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GEHEIMGESELLSCHAFTEN

DIE BILDERBERGER

DEFINITION

Bilderberg-Konferenz: Die Bilderberg-Konferenzen sind informelle private Treffen von einflussreichen Personen aus Politik, Wirtschaft, Militär, Gewerkschaften, Medien, Hochadel und Hochschulen, in denen Probleme der Weltwirtschaft und der internationalen Beziehungen besprochen werden. Die meisten Teilnehmer kommen aus NATO-Staaten, seit 1989 nehmen zunehmend Personen aus anderen Staaten an den Konferenzen teil. Die Konferenz wurde zum ersten Mal im Mai 1954 im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek (Niederlande) veranstaltet. {Quelle: WikiLex}

SELBSTDARSTELLUNG

About Bilderberg: <Founded in 1954, Bilderberg is an annual conference designed to foster dialogue between Europe and North America.

Every year, between 120-150 political leaders and experts from industry, finance, academia and the media are invited to take part in the conference. About two thirds of the participants come from Europe and the rest from North America; one third from politics and government and the rest from other fields.

The conference is a forum for informal, off-the-record discussions about megatrends and the major issues facing the world.

Thanks to the private nature of the conference, the participants are not bound by the conventions of office or by pre-agreed positions. As such, they can take time to listen, reflect and gather insights.

There is no detailed agenda, no resolutions are proposed, no votes are taken, and no policy statements are issued.

The 61st Bilderberg meeting will take place at the beginning of June 2013 in the UK.>

(Ein Auszug aus der offiziellen Bilderberg-Website)

HINTERGRUND-INFO

Umfassende weitere Informationen über Bilderberg 2013 und die Hintergründe finden Sie u.a. beim Kopp-Verlag: Bilderberg, Juni 2013.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VL-Gruppen (Dänemark): Nach dem gleichen Prinzip elitärer „privater“ Treffs wie bei Bilderberg ist hinter den Kulissen die ganze dänische Gesellschaft organisiert.  Es wird nicht einmal ein Hehl daraus gemacht. Der dänische Ausdruck „VL-grupper“ ist die Plural-Form. Die Abkürzung „VL“ steht für virksomhedsleder, was eigentlich „Unternehmer“ oder „Manager, leitender Angestellter“ bedeutet, jedoch bei den VL-Gruppen ausgeweitet wird auf viele andere einflussreiche Persönlich­keiten des öffentlichen Lebens, darunter Politiker und Mitglieder des Banken- und Verwaltungs­apparats sowie auch der Presse. Diese Gruppen dienen angeblich dem Erfahrungsaustausch und sollen sich erwartungsgemäß 6 bis 8 Mal pro Jahr reihum bei dem einen oder anderen Mitglied treffen. VL-Gruppe 1 besitzt in diesem System eine höhere Autorität als VL-Gruppe 2, vielleicht sogar eine implizierte Weisungsbefugnis, und so geht es weiter abwärts durch die ganze Hierarchie, die nach Angaben ihrer Dachorganisation Dansk Selskab for Virksomhedsledelse ganze 120 Gruppen umfasst (nach dem Stand von 2013). Dies wirft natürlich die Frage auf, inwieweit ein solches inoffizielles Kommu­nikations- und Machtsystem, wo die Grenzen zwischen Volksver­tretern, Beamten und privatwirt­schaftlichen Kräften in einer ver­schwiegenen Atmosphäre ver­schwimmen, mit dem grundsätzlich sehr demokratischen Anspruch der dänischen Gesellschaft vereinbar ist. Umgekehrt könnte dieses Verflechtungs-System natürlich auch zum bedeutenden Erfolg des dänischen Modells während der letzten Jahrzehnte beigetragen haben.

Der Tagungsort, ein bisschen gruselig: Stammsitz einer Art „Mutter der Finsternis“? Ich hoffe zu scherzen.

Bilderberg 2013

11. Mai 2013: Jetzt wird gerade der Veranstaltungsort für das „geheime“ Gipfeltreffen der berüchtigten Bilderberger im Jahre 2013 bekannt. Die nach außen schweigsame, jedoch intern redselige Welt-Elite trifft sich diesmal im Hotel „The Grove“ in der Stadt Watford, unmittelbar nördlich von London in der Grafschaft Hertfordshire, vom 6. bis 9. Juni 2013. Die Steuerzahler von Hertfordshire dürfen laut Watford Observer vom 10. Mai 2013 das gewaltige Polizeiaufgebot bezahlen, als ob diese erleuchteten hochwohlgeborenen Illuminati-Knechte kein Geld hätten, um für ihre „Sicherheit“ selbst aufzukommen. Schuld daran sind natürlich die Demonstranten, die von nah und fern anreisen werden. Dorothy Thornhill, die Bürgermeisterin von Watford, hat gemischte Gefühle, sagt sie. Ob dieses Ereignis mal für ihr Städtchen auch gut sein wird? Die Sorge wegen der möglichen Unruhen ist verständlich. Die Polizei von Hertfordshire benutzt als Einsatzzentrale während der Veranstaltung einen örtlichen Rugby-Club. Wer weiß, was da auf sie zukommt.

Es treffen sich, wie üblich, etwa 140 Größen aus Politik, Wirtschaft, Finanz- und Medienwelt sowie vermutlich auch wieder ein paar Vertreter der Königshäuser. Die Gästeliste wird bis zur eigentlichen Veranstaltung geheim gehalten. Um die Teilnehmer von der Außenwelt gebührend abzuschotten und von den Inhalten der Referate und Diskussionen nichts nach außen dringen zu lassen, sind für die Dauer des Treffens alle 227 Zimmer des Hotels gebucht worden. Da wäre also noch Platz für ein angemessenes eigenes Personal. Es handelt sich um ein sehr luxuriöses Ambiente, wenn Sie sich das mal ansehen wollen: The Grove.

