stammt aus dem Orient und wurde innerhalb des Christentums von den gnostischen Sekten ausgebildet. Der Ursprung des Bösen wird durch die Annahme erklärt, dass die Dinge notwendigerweise umso schlechter geworden seien, je weiter sie sich allmählich in den Abstufungen der Emanation von dem Urquell entfernt hätten. Auch die kabbalistische Philosophie hat sich das Emanationssystem angeeignet. (gemäß Meyers Großem Konversations-Lexikon von 1906) • Oder wie ich es sagen würde: Eine Lehre, nach der aus dem Göttlichen über allerlei blumig ausgestrahlte Abstufungen und Ausgeburten die Engel, Großbiester und dahinstümpernden Kleingeister dieser Welt „ausfließen“, einschließlich biologischer und chemischer Wesen und Substanzen aller Arten bis hin zur stumpf vor sich hinbrütenden Materie. fleucht: eigentlich „fleugt“, was eine ältere, frühneuhochdeutsche Form für „fliegt“ ist. Üblich in der Redewendung „kreuchen und fleuchen“. Alles, was da kreucht und fleucht (kriecht und fliegt) = alle Tiere.
Um das Thema zu vertiefen: Geheimnisse über Geheimnisse. Weitere Erwägungen zum Gottesbegriff und allerlei klug wirkenden Redensarten. |
Gedanken zu Pfingsten, zur Dreifaltigkeit und zur irdischen Anmaßung Nicht ganz ungefährlich: die Urkraft des Lebens auf den Arm zu nehmen 8. Juni 2014 (Pfingstsonntag): Tage der Muße, wenngleich nur einem kleinen Prozentsatz der Bevölkerung noch klar sein dürfte, was Pfingsten ist, was es heißt und im christlichen Sinne bedeuten soll: nämlich das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Wenn das kaum jemand weiß, warum feiern sie es dann? Nun gut, freie Tage sind schön, die Sonne scheint und das Blau des Himmels leuchtet herab, die Leiber werden durchwärmt von gnädiger Sommerglut, und teilweise enthebt sich ganz sicher der Geist des Sonnenanbeters aus irdischen Hüllen, fleucht gleichsam ein wenig empor, sich ausbreitend in weite Räume, und vermählt sich mit einem Geistigen, das geradeso gut von Gott kommen mag oder uns in golden durchfluteter Fülle eben einen Anteil am Göttlichen vermittelt: dem Heiligen Geist. Auf unserer massiv materialisierten Ebene kann es wohl kaum noch anders zu uns kommen, und so seien wir denn dankbar für dieses Licht von oben, selbst wenn wir nicht mehr präzise wissen, was Pfingsten heißt. Die versammelten Jünger wurden vom Heiligen Geist erfüllt: <Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.> – Apostelgeschichte 2, 1-4 Durch die praktische Verleihung der Fremdsprachenkenntnis wird hier gleichzeitig der Effekt der sprachlichen Zersplitterung ein wenig ausgeglichen, mit der die Menschheit seit dem Turmbau von Babel geschlagen war. Man durfte also auf bessere Verständigung hoffen; jedenfalls war mit diesem Wunder, so wie es uns berichtet wird, eine Voraussetzung für die weltweite Ausbreitung einer neuen Lehre gegeben. Eigentlich ist ja der Heilige Geist (griechisch Hagion Pneuma, lateinisch Spiritus Sanctus) eine Art Bindeglied oder gnadenreiche Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Und schauen wir im Interesse einer Zusammenfassung mal in den Brockhaus, finden wir folgende Angaben: Im Alten Testament wird als Heiliger Geist die Schöpfermacht Gottes bezeichnet (1. Mose 1, 2), die Leben spendet (1. Mose 2, 7) und den Menschen mit Weisheit und Erkenntnis ausrüstet. Im Neuen Testament geht es um den „Geist des Herrn“, der zu einem neuen Leben im Glauben befreit (2. Korinther 3, 17), die Kirche begründet (Apostelgeschichte 2, 33), leitet und ihr beisteht. In der christlichen Theologie ist der Heilige Geist neben dem Vater und dem Sohn die dritte und mit ihnen wesensgleiche Person der Trinität (Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit). In dieser Dreiheit war nach meinem Gefühl der Heilige Geist immer der offensichtlichste Aspekt, der am meisten einleuchtet und keiner sonderlichen Beweisführung bedarf. Und allmählich vertieft sich das Verständnis der christlichen Darstellungen in solcher Weise, dass hinter ihrem seelenfreundlichen Symbolcharakter immer größere wesentliche Wahrheit erfühlt werden