Phantastische
Heimatseite •
Archiv 2010 • -
von Eckehard Junge, Denker und Dichter -
Für die Freiheit des
Glaubens und die Freiheit des Unglaubens,
die Heiligkeit der Liebe und die
Freiheit des Auspfeifens,
die Macht der Seele und die Freuden
des Nachforschens,
die Freiheit des Engagements und das
Recht auf Eigenbrötelei,
die Unbestechlichkeit der
Beobachtung und den Glanz höherer Welten.
Im
Übrigen Kopf hoch und nicht verarschen lassen!
Raffaels Engelsbild
anklicken für Celine Dion,
The Power of Love
Ob
ich bin
Es dunkelte bereits. Herr P. schlug den
Pulloverkragen hoch, ordnete seinen alten Schal und zog sich die Kapuze
über den Kopf. Tief durchatmend trat er in den kalten Novemberwind
hinaus und setzte die müden Beine in Bewegung, um seinen
Abendspaziergang zu absolvieren. Schräge Gestalten lungerten in einigen
Hauseingängen herum. Seltsame Vögel mit hageren Gesichtern, meist grau
oder schwarz gekleidet, kamen ihm durch den Nieselregen wie ziellos
entgegen und trotteten vorüber. Herr P. registrierte mit Erleichterung,
dass ihn niemand bemerkte. Er stellte keine Fragen und war auch froh,
dass ihn niemand fragte. Die Stadt hatte bessere Zeiten gesehen. Der
alte Glanz war hier und dort noch spürbar, die abgeblätterten Fassaden
mit allerlei Schnörkeln, Gesimsen und kunstvollen Reliefs verziert, aber
im Ganzen fraß der Zerfall bereits die Substanz an. Herr P. fühlte sich
in dieser Umgebung beinahe heimisch, denn der Zustand der Außenwelt
entsprach dem Zustand seiner Innenwelt, und irgendwie war es gut so.
Kein Prunk, kein Schickimicki, keine Polizisten, keine Moralapostel und
keine überteuerten Läden, außer dass ihn nach Einkäufen in türkischen
Second-Hand-Shops schon mehrmals der Verdacht überkam, er hätte
feilschen müssen, was ihm aber von Natur aus zuwider war. Egal. Er
trottete eine Weile herum, kaufte belangloses Zeug, Ess- und Fresswaren,
Klopapier, einen Dosenöffner, Knabberzeug, Trink- und Saufwaren, ging
wieder nach Hause und setzte sich hin.
Das Zimmer war grau und unpersönlich, aber
Herr P. dachte sich so einiges. Früher hatte er sich im Geiste allerlei
schöne Frauen an die Wände gemalt, aber da sie ihn nicht mehr antörnten,
war er inzwischen auf weiße Hasen und surrealistische Farbmuster
verfallen. Kraft seiner Vorstellung färbten sich dann die Wände, und
Herr P. brachte es fertig, einige Minuten lang in einer bunten Welt zu
leben, in der es lustig hoppelte und knisterte. Heute wollte es aber
nicht recht gelingen. Herr P. fragte sich gewissermaßen, ob es ihn
überhaupt noch gebe. Und gibt es demzufolge überhaupt eine Welt? Oder
gibt es nur deshalb einen Herrn P., weil es eine Welt gibt? Ist Herrn
P.'s Bewusstsein nur eine Funktion der Materie? Oder ist die
scheinheilige Materie bloß eine Funktion von Herrn P.'s Bewusstsein? Ist
überhaupt etwas da, und zweitens überhaupt etwas, das sich lohnt?
Eigentlich ist nichts da, zumindest nichts
Nennenswertes außer Geld und Orgasmen, lachte Herr P. in sich hinein,
aber wir setzen dauernd was hin. Oder sagen wir mal, das ganze Zeug, so
wie es sich reell präsentiert, ist ohne Zusätze dermaßen langweilig,
dass wir die tollsten Blüten draufsetzen, dransetzen, hineinträumen, und
simsalabim, schon haben wir prächtige Seifenblasen, für die es sich zu
leben lohnt, aber leider nach weiterem Hokuspokus womöglich gar zu
sterben lohnt. Passen Sie auf, Mann, die Magie ist immer eine latente
Arschkarte, also passen Sie auf! Da war ein Stuhl, ein bloßer Stuhl,
doch nun ist es plötzlich ein heiliger; ganz recht, sogar mit
Großbuchstaben, ein Heiliger Stuhl. Somit haben wir Anlass zu einem
Krieg, einem stinknormalen, langweiligen, nichtsnutzigen Krieg mit
Hunger und Durst, Matsch und Blut, Mord und Totschlag, simpel und dumm.
Es war ein Krieg, ein bloßer Krieg, aber dank unserer überbordenden
Fantasie, dank Sternenbanner und Ablasskollekte war es plötzlich ein
gesegneter Schneuzkrug, ein Kreuzzug, ein verfickter Heiliger Krieg, ein
führenswerter, verehrenswerter, liebens-, lebens- und sterbenswerter
Krieg, einer jener unerklärlichen Nuttenzwerg-Kriege, ein Schröder-Krieg,
ein Merkel-Krieg, ein Wüstenschrat-Krieg, ein Buschimaus-Krieg,
ein päpstlicher, dschihadistischer, mosaischer,
bescheuerter internationaler Krieg.
Ja Kruzitürken aber auch, sind wir noch
bei Sinnen? Am Ende widert das Getöse uns an, wir sitzen still im
Zimmerlein und glauben, wir seien Herr P. oder Frau S., und wir stellen
uns absurde Fragen, wie etwa das meisterhafte Rätsel, "ob ich bin". Ob
ich verdammt noch mal bin, nicht etwa wer ich wohl bin,
sondern grauenhaft introvertiert, blass, verdattert und abgeschmackt,
abgefackt, nördisch spiegelreflex-reflektierend, die grundsätzlich
unlogisch ausgedachte Frage, "ob ich bin".
Unlogisch deshalb, weil wenn da keiner wäre, wie könnte er darüber nachdenken?
"Ja, bin ich denn?" rief Herr P.
durch weite geistige Hallen.
Bin ich von allen guten Geistern verlassen?