Kritiker betonen, dass diese Art Geheimtreffen zwischen Politikern und Lobbyisten (oder Drahtziehern) den demokratischen Prozess unterwandert, vom Transparenzgebot ganz zu schweigen. Die britische Lokalzeitung geht darauf nicht näher ein, findet es aber angemessen, den esoterischen Erweckungs-Redner und Schriftsteller David Icke mit der Behauptung zu zitieren, der einflussreiche Lenkungsausschuss (steering committee) der Bilderberg-Gruppe bestehe aus 3,60 Meter großen Echsen, die als „Reptoide“ bezeichnet werden. Das reicht man natürlich gern weiter, um die Kritiker lächerlich zu machen, und zugegeben, diese Unterstellung besitzt, wörtlich genommen, keinen hohen Wahrscheinlichkeitsgrad. Sie mag allerdings in bildlich-mythologischer Form dazu dienen, den Charakter dieser Obermacker satirisch und allgemeinverständlich aufs Korn zu nehmen. Wichtiger sind die eigentlichen, politisch-sachlichen Argumente, nämlich vor allem die Überlegung, dass dort hinter den Kulissen eine Art Einstimmung auf den künftigen strategischen Kurs für unsere Welt, oder zumindest eine Art thematische Auswahl für die nähere Zukunft angestrebt wird.

Großkreuz-Überhäufung und dänische Logenbrüder

18. Juli 2013: Die Medienwelt schweigt sich zum Thema Bilderberg nicht mehr aus, versucht jedoch abzuwiegeln und den lobbyistischen Aspekt zu verharmlosen. So meldet zum Beispiel die dänische Wirtschaftszeitung Børsen am 3. Juni 2013, unmittelbar vor dem Treffen, dass aus Dänemark u.a. der dänische Finanzminister Bjarne Corydon teilnimmt. Die von Jahr zu Jahr unterschiedlich zusammengesetzte Bilderberg-Konferenz soll, so heißt es, hinter verschlos­senen Türen den Zustand der Welt besprechen, und was man daran machen könne. Die Geheim­niskrämerei diene nur dem Zweck, dass frei diskutiert werden kann, ohne dass irgendein Sitzungsprotokoll entsteht. Dieses Jahr solle u.a. über die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Probleme Afrikas und die amerikanische Außenpolitik gesprochen werden. Es fänden keine Abstimmungen statt und es würden keine Beschlüsse gefasst.

Als Auswahl unter den bekanntesten Teilnehmern der Bilderberg-Konferenz 2013 werden im Børsen-Artikel der seit 2004 im Amt befindliche Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso, die unlängst abgedankte niederländische Königin Beatrix, die EU-Kommissarin für das Ressort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft Viviane Reding (die seit Februar 2010 auch Vizepräsidentin der Europäischen Kommission ist) und der frühere italienische Regierungschef Mario Monti genannt.

Für eine dänische Wirtschaftszeitung würde es zu weit gehen, nun beispielsweise darauf hinzuweisen, dass José Manuel Barroso im Mai 2010 mit der Collane (prunkvollen Halskette) zum Verdienst­orden des Malteserordens ausgezeichnet wurde. Diesen Verdienstorden selbst, „Pro Merito Melitensi“, trug er in Form eines Großkreuzes bereits seit 1990. Auf seiner offiziellen EU-Barroso-Webseite heißt es zur Collane-Verleihung 2010: „Präsident Barroso fühlt sich zutiefst geehrt durch diese Auszeichnung, die er als Ausdruck der grundlegenden Werte und konkreten Ziele ansieht, für die sowohl die Europäische Kommission als auch der Malteserorden stehen. Barroso zufolge spiegelt diese Auszeichnung auch die gemeinsame Verpflichtung wider, den Ärmsten zu helfen und die Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen.“ Das würden viele Europäer, die gegenwärtig mit Geld, Not und Leid für die Expansions- und Finanz-Abenteuer der EU und ihrer Hintermänner im Bankwesen blechen müssen, ein bisschen zynisch finden. Im Übrigen ist es erstaunlich, wie sie vor Barroso seit langer Zeit alle katzbuckeln und ihn mit Klimbim behängen: Bereits 1990, als er lediglich portugiesischer Staatssekretär war, wurde er mit dem Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes ausgezeichnet (häh? das verdient weitere Nachforschungen!), 1991 mit dem Großkreuz des Ordens des Löwen von Finnland, 1992 mit dem Großkreuz des Ordens von Oranien-Nassau (von 1992 bis 1995 war er portugiesischer Außenminister), 1993 mit dem Großkreuz des Falkenordens, und so geht das lustig weiter, mit Großkreuzen über Großkreuzen, u.a. 1994 vom „Kreuz des Südens“, 1996 vom „portugiesischen Christusorden“, 2002 aus Ungarn, 2004 aus Polen (für eine komplette Liste siehe die Wikipedia-Seite über José Manuel Barroso); und nachdem er von all diesen mysteriösen Interessengruppen und ausländischen Regierungen derart hochgejubelt war, wurde er 2004 zum EU-Kommissionspräsidenten gewählt (2009 wiedergewählt). Man muss befürchten, dass bei einer solchen Karriere weniger die Demokratie als eine seltsame Form von aristokratisch-geheim­bündlerischer Kungelei eine Rolle gespielt haben kann. Jeder normale Verschwörungs­theoretiker müsste hinter diesem wahnwitzigen Hosianna-Konzert eine Art Meta-Bündnis wie die Prieuré de Sion vermuten, nur leider ist Letztere ein vorgeschobenes Münchhausen-Manöver.

Und über Mario Monti hätte man noch anfügen können, dass er in einem Geflecht einflussreicher Denkfabriken und in Beraterfunktionen großer Wirtschaftskonzerne tätig ist. „Er gehört zum Präsidium der Friends of Europe. Er war Gründungsvorsitzender von Bruegel, einer weiteren europäischen Denkfabrik, die 2005 entstand. Er war europäischer Vorsitzender der Trilateralen Kommission, bis er schließlich 2011 als Premierminister vereidigt wurde. Monti ist führendes Mitglied der exklusiven Bilderberg-Gruppe. Er war auch als internationaler Berater von Goldman Sachs und Coca-Cola Company tätig.“ (Zitiert gemäß engl. Wikipedia unter Mario Monti) Et cetera. Ich frage mich immer, an welchem Punkt es langweilig wird. Man kann zusammenfassend sagen, wir wussten es schon: Die Bonzen stecken unter einer Decke.