kann, wenn man sich denn auch hiermit in empfänglicher Weise befasst. Hingegen nehmen doch viele Leute äußerst bedenklich den Tiger auf den Arm, wenn sie in moderner oder auch altertümlicher Schnoddrigkeit den direkten Sprung von Ich zu Gott versuchen, sich womöglich mit einem Höchsten Wesen frevelhaft gleichsetzen oder sich immerhin in gedankenloser oder geisteskranker Überheblichkeit damit verwechseln. Manche wollen mit spirituellen oder gar technischen Mitteln den Menschen selbst zum Gott machen. Sofern sie Gott nicht sehr viel kleiner definieren als es traditionell üblich ist, würden sie mit dieser Anmaßung doch schier unendlich viele Ebenen zu überspringen suchen. Was bilden sie sich ein? Ist es eine Art Größenwahn? Sobald man auch nur ganz oberflächlich die Nase in altjüdische oder altindische Quellen hineinsteckt, wird offenkundig, dass diese Versuchung hier auf Erden nicht neu ist. In ausgleichender Weise würde ich sagen, dass mit spirituellen Bestrebungen innerhalb oder außerhalb von Kirchen durchaus bedeutende Verbesserungen für die eigentliche Qualität des menschlichen Lebens erzielt werden können, auch größere Fähigkeiten, wenn jemand schrittweise an der Steigerung von Fähigkeiten arbeiten will. Aber dann bitte nicht mit dieser Du-bist-ein-Gott- oder gar Du-bist-Gott-Anmaßung, wie sie in einschlägigen Schriften stellenweise durchscheint. Hier hat jemand etwas verwechselt. Die Wahrheit sieht, wie mir scheint, einfach so aus, dass die Schöpfung mitsamt ihren immateriellen Einzelwesen aus einem Urgrund von göttlichem Bewusstsein hervorgeht und dass wir als Einzelwesen eine Verbindung dorthin haben und auf dieser Ebene auch miteinander ganz subtil verbunden sind. Das leuchtet ein (schöner wahrhaftiger Ausdruck: „leuchtet ein“). Wir haben die Freiheit, uns dieser Verbindung stärker zuzuwenden oder uns von ihr abzuwenden, mit den jeweiligen Folgen und neuen Schlussfolgerungen. Bei der Lektüre einiger Auszüge aus den Upanischaden fiel mir auf, dass einige alte Inder die Schöpfung und den Urgrund genauso sahen. Bemerkenswert ist, dass sie bezüglich der Götter, die darüber hinaus von den Menschen verehrt werden, den Begriff einer „Überschöpfung“ benutzten. Eine Überschöpfung, ungefähr so, wie die Marxisten, um das wuchernde Ideengefüge anzuzweifeln, skeptisch von einem Überbau sprechen, nur dass die meisten weisen Inder eben nicht die Materie, sondern das Geistige als die grundlegende Wirklichkeit betrachteten. Das würde bedeuten, die eigentliche Schöpfung ist die Entstehung der Welt und der Seelen aus dem Geiste, wie sie ja immer noch vor sich geht, aber wir Seelen hätten dann in einer Art Überschöpfung uns allerlei Götter und andere Wesen hingesetzt, die wir nun als höher einstuften als uns selbst. Ob diese dann effektiv höher stehen, ist eine weiterführende Frage, die sich schwer beantworten lässt. Meine bescheidene Meinung ist, dass sich aus unserer kollektiven Erschaffung und Anbetung höherer Wesen, kombiniert mit entsprechenden, sozusagen entgegenkommenden Emanationen aus dem grenzenlosen Potenzial des geistigen Urgrundes, je nach Stärke des Glaubens und Vielzahl der Gläubigen tatsächlich wiederum die Existenz von Göttern begründen lässt und diese doch weitgehend die Macht haben, die wir ihnen zuweisen. Darüber hinaus ist dies vermutlich ein ewiger Vorgang, wobei ewig bedeutet, dass es auch außerhalb der Zeit und vor der Zeit und über der Zeit und jenseits von allen Zeiten und Räumen, also innerhalb wie auch außerhalb von Raum-Zeit-Kontinua schon immer und überall so war, ist und sein wird – und dass diese spielerische Wechselwirkung nicht unbedingt irgendwann und irgendwo angefangen haben muss und dass es keineswegs irgendwann endet. Das ist die Ewigkeit, und wir Irdischen haben gemäß unserer gebührenden Größe und Schönheit in der Gnade des Heiligen Geistes daran teil, also machen wir uns keine Sorgen! Frohes Fest noch ... Eckehard Junge, 8. Juni 2014 |
Weitgehend unbedenklich: Es einfach über sich ausgießen zu lassen
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