Bin ich dann? Ja, dann bin ich etwas, nämlich ein Häufchen Elend;
aber ich will nicht wissen, ob ich etwas
bin, denn ich bin doch kein Ding, ich bin doch kein Stock und bin doch
kein Stein, sondern wollte nur völlig abstrakt und grundsätzlich
ergründen, ob ich bin. Ich denke, also bin ich? Oder denkt bloß ein Es
und denkt, dass Es denkt, Es sei ich?
Habe ich mich verloren? Wie kann ich mich wieder finden?
Ich kränke, also bin ich? Da kommt wenigstens Leben in die Bude,
aber eine Faust aufs Auge beweist kein Ich. Ich kränkele, also bin ich?
Ich Recke verrecke, doch mein Ich denkt, es sei? Was heißt hier "mein
Ich"? Bin ich ich, oder habe ich ein Ich? Wer hat wen, und
wo? Bei den Eiern? Ich verstehe sehr wenig von dem, was
ich hier frage, aber am allerwenigsten verstehe ich das Wörtchen "bin"!
Ob so vielleicht alles begann? Irgendwie,
irgendwo, irgendwann? Bevor der Schlagbaum sich
hob und uns Zugang gewährte, hinab in den finsteren Strudel der Zeit,
bevor noch irgendwas tickte, nicht einmal der verrückte, verfickte,
elektronisch fixierte Grundpuls des Urschlamms, der juckenden, zuckenden,
blinkenden Atomuhr der Quarks, im Namen der Dialektik, gesegnet von
Hegel und Marx? War ich, bevor die Welt war? War eine Welt, bevor ich
war? Bin ich die Henne und bin ich das Ei, warum reißt mich dann heute
der Zweifel entzwei? Bis dass ich schrei, ich schrei mich frei, auch
ohne Sinn, momentan vergessend die grausame Last, die Last der
Verantwortung, dass ich bin?
Nun bin ich zwar weder Henne noch Ei,
diskutierte Herr P. mit sich selbst, ja ich bezweifle sogar
sehr, dass ich dieser Fleischklumpen hier bin,
so ein fetter alter
Knacker, der fieberhaft denkt, die verbleibende Frist an das Grübeln
verschenkt, sich zu finden sucht jenseits des Körpers und jenseits des
Raums und jenseits der Zeit, ohne Etwas zu sein und auch kein Symbol,
kein Wort nur, kein bloßer Begriff, sondern stattliches, leuchtendes
Seelenschiff und letztlich nicht einmal Schiff, sondern nur noch Seele,
das eigentlich Seiende abzüglich all der Zusätze
– ohne den ganzen Klimperkram,
ohne die Identitäten, die kommen und gehen, die wachsen und altern und
schrumpfen und modern, die endlose Kette trivialer Illusionen, die alle
pompös sich aufblasen ließen, nur um den verhängnisvollen Beweis
anzutreten, dass ich bin, indem
ich ein Etwas bin; dass ich bin, weil mich andere sehen, auch wenn diese
andern, als Formen betrachtet, genau wie auch mein formelles Ich,
wir alle vom ständigen Etwas umnachtet, in Formen gegossen, in Formen
zerflossen, in einem Atemhauch des unendlichen Kosmos, wie wir ja wissen
und leugnen möchten, als vergängliche Form bald unerbittlich und spurlos wieder vergehen.
Reim dich oder ich fress dich, zeig dich
oder ich mess dich! Unsere Formen lassen es sich hinieden gut gehen, sie
schlachten zu ihrer Selbsterhaltung auf der Reise durch Raum und Zeit
zahllose Schweine, Rinder und Hühner, aber am Ende werden sie selbst
geschlachtet. Was für ein Wahn! Und sterben tun
scheinbar nur die andern, aber auch du musst ins Anderssein wandern.
Heimwärts ins formlose Sein? "Nein! Da
wird mir schlecht!", so hören wir uns schrein! Freilich wollen wir nicht
zu den Würmern, nicht zu den Maden, nicht auf der schrecklichen
Zielgeraden! Wir wollen auch nicht im Fegefeuer
brennen! So hört man uns, die schlecht entkörperten ratlosen Seelen,
ganz leise im Krematorium flennen! Das darf nicht sein!
Nichts darf sein!?
Gerade das Nichts aber darf, denn das höchst persönliche Nichts ist das
Sein, das wahre nichtshafte Sein, mutig und
scharf! Dieses Nichts darf!
Wir werden uns also erinnern dürfen, damit
wir kapieren, was uns bevorsteht, denn bald blüht uns wieder das Nichts,
das Nichts zwischen den Turbulenzen des Etwas, das sanfte
Ichlicht zwischen den Krämpfen des Werdens und
Vergehens, der formlose Urstoff der eigenen Nichtshaftigkeit mit all ihren
großen Potenzialen und all ihrer gähnenden Einsamkeit,
dort in den Lücken zwischen den Leben,
aber auch in den einsamen Nächten verzweifelter neuer Sinngebung für den
mühsam weitergestolperten Pfad.