So treffen sie sich dann in den Hallen der Bilderberg-Konferenz. Das dänische Wirtschaftsblatt Børsen nennt noch einige weitere personelle Details: Aus Skandinavien würden typischerweise der schwedische Außenminister Carl Bildt und sein Kollege, der Finanzminister Anders Borg teilnehmen. Aus Norwegen u.a. Außenminister Espen Barth Eide. Neben Finanzminister Corydon aus Dänemark außerdem (nicht zum ersten Mal) Ulrik Federspiel, früherer Abteilungsleiter der Ministerialkanzlei des Premierministers, heute tätig in der Geschäftsführung des Katalysator-Unternehmens Haldor Topsøe, sowie Jakob Haldor Topsøe, Partner der Investitionsfirma Ambrox Capital und Verwaltungsratsmitglied bei Haldor Topsøe. Zu den früheren dänischen Bilderberg-Teilnehmern zählten unter anderem Mærsk McKinney Møller (reichster Mann Dänemarks), die Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt (jetzt Premierministerin), der Rechtsliberale Uffe Ellemann-Jensen (der mal nahe dran war, Premierminister zu werden) und seinerzeit der Sozialdemokrat Jens Otto Krag (Premierminister 1962-68 und 1971/72).

Man sieht, dass die Skandinavier ihre Finger da ziem­lich tief drin haben. Zu einer Bilderberg-Konferenz eingeladen zu werden, bedeutet oft gute Karriere­aussichten für die nähere Zukunft. Entscheidenden Einfluss darauf, wer aus Dänemark eingeladen würde, hatte über längere Zeit der Chefredakteur der Tageszeitung Politiken, ein gewisser Tøger Seidenfaden (Abb. rechts), der Anfang 2011 etwas früh verstorben ist. Der Witz bei der Seidenfaden-Geschichte war folgender: Dänemark wird seit 1965 hinter den Kulissen von einer Art Logensystem koor­diniert oder zumindest beeinflusst (nicht Frei­maurer), das als VL-Gruppen (virksomhedsledelses-grupper oder virksomheds-leder-grupper, d.h. wörtlich „Unternehmensführungs-Gruppen“)  bekannt ist, ein erlesener Netzwerk-Klub, in dem sich auf abgestuften Ebenen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Hochfinanz, Medien und gesellschaftlichem Leben treffen. Das mag einen konstruktiven Effekt für die gesellschaft­liche Zusammenarbeit in einem überschaubaren kleineren Land haben, ist aber auch eine Art elitäre Umgehung der demokratischen Entscheidungswege und eine im Grunde unzulässige Verflechtung und Vermischung von Politik und Wirtschaft. Nach dem Stand vom Frühjahr 2005 gab es 68 VL-Gruppen; 2013 sind es 120 VL-Gruppen mit insgesamt 3875 Mitgliedern. Die Mitgliederlisten waren lange Zeit geheim gehalten worden, bis 1997 eines der Mitglieder, der Politiken-Chefredakteur Tøger Seidenfaden, die ganze Liste veröffentlichte! Soweit ich mich erinnere, erklärte er bei dieser Gelegenheit auch ausführlich die Arbeitsweise und Gliederung dieser VL-Gruppen. Bemerkenswerterweise hat der kühne Verrat (oder war dieser Schritt von oben her geplant?) seiner weiteren Karriere nicht geschadet. Von 1993 bis 2003 konnte er als Mitglied des Lenkungsausschusses der Bilderberger über Einladungen anderer Dänen zum Bilderberg-Treffen entscheiden. Ich gehe davon aus, dass hier die Überlegung mitspielte: Wenn du einen Kerl nicht besiegen kannst, dann rekrutiere ihn! Für ein skeptisches Land wie Dänemark eignet sich doch als Top-Bilderberger am besten ein Mann aus der linksliberalen Intelligenzija. Seidenfaden wurde bereits 1993 zum Ritter geschlagen; so wirkt das dänische Königshaus auf subtile Weise bei der Machtverteilung mit. Er war seit 1987 Vorstandsmitglied der dänischen Gesellschaft für Auswärtige Politik (entspricht dem amerikanischen CFR), von 1996-98 und von 2004 bis 2011 Vorsitzender des Kopenhagener Redakteurverbandes, ab 2005 Mitglied des Lenkungsausschusses der Trilateralen Kommission (TLC) und gehörte bei den VL-Gruppen natürlich zur Quasi-Loge Nr. 1. Diese Details mögen dazu dienlich sein, die Arbeitsweise eines nationalen und internationalen Machtgeflechts besser zu verstehen.

 

Was ist denn das?

15. Mai 2013: Die Möchtegern-Weltenherrscher der Marke Bilderberg werden bei einem Spaziergang durch die weitläufigen trostlosen „Luxus“-Gärten um ihren diesjährigen Treffpunkt „The Grove“ erleben, dass in einem plumpen, seichten, rechteckigen Stück Wasserfläche eine absolut verelendende Menschenfigur „künstlerisch“ dargestellt ist, eine Art zerfließender Techno-Zombie, der ganz eklig und armselig ist, ein grauer Dr. Death gewissermaßen (siehe Abb. links), der von Kritikern bereits als eine Statue des Transhumanismus gedeutet wird. Sie wissen schon, Abschaf­fung des Menschen durch den Über-Robo­ter, den Allesrechner, den Alien-Mix-Klon oder dergleichen. Es ist er­schreckend. Jedenfalls ist es nicht die humanis­tische Tradition, es knüpft nicht an die Renaissance an, auch keineswegs ans Chris­tentum oder an klassische griechische Motive von Freiheit, Ebenmaß und Edelmut. Nein, diese Ausdrucksform ist herzlos und ist gegen uns. Gegen uns Menschen! An dieser Art „Kunst“ können wohl nur die übelsten Zyniker oder interstellaren Blutsauger ihre juckende kleine Freude haben. Ach ja, und wenige Tage vorher oder nachher wird dieses ominöse Gebäude (wie schon jährlich seit 2007) von der Google-Zeitgeist-Konferenz benutzt, was den Verdacht erhärtet, dass Bilderberg und Google zu einer Art Bilder-Google oder Google-Berg verschmelzen und die Echsenkönige in Zukunft noch hartnäckiger auf das Glotz-, Informationszersplitterungs-, Wichshilfen-, Überwachungs-, Kriminalisierungs- und Kontrollinstrument Google setzen werden. Dafür gibt es immerhin schon eine Reihe konkrete Anzeichen (siehe unten den Abschnitt Google-CEO Eric Schmidt tönt wie 1984 bei Orwell). Aber man versinkt in eine Art hoffnungslosen Mystizismus statt Logik und Klarheit beim Aussortieren. – Bitte um Verzeihung, Quatsch mit Soße, all das, und dennoch muss es gelegentlich brühwarm aufgegossen werden.

Ich habe mir heute ein Drachenposter gekauft (nach dem Motto: Das kann ich auch) und hinter meinem Rücken an die Schrankwand gepinnt, einen Drachen, der feuer­speiend ein kugelförmiges Ei mit dem Yin-und-Yang-Zeichen in den Klauen hält. Die Male­rin, schon allseits bekannt, eine Anne Stokes aus England, die auf Drachen-, Fantasy-, Vampir- und Gothic-Motive spezialisiert ist, nennt das sinnreiche Gemälde Yin Yang Protector, aber machen wir uns nichts vor, der Drache beschützt nicht das Yin und Yang, sondern der Drache (die Echse) hat das Yin und Yang längst gehijacked (gekapert, zur Geisel genommen) und fickt uns die Hirne durch, oder die Seelen, je nachdem was Sie glauben. So ein gigantischer Berg von Bildern – auch Google ist ja buchstäblich ein „Bilder-Berg“, oder liefert einen solchen – lässt sich nur ganz schwer wieder abtragen. – Oben unter dem Titel ist das Gespensterschloss zu sehen, wo die vermeintlich „Großen“ dieser Welt, die in Wahrheit eher Tief- als Hochgestellten, sich zum diesjährigen Tête-à-tête treffen, d.h. zum Köpfe-Zusammenstecken, oder was sie sonst noch alles zusammenstecken, aushecken und durchlauchtigst mit planerischer Heimlichkeit und lobby­istischer Eintracht beflecken, bis die Posaunen erklingen oder die Annunaki hier landen.

 

Google-CEO Eric Schmidt tönt wie 1984 bei Orwell

17. Mai 2013: Die Majestätische Küchenschabe breitet sich über Alles und Jedes aus. Die geistige Verarbeitung kann kaum noch Schritt halten. Ich zitiere mal eben, der Kürze halber, aus der amerikanischen Website PrisonPlanet:

<Die Richtung, in der sich das alles entwickelt, lässt sich ziemlich eindeutig aus den Bemerkungen von [Google-Generaldirektor] Eric Schmidt höchstpersönlich ablesen, der wiederholt klargestellt hat, dass er die Privatsphäre für ein irrelevantes Überbleibsel aus der Vergangenheit hält und dass er aus Google den ultimativen Großen Bruder machen will, der George Orwells Roman „1984“ wie ein Kindermärchen erscheinen lässt:

„Für uns brauchen Sie nicht einmal etwas einzutippen. Wir wissen, wo Sie sind. Wir wissen, wo Sie gewesen sind. Wir können mehr oder weniger wissen, woran Sie denken.“

„Ich glaube, die meisten Leute erwarten von Google eigentlich keine Antworten auf ihre Fragen. [...] Sie wollen, dass Google ihnen sagt, was sie als Nächstes tun sollen.“

„Falls es bei Ihnen etwas gibt, was niemand wissen darf, dann sollten Sie es vielleicht sowieso nicht tun.“

„Wir brauchen einen [verifizierten] Personen-Namensdienst", sagte er. „Regierungen werden das verlangen.“ (Internetkontrolle im chinesischen Stil).

„Wir wissen alles, was Sie machen, und die Regierung kann Ihre Schritte verfolgen.“

„Wir werden über Ihre Position auf den Fuß genau und schließlich auch auf den Zoll genau Bescheid wissen … Ihr Auto wird sich von selber fahren; es ist bloß ein ärgerliches Hindernis, dass Autos vor den Computern erfunden wurden ... Sie sind niemals einsam ... Sie haben nie Langeweile ... es gehen Ihnen nie die Ideen aus.“

In zahlreichen Reden, einschließlich der Reden bei Google-Zeitgeist-Kongressen, hat Eric Schmidt seine Vision einer kollektivistischen, permanent vernetzten Welt umrissen, wo Individualität und Privatsphäre verpönt sind und wo diejenigen, die sich der neuen Religion des Transhumanismus verweigern, als barbarische Untermenschen gemieden werden.>

(http://www.prisonplanet.com/google-berg-global-elite-transforms-itself-for-technocratic-revolution.html)

 

Bilderberg-Teilnehmerliste 2013

4. Juni 2013: Hier kommt, während die Stahlzäune rings um das Gelände errichtet werden, aus den wundersamen Tiefen des Internets die offizielle Teilnehmerliste des erlauchten Bilderberg-Treffens 2013 im Hotel The Grove in Watford, Hertfordshire, vom 6. bis 9. Juni in England, nach dem Stand vom 3. Juni und nach Ländern geordnet (ganz unten eine Liste der Ländercodes):

Vorsitz: Castries, Henri de [Chairman and CEO, AXA Group]

AUT: Bronner, Oscar [Publisher, Der Standard Medienwelt]

AUT: Schieder, Andreas [State Secretary of Finance]

AUT: Scholten, Rudolf [Member of the Board of Executive Directors, Oesterreichische Kontrollbank AG]

BEL: Davignon, Etienne [Minister of State; Former Chairman, Bilderberg Meetings]

BEL: Leysen, Thomas [Chairman of the Board of Directors, KBC Group]

CAN: Clark, W. Edmund [President and CEO, TD Bank Group]

CAN: McKenna, Frank [Chair, Brookfield Asset Management]

CAN: Prichard, J. Robert S. [Chair, Torys LLP]

CAN: Reisman, Heather M. [CEO, Indigo Books & Music Inc.]