Herr P. machte sich einen Kräutertee,
stellte das Heizgebläse an, um seine etwas tauben Beine zu erwärmen, und
setzte sich wieder hin. Dieser Dicke, der ich "bin",
beantwortet nicht die Frage, ob ich bin, denn der Dicke vergeht wie
einstmals der schlanke kleine Junge verging,
indem er alt und dick wurde; der Dicke wandert als solcher in den Sarg,
aber der Fragende besteht. So sinnieren zu dieser Stunde auch Millionen
andere rund um die Welt, denn ihnen allen blüht das gleiche Schicksal,
das Nichts, das zyklisch zwischen den Dingen schwebt, dieser gestaltlose
Herr P. minus den gestalthaften "Herrn P.", die Frau J. ganz ohne "Frau
J.", der kleine Lümmel ganz ohne den "kleinen Lümmel"; das dem Tode
stets Entrinnende, sich selbst als Triumph des Lebens immer wieder neu
Gewinnende, das blütenreiche, poesievolle, sehnsüchtige Nichts, das Ich-erkennende Ich, die ewige, selbstbestimmte, eigenverantwortliche
Ausgeburt des mystischen Brahm, des Herren der
Welt, und der mystischen Maja,
der Höchsten Dame, zärtlich oder störrisch, begeistert oder
mürrisch, je nach persönlichem Gusto. Die sogenannte Seele, oder
geistreicher wohl der Geist, das ewig Entfleuchende, der eigentliche
Urheber der Situation, der Motivation, der Revolution. Die innere Rosa
Luxemburg, die der äußeren Rosa Luxemburg die Form und den Willen, den
Sinn und das ewige Feuer verleiht. Die ewig Wiederkehrende, die Mutter
der Rebellion, die Königin der Wagenknechte; aber
auch der ewige Konrad Adenauer, der ewige Josef Stalin, der
unverwüstliche Karl Valentin. Der unzerstörbare Geist, der hierzulande
beschönigend und besitzergreifend Seele heißt, damit er vom wirren
Irrglauben beseelt sei, man könne ein Seelending, "deine" Seele, die
nicht einmal du selber sei, sondern etwas "das du hast und nicht das du
bist", nach einer lächerlich kurzen, zynischen, als Prüfung verordneten
irdischen Karussellfahrt zum ewigen stink-stink-langweiligen Aufenthalt
in Himmel oder Hölle verdonnern. Aber was kümmert es den Geist, er geht
von dannen und bleibt, was er ist, nämlich klar und frei er selbst, und
alles Schöne, das der sogenannten Seele angeblich innewohnte, wohnt in
ihm selbst und entspringt ihm selbst und ersteht in anderen Etwas-Formen
aus seiner eigenen Kraft und Liebe heraus aufs Neue. In der englischen
Sprache lässt sich diese Geistes-kranke deutsche Verwirrung umgehen,
denn "spirit" umfasst beides, den Geist und die Seele; man soll nicht
trennen, was ein und dasselbe ist, und man kann nicht ein Wesen spalten,
das eins mit sich selbst ist. Es ist also, dozierte Herr P., vor sich
hin, im eigentlichen Sinne völlig unmöglich, seine Seele zu verkaufen,
denn das bist du.
Es ist auch ein bisschen anmaßend,
sinnierte er weiter, von einem anderen zu verlangen, er solle
herausfinden, dass er existiert; denn wer das nicht weiß, müsste
sich logischerweise die offene Frage stellen, ob
er existiert, also kurz und sehr persönlich gesagt, "ob ich bin". Herr
P. ließ sich in einer wohligen Anwandlung von spirituellem Mut in die
zeitlose Daseinsform vor der Zeit fallen, rein
jenseits aller Zeit und frei von allen Raum-Zeit-Kontinua, nämlich frei
von Universen, als noch kein Ding die
spiegelglatte Nicht-Oberfläche der Nicht-Räume
und des unbegrenzt Denkbaren trübte,
so wie es im Urgrund immer war, immer ist und zeitlos
immer sein wird; und siehe da, als innerlich leise leuchtendes
Nichtding in einer Nichtwelt empfand er die Süße eines liebevoll
säuselnden Ichbewusstseins ohne Bezug zu rein gar nichts, aber auch eine
Art göttliche Seligkeit und Friedensfreude, wie sie auf Erden ganz
unmöglich war. Hier ist die Heimat aller Heiligkeit, hier erblüht sie
dem selig seiner selbst Bewussten aufs Neue, und von hier aus können wir
erneut in die Posaunen blasen.
Herr P. brauchte von dieser Seligkeit nur
eine kleine Prise; dann straffte er sich in seinem Sessel, räkelte die warm gewordenen Beine, träufelte Honig
in den Tee, schlürfte genüsslich drauflos und freute sich über die Beantwortung der
Frage, "ob ich bin".
Girl-Foto in der Mitte:
Aus einer anonymen "Amateur"-Bildchensammlung
Gemälde unten: Dante
Gabriel Rossetti, "La Pia de' Tolomei"
Rohe Schreinachten!!!
19.
Dezember 2010:
Kaum was zu futtern,
aber ordentlich was zum Ballern:
Nordkoreanische Weiber im
Stechschritt. Die Göttin
steh uns bei! (Standard-Stoßseufzer,
auch wenn wir
den Beistand schon fast nicht mehr verdient haben.)
Säulen
aus Stolz
Seelen aus Holz
Im Stumpfsinn gestählt
Systematisch gequält
Nichts zu sagen
Bedingungslos treu
Knurrender Magen:
Toi toi toi.
Zwar liebt die Göttin bedingungslos,
aber sich auf Bedingungslosigkeit zu
verlassen wirkt immer ein
bisschen undankbar und
charakterschwach. Man nehme sich
die Göttin
lieber zum Vorbild. Uns Irdischen
mag es aus praktischen Gründen nicht
vergönnt sein, die Liebe bis zur
Bedingungslosigkeit zu treiben, aber
ein Schuss grundlose Freundlichkeit
steht uns recht gut zu Gesicht.
Ein bisschen lustvoller sehen
freilich diese Damen aus (unten),
die Militär-Mörserinnen
der Ukraine.
Zumindest sind sie
langbeiniger, blonder und pferdeschwänziger und
für die festliche Vorführung besser herausgeputzt. Trotzdem,
der schöne Schein trügt, es ist alles Schwachsinn; irgendein finsterer Dämon des
Verderbens steckt die Frauen
weltweit (!) in
Uniformen und richtet sie zu
Tötungsmaschinen ab, wie ehedem nur die
Männer. Weiteres Anschauungsmaterial
siehe
Women at War. Wohin soll das bitteschön
führen? Zur >>
endgültigen Perversion der Frau!
11.
Dezember 2010:
Man hofft, noch einmal beschaulich
Weihnachten feiern zu können
und den Wirbel der Welt außen vor zu
halten. Man hofft auf handliche
Informationshäppchen, die
sympathisch breitgelabert werden.
Man hofft auf wirksame
Ablenkungsmanöver, harmlose royale
Romanzen, kleine verdauliche
Kackbrezeln. Aber leider, leider
wirbelt es so sehr, dass nur noch
ein kilometergroßer Kotz-Asteroid,
komprimiert zu einem visionären
Blog-Eintrag Marke Kassandraruf, dem
kolossalen Wust an Daten und
Umwälzungen die Stirn bieten kann.
Wir wollen ja nicht von morgens bis
abends den gigantischen Müll der
aktuellen Zeitgeschichte studieren,
sondern irgendwie ahnen, was
eigentlich los ist.
Totale
Kontrolle der dritten Art
Es braut sich eine
Wolke über uns zusammen. Google,
sowieso schon der weltweit größte
Sammler von Privatdaten, plant ein
neues Betriebssystem, das nicht mehr
in Ihrem eigenen Computer, sondern
in der "Wolke" gespeichert sein wird.
Es kommt über Funk. Aber auch all
Ihre persönlichen und geschäftlichen
Daten-, Bilder- und Filmsammlungen
werden sich nicht mehr bei Ihnen
selbst, sondern droben in der Wolke
befinden, wo der künftige
Oberdiktator sowie seine
Geheimdienstler und seine
Monopolisten-Günstlinge sich
jederzeit reinhacken können. Gott
steh uns bei.
Der Lausch- und Überwachungsangriff
wird weltweit ungeahnte Ausmaße
annehmen. Die ganze Maschinerie,
alle nötigen Erfindungen werden
vorbereitet, aufgereiht, zum
entscheidenden Schlag einer
totalitären Machtübernahme
bereitgehalten, aufgeschwatzt,
implementiert, zur unbedingten
Notwendigkeit erhoben, verlockend,
unentbehrlich und allgegenwärtig
gemacht. Dann macht es irgendwann
rums, murks, peng, die Weltregierung
ist da und kann die Leute nach
Belieben durchleuchten und
manipulieren. Mehr noch, es sind
Bemühungen im Gang, mit Nanotechnik
in die Nervenbahnen einzudringen und
mit Kleinstpartikeln und
Kleinstcomputern die
Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, es
wird an Wellenlängen geforscht, um
die Stimmungslage ganzer
Bevölkerungen dirigieren zu können,
und Mikrochips könnten so
ausgeklügelt in den Körper eingebaut
werden, dass der Mensch nicht nur
überall lokalisierbar ist, sondern
dass auch seine Gedanken und seine
Absichten aus der Ferne gelesen und
eines Tages der Organismus sogar
präventiv abgeschaltet werden könnte,
falls er falsch denkt. Neurologen
arbeiten jetzt an der Entzifferung
der Gehirnströme, um sehen zu können,
was einer denkt oder will.
Die totale Kontrolle der ersten Art
war die Leibeigenschaft im
Feudalismus; die totale Kontrolle
der zweiten Art war die organisierte
Brutalität von Faschismus und
Kommunismus. Jetzt droht die dritte
Art, die totale Techno-Invasion, wo
auch emotionale, gedankliche,
philosophische und religiöse Abläufe
technisiert, technisch überwacht und
technisch aufgezwungen sein werden.
Schon jetzt gibt es kaum noch eine
Privatsphäre, und Krypto-Anarchisten
wie Julian Assange, die das
Ungleichgewicht des Datenzugangs
aufs Korn nehmen, sorgen dafür, dass
auch nationale Regierungen fast gar
keine geheime Datensphäre mehr
aufrechterhalten können. Die
kommende Weltregierung wird, nachdem
sie den diplomatischen und
finanziellen Zusammenbruch der USA
und anderer selbstbewusster
Nationalstaaten wie Deutschland,
England, Frankreich, Russland und
Japan herbeigeführt und weidlich
ausgenutzt hat, mit solchen
Anarchotypen natürlich Schluss
machen, ganz nach dem in China
herangezüchteten Autoritätsmodell,
und dann wird es wieder eine
Geheimsphäre auf der Erde geben,
aber nur EINE, nämlich die der
allgegenwärtigen Weltregierung,
flankiert von einem Weltmilitär zur
Niederschlagung regionaler Aufstände
und vermutlich auch flankiert von einer
neuen, umfunktionierten oder
synthetisch zusammengestoppelten Weltreligion, die es
nach Möglichkeit schaffen soll,
die Seelen der Menschen durch
Schuldgefühle, Angst
und Schrecken, totale Durchleuchtung
des Gewissens mittels
Gedankenlese-Geräten und sehr viel
instrumentalisierte
Schwachsinnskontroll- und
Gleichschaltungs-Liebe im Griff und
im Gleichschritt zu halten. Alle
anderen Geister und Betriebe sollen
für die Machthaber geduldig daliegen
wie ein offenes Buch, ein ständig
zugänglicher Patient, ein jederzeit
justierbares Programm, Schachfiguren
einer zentralisierten Absicht.
Werden
wir uns das gefallen lassen? Nein.
Text:
Eckehard Junge
•
Weihnachtsmann-Foto links oben:
Martin Jahn, München
Öffentliches bleibt geheim
2. Dezember
2010: Saukalt,
anscheinend ganz im Widerspruch zur
Klimaerwärmung.
–
Und siehe da, es
sind endlose Fluten an Informationen
erhältlich, mehr als wir bis an unser
Lebensende lesen können, aber
gleichzeitig zieht ein neuer Trend
am Horizont herauf. Jetzt wird es
nämlich kriminell, die Informationen
zu lesen. Jawohl, wer
sich aus frei zugänglichen
Informationsquellen informiert, kann
sich zumindest in den USA bereits
strafbar machen. Das glauben Sie
nicht? Die Sozialbehörde SSA (Social
Security Administration) hat ihren
Mitarbeitern eine Weisung unter dem
Titel "Bulletin zur Datensicherheit: Wikileaks" zukommen lassen, worin es
heißt:
"Zu
einem früheren Zeitpunkt in diesem
Jahr wurden zahlreiche als
vertraulich oder geheim eingestufte
Informationen der US-Regierung
illegal an die öffentliche Website Wikileaks herausgegeben. Die in Wikileaks
vorgelegten Dokumente könnten
militärisches Personal und die USA
unterstützende Kräfte in
Irak und Afghanistan einem erhöhten
Schadensrisiko aussetzen. Obwohl
diese Dokumente übers Internet
öffentlich erhältlich sind, bleiben
sie vertraulich bzw. geheim und
Mitarbeiter der SSA sollten nicht
darauf zugreifen, sie nicht
herunterladen und nicht
weiterleiten. Der Einzelne kann
andernfalls nach den einschlägigen
Strafgesetzen des Bundes wegen
gesetzwidrigen Zugreifens auf
vertrauliche oder geheime
Informationen oder wegen deren
Weiterleitung belangt werden."