CAN: Wall, Brad [Premier of Saskatchewan]

CAN: Weston, Galen G. [Executive Chairman, Loblaw Companies Limited]

CHE: Gutzwiller, Felix [Member of the Swiss Council of States]

CHE: Jordan, Thomas J. [Chairman of the Governing Board, Swiss National Bank]

CHE: Kudelski, André [Chairman and CEO, Kudelski Group]

CHE: Vasella, Daniel L. [Honorary Chairman, Novartis AG]

DEU: Achleitner, Paul M. [Chairman of the Supervisory Board, Deutsche Bank AG]

DEU: Ackermann, Josef [Chairman of the Board, Zurich Insurance Group Ltd]

DEU: Enders, Thomas [CEO, EADS]

DEU: Grillo, Ulrich [CEO, Grillo-Werke AG]

DEU: Koch, Roland [CEO, Bilfinger SE]

DEU: Lauk, Kurt J. [Chairman of the Economic Council to the CDU, Berlin]

DEU: Lindner, Christian [Party Leader, Free Democratic Party (FDP NRW)]

DEU: Löscher, Peter [President and CEO, Siemens AG]

DNK: Corydon, Bjarne [Minister of Finance]

DNK: Federspiel, Ulrik [Executive Vice President, Haldor Topsøe A/S]

DNK: Topsøe, Jakob Haldor [Partner, AMBROX Capital A/S]

ESP: Cebrián, Juan Luis [Executive Chairman, Grupo PRISA]

ESP: Guindos, Luis de [Minister of Economy and Competitiveness]

ESP: Isla, Pablo [Chairman and CEO, Inditex Group]

FIN: Apunen, Matti [Director, Finnish Business and Policy Forum EVA]

FIN: Heinonen, Olli [Senior Fellow, Belfer Center for Science and International Affairs, Harvard Kennedy School of Government]

FIN: Ollila, Jorma [Chairman, Royal Dutch Shell, plc]

FIN: Urpilainen, Jutta [Minister of Finance]

FRA: Barré, Nicolas [Managing Editor, Les Echos]

FRA: Baverez, Nicolas [Partner, Gibson, Dunn & Crutcher LLP]

FRA: Bavinchove, Olivier de [Commander, Eurocorps]

FRA: Fillon, François [Former Prime Minister]

FRA: Hermelin, Paul [Chairman and CEO, Capgemini Group]

FRA: Montbrial, Thierry de [President, French Institute for International Relations]

FRA: Pécresse, Valérie [Member of Parliament (UMP)]

FRA: Rey, Hélène [Professor of Economics, London Business School]

FRA: Senard, Jean-Dominique [CEO, Michelin Group]

GBR: Agius, Marcus [Former Chairman, Barclays plc]

GBR: Alexander, Helen [Chairman, UBM plc]

GBR: Balls, Edward M. [Shadow Chancellor of the Exchequer]

GBR: Bell, John [Regius Professor of Medicine, University of Oxford]

GBR: Carrington, Peter [Former Honorary Chairman, Bilderberg Meetings]

GBR: Clarke, Kenneth [Member of Parliament]

GBR: Cowper-Coles, Sherard [Business Development Director, International, BAE Systems plc]

GBR: Davis, Ian [Senior Partner Emeritus, McKinsey & Company]

GBR: Dudley, Robert [Group Chief Executive, BP plc]

GBR: Flint, Douglas J. [Group Chairman, HSBC Holdings plc]

GBR: Gulliver, Stuart [Group Chief Executive, HSBC Holdings plc]

GBR: Henry, Simon [CFO, Royal Dutch Shell plc]

GBR: Kerr, John [Independent Member, House of Lords]

GBR: Mandelson, Peter [Chairman, Global Counsel; Chairman, Lazard International]

GBR: Micklethwait, John [Editor-in-Chief, The Economist]

GBR: Omand, David [Visiting Professor, King’s College London]

GBR: Osborne, George [Chancellor of the Exchequer]

GBR: Robertson, Simon [Partner, Robertson Robey Associates LLP; Deputy Chairman, HSBC Holdings]

GBR: Taylor, Martin [Former Chairman, Syngenta AG]

GBR: Voser, Peter R. [CEO, Royal Dutch Shell plc]

GBR: Williams of Crosby, Shirley [Member, House of Lords]

GBR: Wolf, Martin H. [Chief Economics Commentator, The Financial Times]

GBR: Wright, David [Vice Chairman, Barclays plc]

GRC: Kyriacopoulos, Ulysses [Chairman, S&B Industrial Minerals S.A.]

GRC: Papahelas, Alexis [Executive Editor, Kathimerini Newspaper]

INT: Barroso, José M. Durão [President, European Commission]

INT: Lagarde, Christine [Managing Director, International Monetary Fund]

INT: Reding, Viviane [Vice President and Commissioner for Justice, Fundamental Rights and Citizenship, European Commission]

INT: Thiam, Tidjane [Group CEO, Prudential plc]

INT: Zoellick, Robert B. [Distinguished Visiting Fellow, Peterson Institute for International Economics]

IRL: Gallagher, Paul [Senior Counsel]

IRL: Sutherland, Peter D. [Chairman, Goldman Sachs International]

ITA: Bernabè, Franco [Chairman and CEO, Telecom Italia S.p.A.]