(Progressive
Review via PrisonPlanet.com)
–
Es sollte mich nicht wundern, wenn
weitere Länder und Organisationen
auf die gleiche Idee kommen, und
einige verfahren ja bereits so. Das
Anhören von Feindpropaganda und
verbotenem Wissen: De facto ist
alles frei erhältlich, aber es
***bleibt
geheim***. "Har, har, har!",
machen die Panzerknacker. Denn wie
soll das gehen? Es
ist, so oder so, eine üble Schlappe für
die bisherigen Informations- und
Kontrollstrukturen der Gesellschaft.
Machterhaltung durch das
Vorenthalten von Wissen scheint ein
Ding der Vergangenheit zu sein. Ob
das nun wirklich gut ist, muss die
weitere Erfahrung zeigen. Und was
irgendwo gesagt wird, scheint
potenziell überall hörbar zu sein.
Nicht dass immer jemand zuhören
würde! Aber die Regierungen werden
nun genauso gläsern wie der
Privatbürger, außer sie greifen auf
Papier, Kugelkopfschreibmaschinen,
Durchschläge, Kuriere mit schwarzen Koffern und
unterirdische Safes zurück: so wie
es früher war.
Eine solche
Rückkehr zu herkömmlichen
Datenkanälen und Ablagesystemen
würde ich sogar dringend empfehlen.
Denn Außenpolitik erfordert
traditionsgemäß strikte Diskretion.
Ein Auswärtiges Amt oder
Außenministerium ist gut beraten,
die nötigen taktischen und
strategischen Entscheidungen oder
Empfehlungen nicht auf
Zeitungsberichte, privates Gemunkel,
allerlei Intrigen oder mündlich
zugeflüsterte Gerüchte zu gründen,
sondern ein eigenes
Beobachtungssystem mit schriftlichen
Aufzeichnungen zu benutzen. Das
liegt im Interesse der nationalen
Sicherheit und fördert in der Praxis
ein kluges, umsichtiges,
vorsichtiges Verhalten. Unmittelbar
vor Ort ist deshalb das
Botschaftspersonal, einschließlich
der unvermeidlichen
Geheimdienstprofis, jederzeit
angewiesen, Augen und Ohren offen
zu halten und sachlich abgewogene
Berichte nach Hause zu schicken.
Dass ein Politiker des Gastlandes
als radikal oder übermütig,
linkslastig oder konservativ, stur,
unerfahren, zögerlich, pragmatisch
oder gar als "Alpha-Rüde"
einzuschätzen ist, kann und muss
dabei mit klaren Worten, ohne
Rücksicht auf diplomatische
Schnörkel, zum Ausdruck gebracht
werden und muss irgendwo innerhalb
der Botschaften und Ministerien
aufgeschrieben und weitergeleitet
werden. Das wissen doch alle, die
mit reeller Politik zu tun haben,
und deshalb versuchen die meisten
Regierungen nun leise hüstelnd die
Wogen zu glätten und sich auf gar
keinen Fall die Freundschaften
verderben zu lassen. Warum sollten
sie solche gestohlenen Depeschen
überhaupt lesen oder auch nur eines
Kommentars würdigen? Der
Lauscher an der Wand hört seine
eig'ne Schand', sagt ein
altes Sprichwort, und wenn Sie Tante
Agathe sind, möchten Sie nicht
unbedingt wissen, was Neffen,
Schwägerinnen und
Schwiegergroßnichten hinter Ihrem
Rücken gesagt haben. Wozu auch? Ein
Mensch mit gesundem Selbstvertrauen
denkt über so etwas gar nicht nach,
und er weiß nur allzu gut, wie lose
ihm das eigene Mundwerk hie und da
gesessen hat.
Obendrein gibt
es zahlreiche Informationen, auf
denen lieber der Deckel drauf
bleibt. Wenn sich z.B. die
saudi-arabische Regierung auf leisen
Kanälen an die US-Regierung wendet
und anfragt, ob die USA denn bitte
den Iran bombardieren könnten, dann
gehört diese Tatsache auf gar
keinen Fall an die
Öffentlichkeit. Jedenfalls nicht aus
der Sicht verantwortungsbewusster
amerikanischer Politiker, die gar
nicht so kriegsgeil sind, wie ihnen
manche nachsagen, und die sich
solche extrem brisanten Fragen
lieber in Ruhe überlegen wollen und
die ihre Verbündeten ganz bestimmt
nicht der Gefahr eines vorbeugenden
Angriffs vonseiten des Irans
aussetzen wollen. Das dürfte doch
wohl klar sein. "Demokratie"
bedeutet, dass die Regierung mehr
oder weniger direkt vom Volk gewählt
wird und dass die Staatsgewalt vom
Volke ausgeht; "Demokratie" bedeutet
nicht, dass die
Regierung und insbesondere das
Auswärtige Amt oder z.B. ein
militärischer Geheimdienst den
Frieden zwischen Nationen gefährden dürfen, indem
sie zur falschen Zeit und vor dem
falschen Publikum brisante
Informationen ausplappern. Die aktuellen
Veröffentlichungen würden deshalb juristisch
wohl unter Hochverrat fallen, wenn
man die Schuld einem US-Bürger in
die Schuhe schieben könnte. In
Ermangelung dessen ist
auch
der Spionagevorwurf (Assange ist
Australier) aus althergebracht
patriarchalischer Sicht nicht ganz
abwegig. Das Risiko drakonischer
Strafmaßnahmen nimmt ein Mann wie Assange jedenfalls auf sich; wir
sind ja nicht im Kindergarten,
sondern stehen zumindest mit einem
Fuße in einer brutalen realen Welt.
Und dennoch: Die schiere Größenordnung,
Unaufhaltsamkeit und
Verzweigtheit des historischen
Wandels, der durch Wikileaks
ermöglicht wurde, lässt persönliche
Rachsucht gegen Assange geradezu
lächerlich erscheinen. Macht ihn das
zum Helden? Man wird es letztlich an
den Ergebnissen abmessen. Ob die
konkreten, langfristigen Folgen
dieser plötzlich aufgezwungenen
Transparenz im Ganzen positiv
ausfallen, bleibt noch abzuwarten.
Was außerdem sehr
zu denken gibt, ist die idiotische
Abhängigkeit von der elektronischen
Datenverarbeitung. Wieso verlässt
man sich derart blind auf
EDV-Systeme, die ungeheure
Datenmengen abspeichern und auf
Knopfdruck oder zumindest mit
einfachen Hacker-Tricks in eine
völlig falsche Richtung kanalisieren
können? Früher oder später
musste es passieren,
wenngleich die Verlinkung der
Computer von Militärstützpunkten mit
Dokumenten des Außenministeriums
wirklich absurd scheint. War das
Absicht? Ich fände es nur
bedauerlich, wenn deshalb Hillary
Clinton abgesägt würde, die man
vielleicht noch dringend
bräuchte, um demnächst einen
Wahlsieg
der Kaiserin von Gomorrha zu
verhindern. Ich glaube, Sie wissen,
wen ich meine, und das darf man auch
sagen. Wurde das Informationsleck
bewusst geschaffen, um Frau Clinton
loszuwerden? Dass Herr Assange, den
Kopf in der Schlinge, nun ausgerechnet den
Rücktritt der amerikanischen
Außenministerin fordert, lässt einen
solchen Verdacht naturgemäß
aufkommen. Die Kaiserin von Gomorrha
ist aber gerissen genug, sich
keineswegs dankbar zu zeigen,
sondern fordert im Klartext
seine Hinrichtung: "Er [Assange]
ist ein antiamerikanischer Aktivist
mit Blut an den Händen", ruft sie.
"Warum wird er nicht mit dem
gleichen Eifer gejagt, wie wir
al-Qaeda und die Führer der Taliban
jagen?" Ja, warum nicht? Und
wurde Osama bin Laden überhaupt "mit
Eifer gejagt", oder war er ein
willkommener Popanz, der zuerst
großgezüchtet und dann für sein
bescheidenes Sündenbock-Theater
insgeheim mit einem Swimmingpool
und drei dutzend irdischen Matahuris
belohnt wurde? Hätte man ihn sonst
nicht schon längst erwischen müssen?
Eh, Mann, die wirklichen Geheimnisse
dürften doch viel interessanter sein
und würden vor allem für ein großes
Aha-Erlebnis sorgen, nicht bloß für
leeres Trara um gigantische
Informations-Müllhalden mit ein paar
hochverräterischen, aber
größtenteils eher lauwarmen Details,
die man sich "sowieso schon hätte
denken können".
Eine etwaige private Schlussfolgerung
sollte noch erwähnt werden.
Angesichts einer erdrückenden
Informationsfülle wächst vor allem
die Bedeutung des gezielten
Informationsverzichts. Und
dies aus drei Gründen: Erstens um
sich wichtigeren Dingen widmen zu
können (und was Ihnen wichtig ist,
müssten Sie vielleicht nach langer
Wahnsinns-Beschallung zum ersten Mal
neu auswerten); zweitens auch als
Schutz gegen allerlei Informationen,
die uns gar nichts nützen, die wir
überhaupt nicht brauchen und die uns
womöglich gar schaden; und drittens
weil vieles nur Propaganda ist und
wir gar nicht erst darauf
hereinfallen sollten.
FrappierendeÄhnlichkeit: Die
Ikone des MAD-Magazins, Alfred E.
Neuman, bleibt auf freiem Fuß,
weil sie außer albernem Schabernack
nichts angestellt hat und
vorsichtshalber gar nicht erst
existiert.
Für den angeblichen
Hochverräter Bradley Manning
wird die Lage ernst: Trotz seiner
blödsinnigen Heiterkeit blühen ihm
bis zu 52 Jahre Zuchthaus.
29. November
2010: Vorgeschobener Antiheld:
Dieser ausgelassene Soldat, der
einer bekannten Witzblatt-Figur wie
aus dem Gesicht geschnitten ist,
soll den brisantesten Datendiebstahl
der Geschichte vollbracht haben?
Hunderttausende von Dokumenten in
einem Militärstützpunkt auf CD-RWs
kopiert, die mit "Lady Gaga" und
dergleichen markiert waren? Es fällt
mir schwer, den Unsinn noch zu
glauben. Und was sollen wir jetzt
tun? Sollen wir die nächsten 20
Jahre damit verbringen, die
ungeheuren Dokumentenstapel
durchzulesen, damit wir alle
Bescheid wissen? Worüber? Nichts als
Belanglosigkeiten? Die saloppen
Urteile über deutsche Politiker sind
doch harmlos und weitgehend stimmig!
(Suchen die Medien das
Wichtigste für uns aus
–
oder das Unwichtigste?)
Echt heikel sind mit Sicherheit die
Vertrauensbrüche, z.B. die
gezielt nach oben gespülten
Auskünfte über Verwicklungen des
Irans in Irak und Afghanistan sowie
die arabischen Forderungen nach
einem Angriff auf den Iran: Da
scheint mir die "Enthüllung" von
höchster Stelle angeordnet, um den
nächsten Krieg zu rechtfertigen.
Echsenbrödel
26./27.
November 2010:Da kam ein seltsamer
Leserbrief von einem gewissen Erdögan
Hussein Ixtlan aus Krampfburg im Schweißgau:
Angeblich wurde er seit frühester Kindheit
von seinem schrecklichen illuminatischen
Vater und einem Nazi-Spezialisten für
Bewusstseinskontrolle programmiert, bis sich
bei ihm eine
hochkomplizierte multiple
Persönlichkeitsstörung (MPD) entwickelt
hatte, die man heute meist als dissoziative Identitätsstörung (DID)
bezeichnet. Der arme Herr Ixtlan, Großneffe
eines amerikanischen Feldmarschalls, redet
noch heute von sich
selbst nur im Plural: "Wir stellten nach dem
Tod unseres Vaters, als wir 40 Jahre alt
waren, fest, dass wir durch gezielte
Traumatisierung vom Babyalter an aufwärts
künstlich programmiert waren, und zwar in
Form einer strukturierten,
das heißt gründlich geplanten
Bewusstseinskontrolle. Wir waren eine
Vielzahl separater Persönlichkeiten.
Wenn die eine aktiv war, waren
all die anderen
komplett ausgeschaltet,
und die nächste diensttuende
Persönlichkeit konnte sich
an die Handlungen und
Erlebnisse der vorigen überhaupt
nicht erinnern."