ITA: Cucchiani, Enrico Tommaso [CEO, Intesa Sanpaolo SpA]

ITA: Gruber, Lilli [Journalist – Anchorwoman, La 7 TV]

ITA: Monti, Mario [Former Prime Minister]

ITA: Nagel, Alberto [CEO, Mediobanca]

ITA: Rocca, Gianfelice [Chairman,Techint Group]

NLD: Boxmeer, Jean François van [Chairman of the Executive Board and CEO, Heineken N.V.]

NLD: Dijkgraaf, Robbert H. [Director and Leon Levy Professor, Institute for Advanced Study]

NLD: Halberstadt, Victor [Professor of Economics, Leiden University; Former Honorary Secretary  General of Bilderberg Meetings]

NLD: Knot, Klaas H.W. [President, De Nederlandsche Bank]

NLD: Netherlands, H.R.H. Princess Beatrix of The Netherlands

NLD: Rutte, Mark [Prime Minister]

NOR: Brandtzæg, Svein Richard [President and CEO, Norsk Hydro ASA]

NOR: Eide, Espen Barth [Minister of Foreign Affairs]

NOR: Skogen Lund, Kristin [Director General, Confederation of Norwegian Enterprise]

POL: Rostowski, Jacek [Minister of Finance and Deputy Prime Minister]

PRT: Balsemão, Francisco Pinto [Chairman and CEO, IMPRESA]

PRT: Portas, Paulo [Minister of State and Foreign Affairs]

PRT: Seguro, António José [Secretary General, Socialist Party]

SWE: Bildt, Carl [Minister for Foreign Affairs]

SWE: Borg, Anders [Minister for Finance]

SWE: Ekholm, Börje [President and CEO, Investor AB]

SWE: Löfven, Stefan [Party Leader, Social Democratic Party (SAP)]

SWE: Wallenberg, Jacob [Chairman, Investor AB]

TUR: Aydıntaşbaş, Aslı [Columnist, Milliyet Newspaper]

TUR: Babacan, Ali [Deputy Prime Minister for Economic and Financial Affairs]

TUR: Dinçer, Haluk [President, Retail and Insurance Group, Sabancı Holding A.S.]

TUR: Koç, Mustafa V. [Chairman, Koç Holding A.S.]

TUR: Özel, Soli [Senior Lecturer, Kadir Has University; Columnist, Habertürk Newspaper]

TUR: Pavey, Şafak [Member of Parliament (CHP)]

USA: Ng, Andrew Y. [Co-Founder, Coursera]

USA: Altman, Roger C. [Executive Chairman, Evercore Partners]

USA: Athey, Susan [Professor of Economics, Stanford Graduate School of Business]

USA: Bezos, Jeff [Founder and CEO, Amazon.com]

USA: Eberstadt, Nicholas N. [Henry Wendt Chair in Political Economy, American Enterprise Institute]

USA: Evans, J. Michael [Vice Chairman, Goldman Sachs & Co.]

USA: Feldstein, Martin S. [Professor of Economics, Harvard University; President Emeritus, NBER]

USA: Fishman, Mark C. [President, Novartis Institutes for BioMedical Research]

USA: Geithner, Timothy F. [Former Secretary of the Treasury]

USA: Gfoeller, Michael [Political Consultant]

USA: Graham, Donald E. [Chairman and CEO, The Washington Post Company]

USA: Jacobs, Kenneth M. [Chairman and CEO, Lazard]

USA: Johnson, James A. [Chairman, Johnson Capital Partners]

USA: Jordan, Jr., Vernon E. [Managing Director, Lazard Freres & Co. LLC]

USA: Kaplan, Robert D. [Chief Geopolitical Analyst, Stratfor]

USA: Karp, Alex [Founder and CEO, Palantir Technologies]

USA: Kissinger, Henry A. [Chairman, Kissinger Associates, Inc.]

USA: Kleinfeld, Klaus [Chairman and CEO, Alcoa]

USA: Kravis, Henry R. [Co-Chairman and Co-CEO, Kohlberg Kravis Roberts & Co.]

USA: Kravis, Marie-Josée [Senior Fellow and Vice Chair, Hudson Institute]

USA: Lessig, Lawrence [Roy L. Furman Professor of Law and Leadership, Harvard Law School; Director, Edmond J. Safra Center for Ethics, Harvard University]

USA: Mathews, Jessica T. [President, Carnegie Endowment for International Peace]

USA: Mundie, Craig J. [Senior Advisor to the CEO, Microsoft Corporation]

USA: Ottolenghi, Emanuele [Senior Fellow, Foundation for Defense of Democracies]

USA: Perle, Richard N. [Resident Fellow, American Enterprise Institute]

USA: Petraeus, David H. [General, U.S. Army (Retired)]

USA: Rubin, Robert E. [Co-Chairman, Council on Foreign Relations; Former Secretary of the Treasury]

USA: Schmidt, Eric E. [Executive Chairman, Google Inc.]