Herr Ixtlanbehauptet, auf
dem Schoß eines glatzköpfigen US-Präsidenten
gesessen zu haben und für allerlei extrem
erniedrigende Dienste missbraucht worden zu
sein; außerdem
sei er als Kind gezwungen worden,
unaussprechliche Grausamkeiten mit anzusehen. Dadurch hätten sich Teile
seiner Psyche als separate Persönlichkeiten
abgespaltet. Sein Großonkel
soll den Vietnamkrieg benutzt
haben,
um fuderweise Drogen in die USA
einzuschleusen, damit auf
lange Sicht das amerikanische Familienleben ruiniert
würde, und sein Vater
habe sich bewusst
an
die Spitze einer
protestantischen Kirche
gestellt, um sie mit allzu vielen
halbherzigen Mitgliedern zu
überschwemmen, damit die göttliche
Spiritualität dieser Kirche verwässert
werden konnte. Auch diene heutzutage die
blutig erkaufte
Kontrolle über Afghanistan
hauptsächlich dem Zweck, den Westen mit
Rauschgift kaputtzumachen und noch kräftig
dabei abzusahnen.
Herr Ixtlan wird seit langer
Zeit therapiert, aber es gibt
ja auch andere
Spezialisten, die solche Erzählungen und Zustände
(genau wie Entführungen durch Außerirdische) möglicherweise für ein kulturelles
Phänomen oder für eine bloße Suggestion des
jeweiligen Therapeuten halten.
"Wir" wissen nicht, von
welcher kaspernden Nebelwerfertruppe die
jeweiligen Spezialisten bezahlt werden.
Als Laien sind "wir",
die angeblich paranoiden
Verschwörungstheoretiker, natürlich überfordert und
haben keine Ahnung, wer"uns"
anlügt. Dahersollten "wir" Ihnen zur
Beruhigung lieber sagen, dass der obige Herr Ixtlan
mitsamt seiner kuriosen Geschichte
frei erfunden ist; Sie können sich also jeden
Reim darauf machen, den Sie wollen,
und außerdem darf mit solchen Dingen nicht
gespaßt werden (sagt wiederum wer?).
Wenn solche wie Hirngespinste anmutenden
Erzählungen wahr wären, dann befände man
sich in ernster Gefahr, sobald man darüber
berichtet; sollten sie jedoch unwahr sein,
dann beginge man eine üble Verleumdung,
sobald man sie weiterreicht. Jeder normal
bleibende Publizist erkennt also mit
Schaudern, dass ein etwaiges Engagement nur
auf Selbstzerstörung oder kriminellen Irrtum
hinauslaufen würde, und hält wohlweislich
die Klappe. Lieber im Schatten von WikiLeaks
allerlei belanglosen Quatsch wiederkäuen!
–
Kotzgebühren entrichten Sie bitte bei dem
Echsengesicht an der Theaterkasse, damit
"wir"
die Ekelzulage für "unsere" Raumpfleger
bezahlen können.
Torso-Foto
(oben): Martin Jahn, München
Napoleon in seinem Herrenzimmer
• Gemälde von Paul Delaroche
Kerbtier mit Hörnern
An Gottes Kleidersaum gehangen,
Sich dann in des Teufels Zotten verfangen,
War schon das Schicksal manches Helden.
Erst predigt er mit roten Wangen,
Dann bleiben die Finger am Golde hangen
Und andere dürfen Konkurs anmelden.
Wer im Weg steht, wird verhauen,
Und wehe den Guten und allzu Schlauen:
Die schickt er kurzerhand zur Hölle.
Er lässt sich Mausoleen erbauen,
Kann aber niemandem vertrauen
Und schüttet Gift in jede Quelle.
Er sonnt sich im Glanz berühmter Leute,
Hetzt auf den Pöbel die Hundemeute,
Lässt sich selbst auf Rosen betten,
Betrachtet die Welt als persönliche Beute,
Verdirbt uns allen das Hier und Heute
Und sucht die eigene Haut zu retten.
20. November 2010:
Es weihnachtet schon fast. Darum ein
wenig Nachschub in Hexametern und Pentametern (auf
Deubel komm raus und damit ich das nicht verlerne):
Schrumpelpilzchen im
Sorgenrot
Getrieben vom Stachel der Neugier,
getragen auf Schwingen der Sehnsucht, hoben wir einst uns
hinauf
–
schwindelnd verließ uns der Mut.
Wo Perry Rhodan uns Raumschiffe zeigte, Rex Corda
uns tapfer den Weg zum Heldentum
wies: Retter der Menschheit zu sein,
Erhob sich ein Zwerg voller Gift, aber erst, als
Verträge geschlossen von höchster und
schönster Moral, ahnungslos sternenhoch gut.
Kleingedruckt hätte ein Weiser erkannt,
bedingungslos fesselnd war Wortlaut geschickt
formuliert, Treue in Blindheit geschweißt.
Doch Regeln verändern sich schnell, und Liebe ward
eiskalt zertrümmert, weil Falsches uns
notwendig schien, Schönheit dem Zweck unterworfen,
Die Welt den Eroberern offen, doch Brüder und
Schwestern suspekt, schlaflos der König
der Nacht, edel das Brechen des Willens.
Missbraucht vom prügelnden Schrat, geworfen in
stinkenden Teich, kam mancher zur
Einsicht und schrie, sinnvoll sei endlich der Tod.
Stänkerer saufen sich heute bewusstlos in
finsterster Nacht, weil oben der Himmel
zerriss, Höllenglut unten sich hob.
Kotzt euch nun endlich mal frei von des Schwachsinns
rappelnder Not, erinnert euch neu an
den Grund schönsten loyalen Bewusstseins,
Das niemals zum Schwur auf Tyrannen gedacht war,
niemals für Sklaven, sondern zur Freiheit
allein, hoch in des Himmelszelts Blau,
Wie einst die Möwe Jonathan das Irdische
transzendierte und aufstieg in
seliges Sein, fließend in goldenem Glück.