USA: Slaughter, Anne-Marie [Bert G. Kerstetter ’66 University Professor of Politics and International Affairs, Princeton University]

USA: Thiel, Peter A. [President, Thiel Capital]

USA: Thompson, Craig B. [President and CEO, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center]

USA: Warsh, Kevin [Distinguished Visiting Fellow, The Hoover Institution, Stanford University]

USA: Wolfensohn, James D. [Chairman and CEO, Wolfensohn and Company]

      

AUT           Austria                           INT                International

BEL            Belgium                          IRL                Ireland

CAN           Canada                            ITA                Italy

CHE            Switzerland                  NLD               Netherlands

DEU            Germany                       NOR              Norway

DNK            Denmark                       POL               Poland

ESP              Spain                              PRT               Portugal

FIN             Finland                          SWE              Sweden

FRA            France                            TUR               Turkey

GBR            Great Britain                USA               United States of America

GRC            Greece                             

 

 

Rückblick auf Bilderberg 2013

14. Juni 2013: Mittlerweile kamen und gingen nun also im Gruselhotel von Watford die ehrbaren Oberquassler des Bilderberg-Vereins, deren Bedeutung man nicht überschätzen sollte. Die wirklichen Drahtzieher sitzen woanders und zeigen sich selten oder nie: Spielerisch werfen sie weltweit altruistische, edle, uneigennützige Motive in den Ring, um damit den Gang der Ereignisse in eine für sie als vorteilhaft empfundene Richtung zu lenken. Einige setzen auf die USA, andere auf China oder die UNO. Da herrscht auch in den obersten Rängen nicht einmal Einigkeit, nur dass man als Endergebnis „alles im Griff“ haben will und alle Menschen rund um die Uhr beglotzt und belauscht werden sollen. Könnte doch ganz nett sein, wenn endlich der Weltfriede unter einheitlicher Führung gesichert wäre? Als ob dann wirklich ein stabiler Friede entstünde? Jeder, der dann noch nicht Ruhe gäbe, wäre ein Terrorist?

Frieden schaffen und die Umwelt retten, mit solchen Idealen sollen wir überzeugt werden, unsere Souveränität abzugeben. Aber man sieht ja, dass sich schon auf der nächsttieferen Ebene, nämlich bei Bilderberg, fast ausschließlich die alten West-EU-Länder und die Nordamerikaner treffen, ein Häuflein, das schon beinahe verzweifelt bemüht ist, die Dominanz seiner einst so expansiven Rasse noch ein Weilchen aufrechtzuerhalten. (Das sagen sie nicht.) Die Chance, mit dieser Besetzung und unter dieser Knute eine „Neue Weltordnung“ oder „Weltregierung“ auf die Beine zu stellen, ist gering und wird immer geringer. Denn so würden sehr große Weltteile, die ihren eigenen Stolz haben, natürlich nie mitmachen. Die kaufen uns eher, oder sie wandern einfach massenhaft bei uns ein. Da haben sich die erlauchten „weißen“ oder hellrosa Handlanger und Wichtigtuer der Bilderberg-Clique gründlich verrechnet, denn erstens kann ihre Dominanz auf dem heutigen Schachbrett nicht mehr gesichert werden, und zweitens fänden sie sich, wenn wirklich laut Meisterplan immer größere Regionen zusammengeschlossen und dann einer Weltregierung unterstellt würden, am Ende nicht als irdische Oberschicht, sondern nur als staubige alte Rädchen im Getriebe wieder, während die wahre Musik dann längst woanders gespielt wird. (Eine erkleckliche Sammlung Bilderberg-Presseberichte aus früheren Jahren könnte helfen, das Thema zu vertiefen.)

 

Und jährlich grüßt der Bilderberg ― 2012

2. Juni 2012: In einem Hotel in Chantilly, Virginia (USA) (Abb. links) findet vom 31. Mai bis zum 3. Juni die diesjährige (sechzigste) Konferenz der „Bilderberger“ statt – eine Versammlung äußerst einflussreicher Personen vor allem aus Europa und den USA. Die Besprechungen bleiben wie immer vertraulich. Da es im Vorfeld dieser Elite-Veranstaltung von Jahr zu Jahr mehr Getöse und Proteste gibt und da die Medien dieses Thema jetzt nicht mehr absolut totschweigen, wurde diesmal in der offiziellen Bilderberg-Website vor dem Beginn der eigentlichen Konferenz untypi­scherweise eine Presseerklärung und eine Endgültige Teilnehmerliste für 2012 veröffentlicht, nachzulesen auch hier. Laut der Presseerklärung wird sich „die Konferenz hauptsächlich mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen befassen, wie transatlantische Beziehungen, die Entwicklung der politischen Landschaft in Europa und den USA, Sparpolitik und Wachstum in entwickelten Volkswirtschaften, IT-Sicherheit, Herausforderungen im Energie­sektor, die Zukunft der Demokratie, Russland, China und Nahost.“

Nun werden ja ca. 145 offizielle Teilnehmer in einem Zeitraum von 3 bis 4 Tagen gar nicht die Möglichkeit haben, all diese breit umrissenen Themen auf gezielte und fruchtbare Weise durchzuhecheln. Man muss sich also nicht allzu viele Sorgen machen, dass gerade hier der maßgebliche Konsens für die Schaffung einer neuen Weltordnung entsteht. Außerdem gibt es andere große Nationen, die da sicher ein Wörtchen mitzureden hätten. Aber es werden sicherlich Ideen ausgetauscht und gewisse Tendenzen gefördert. „Das Konzept eines europäisch-amerikanischen Forums“ sei nicht veraltet, verteidigen sich die Veranstalter. „Der Dialog zwischen diesen beiden Regionen ist noch immer – und sogar in zunehmendem Grade – von entscheidender Bedeutung.“ Etwa zwei Drittel der Teilnehmer kommen aus Europa, der Rest aus Nordamerika und anderen Ländern.

Bilderberg betreibe keine anderen Aktivitäten als die jährliche Konferenz, heißt es. Bei diesen Begegnungen würden keine Resolutionen vorgelegt, es gebe keine Abstimmungen, und es würden keine Richtlinien ausgegeben. Die Versammlung sei privat, um die freimütige und offene Diskussion zu fördern. Die Teilnehmer würden nach ihrer Erfahrung, ihren Kennt­nissen und ihrer Stellung ausgewählt; sie alle nähmen an Bilderberg in privater, nicht offizieller Funktion teil, behaupten die Veranstalter. Wie sie allerdings ihre „private“ von ihrer „offiziellen“ Funktion trennen sollen, wenn sie in so hochkalibriger und anregender Runde versammelt sind, um die Kernprobleme des dahindümpelnden „Westens“ zu besprechen, bleibt schleierhaft. Was für eine private Funktion haben sie dort? Etwa ein Drittel der Teilnehmer stammt aus dem Regierungs­wesen und der Politik, die anderen zwei Drittel aus dem Finanzsektor, der Industrie, den Gewerkschaften, dem Bildungswesen und dem Kommunikationsbereich. Man darf die Frage aufwerfen, ob demokratisch gewählte Politiker sich an einer solchen elitären Geheimniskrämerei beteiligen sollten, anstatt die Probleme unserer Zeit auf öffentlichen Foren zu besprechen.

Aus Deutschland sehen wir diesmal als offizielle Teilnehmer den unentbehrlichen Josef Ackermann von der Deutschen Bank, Thomas Enders von Airbus,  Wolfgang Ischinger als Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz (er führt den Vorsitz jener internationalen Militärkonferenz, erscheint aber bei Bilderberg angeblich, genau wie die Geld- und Geschäftsbonzen, in „privater“ Funktion), Roland Koch als Chef des Baukonzerns Bilfinger Berger, Peter Löscher von der Siemens AG, Matthias Nass von der ZEIT (wird er darüber berichten?), Wolfgang Reitzle von der Linde AG, und hurra, last not least Jürgen Trittin von Bündnis 90/Die Grünen (soll er Kanzler werden?).

Das war es schon? Oder schleichen sich Leute noch höheren Kalibers etwa inkognito durch die Hintertür ein? – Matthias Nass und Wolfgang Ischinger waren übrigens auch im Jahre 1998 mit von der Partie; die übrigen Jahreslisten sollte man vergleichen. All das liefert reichlich Material für kritische und unterhaltsame, wenn auch nicht extrem erkenntnisträchtige Studien.

Aus den USA dürfen heuer natürlich Henry Kissinger, James D. Wolfensohn und Richard Perle nicht fehlen, und wenn schon kein Rockefeller auf der Liste erscheint, dann wenigstens Robert B. Zoellick, Präsident der Weltbank, und mit Genugtuung darf man feststellen, dass der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann sich nicht entblödet*, persönlich beim Tanz der Vampire zu erscheinen. – Na gut, bleiben wir sachlich. Es ist ja eh absurd genug.

*) Das Schlüsselwort ist wohl: Sich nicht entblöden, etwas zu tun. Der Brockhaus 2002 gibt uns Auskunft: <Die Wendung ist abwertend gemeint und bedeutet »sich nicht schämen, scheuen, etwas Dreistes, Unkluges o.Ä. zu tun«>

 

Bilderberg 2004 ― Gespaltenes Establishment

Ich zitiere aus der ehemaligen Website Die Kommenden, um einen Eindruck von Bilderberg 2004 zu vermitteln:

<Vom 3. bis zum 6. Juni [2004] fand im italienischen Stresa die 52. Bilderberg-Konferenz statt. Schwerpunktthemen waren dem Vernehmen nach die transatlantischen Beziehungen, die US-Politik im Irak und im Nahen Osten, die geopolitischen Vorstellungen der EU, die Zukunft der NATO, die Entwicklung Chinas, weltwirtschaftliche Probleme und Energiefragen. Nachdem bereits die beiden letzten Bilderberg-Konferenzen infolge divergierender Interessen der europäischen und nordamerikanischen Teilnehmer wenig harmonisch verliefen, gehen wir nicht davon aus, dass sich das Klima zwischen den transatlantischen Partnern wirklich entspannt hat. Als Ehrenvorsitzender der Tagung 2004 fungierte Etienne Davignon, ehemals Vizepräsident der EU-Kommission und Vizepräsident der franko-belgischen Investmentholding Suez-Tractebel; Ehrengeneralsekretär war Martin Taylor, internationaler Berater der Großbank Goldman Sachs und Verwaltungsratsmitglied des transnationalen Agrarkonzerns Syngenta. Die BRD war durch ... Josef Ackermann, seines Zeichens Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG, Matthias Naas, den stellvertretenden Herausgeber der "ZEIT", Klaus Zumwinkel von der Deutschen Post Worldnet AG, den renommierten Politologen und Historiker Prof. Eberhard Sandschneider (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik), Jürgen Schrempp als Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG, Bundesinnenminister Otto Schily, Jürgen Weber als Aufsichtsrats­vorsitzenden der Deutschen Lufthansa AG und Matthias Wissmann (CDU, Vorsitzender des Europa-Ausschusses des Bundestages und Kuratoriumsmitglied der Atlantik-Brücke) vertreten.

Die EU gab sich in Gestalt Frits Bolkesteins, des Kommissars für den Europäischen Binnenmarkt, des Wettbewerbskommissars Mario Monti und Jean-Claudi Trichets, des Direktors der Europäischen Zentralbank, die Ehre. Auch Weltbankpräsident James D. Wolfensohn darf hier nicht fehlen. Ansonsten finden wir das übliche Who-is-Who der transnationalen Konzerne und Banken sowie eine Reihe von Regierungsvertretern, Politikern und Medienleuten. Auf der von der Bilderberg-Konferenz herausgegebenen und mittlerweile im Internet kursierenden Teilnehmerliste für 2004 stehen u.a. John Browne (British Petroleum), John Kerr (Rio Tinto und Shell), Antony Burgman (Unilever), Peter Weinberg (Goldman Sachs International), Franco Bernabe (Rothschild Europa), Donald Graham (Washington Post Company), Indra K. Nooyi (PepsiCo) oder George A. David (Coca-Cola Hellenic Bottling Company). Während die Deutsche Post die Anwesenheit Zumwinkels in Italien dementierte, verweigerten die Deutsche Bank, DaimlerChrysler und das Bundesinnenministerium jeglichen Kommentar zur Bilderberg-Konferenz.> (Zitiert aus der mittlerweile stillgelegten Website "Die Kommenden", seinerzeit unter http://www.die-kommenden.net/, Politische Wochenschau vom 29. Mai bis 4. Juni 2004)

 

Eckehard Junge, zusammengestellt Mai bis Juli 2013

 

 

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