Dem folgenden Artikel
sollte ich eine klärende Bemerkung vorausschicken:
Es ist bei weitem nicht so, dass alle guten
Bemühungen ins Böse umschlagen würden, und noch
fataler wäre der Umkehrschluss, dass "sehr viel
Gutes aus dem Bösen erwächst". Oh nein! Gutes aus
dem Bösen, ein Ausnahmefall! Böses aus dem Guten
kommt schon ein bisschen häufiger vor, weil
Rechthaberei, Übertreibungen, Zwang
und chronische Rechtfertigungen die Suppe verderben,
und weil die materielle Welt durch Trägheit, Schwere
und unersättlichen Hunger geprägt ist; das zieht
hinab. Zum Glück gibt es das Ewig-Göttliche und das
Ewig-Weibliche, die ziehen uns "hinan" (aufwärts,
hoffen wir). Jedenfalls hat die Welt es bitter
nötig, dass Sie allein und auch in Gemeinschaften an
Ihre eigenen Werte glauben, und Ihr eigener Einsatz
macht auf jeden Fall einen positiven Unterschied.
Was ich im Folgenden aufzeigen möchte, ist lediglich
ein doofer Mechanismus, dem
idealistische Subkulturen mit allzu hohen Zäunen,
abgeschottete Staaten mit allzu
großen Lautsprechern und in gewissen
Entwicklungsphasen auch große,
monopolistische Religionen zum Opfer fallen,
nämlich eine Tendenz zur fortschreitenden
kollektiven Entartung und zum
Abfall von den ursprünglichen Idealen. Die
schlimmste Versuchung liegt in der Idee, dass der
Zweck die Mittel heiligt, und die größte Tragik
liegt darin, dass gerade die höchsten,
edelsten und
glorreichsten Ziele, eben weil ihre
unanzweifelbare gigantomanische Herrlichkeitdie krassesten Fehler zu
entschuldigen scheint, zu
einer verhängnisvollen Umwertung aller Werte führen
können, bis alles Zärtliche,
Sonnige, Witzige, Geistreiche und Schützenswerte
niedergetrampelt ist und im Gefolge dieser
Ungeheuerlichkeit die früher
so edle Bewegung sich selbst zerstört.
Die "größte Sünde"
besteht natürlich jederzeit darin, weitaus mehr
Schaden anzurichten, als Nutzen zu bringen; aber der
übelste Fehler auf dem weiteren Weg in den Abgrund,
immer tiefer hinab in den Höllenpfuhl der
Versündigung, ist nicht etwa das
angebliche Gemecker von Unzufriedenen, nicht die sogenannte Feindpropaganda, die bald durch alle Ritzen
hereindringt, sondern das eigene Versäumnis, den
Fakten ins Auge zu sehen, um die eigenen Verstöße zu
erkennen und zu beheben, sodass eine Rückkehr zu den
ursprünglichen Idealen möglich würde. - Trotz dieser
realistischen Warnung und bei aller nötigen
Wachsamkeit seien Sie bitte so idealistisch wie Sie
nur können! Denn Gleichgültigkeit und Zerstörung
gibt es schon zur Genüge.
(Bildnis links oben: Dante
Gabriel Rossetti, Beata Beatrix)
"Der Versuch, verbrecherische Taten zu
rechtfertigen, hat möglicherweise schlimmere Folgen
als die Tat selbst. Verbrechen der Vergangenheit zu
rechtfertigen, bedeutet, den Samen für zukünftige
Verbrechen zu legen. Tatsächlich ist die
Wiederholung eines Verbrechens manchmal Teil der
Rechtfertigung: wir begehen es wieder und wieder, um
uns selbst und andere davon zu überzeugen, es sei
normal und nicht abnorm."
–
Eric Hoffer (1902-1983), The Passionate State of
Mind. New York: Harper & Brothers, 1954
Wie
das Gute ins Böse umschlägt
–
Was? Wieso? Na, je besser und
überzeugender das Gute ist
(oder sagen wir mal, "das organisierte Gute"),
umso mehr Menschen scharen sich um seine
Verwirklichung. Das erzeugt eine hohe
Machtkonzentration in der Führung
einer Bewegung, die Gutes tun
will. Je absoluter und allumfassender das Gute
ist oder dargestellt werden kann, umso absoluter
wird die Macht der Führung, denn das große,
edle Ziel
weckt Vertrauen, und der Empfänger des Vertrauens
entfaltet naturgemäß eine immer größere Machtfülle.
Weil das Gute und all die guten Zukunftsziele
nun aber so gut sind, bringen die
Hilfsbereiten sehr viel
Hingabe auf, die von morgens bis abends genutzt
werden kann.
Absolute Macht
korrumpiert jedoch, und sei es nur deshalb, weil man
sich einbildet, der Zweck heilige die Mittel. Je
heiliger der Zweck, umso unheiliger dürfen nach
einer so versauten Philosophie die Mittel sein, denn
unterm Strich sorge man doch für das größte Wohl
aller Beteiligten. Diese Formel kann
zur schlimmsten Versuchung eines Machtmenschen
werden, denn in einer relativen Welt scheint die
abwägende, luziferische Situationsethik in milderen
Fällen berechtigt zu sein, aber wie rasch wird sie
missbraucht, vor allem wenn unwägbare
Gedankenkonstrukte wie "die Rettung der Menschheit",
"das ewige Seelenheil", "die Befreiung Jerusalems"
oder gar "die Herrschaft der Vernunft"
hinzukommen! Es sind nur Gedanken, sie sollten
luftig und leicht sein
–
aber durch Einbildung senkt sich die Waagschale. Die Führung erlaubt sich
–
zunächst nur in
Notfällen
–,
grausame Befehle zu erteilen,
erstens um die
Hingabe nicht nur zu nutzen, sondern bis zum letzten
Tropfen auszuschöpfen; und
zweitens, um Gegner
möglichst wirksam zu bekämpfen, mundtot zu machen
oder mit krasseren Mitteln auszuschalten. Die
Führung verstrickt sich selbst und ihre Mitglieder
zunehmend in üble Taten, jedoch
weiterhin im Namen des guten oder heiligen
Zwecks, der fast alles "rechtfertigt";
dies schließt den Wahn ein,
andere zu ihrem Glück zwingen zu müssen. So kann im Namen der Liebe
getötet und im Namen des Friedens bombardiert
werden. Pazifisten bewaffnen sich, Abtreibungsgegner
beginnen klammheimlich abzutreiben, in der Chefetage
der Heilsbringer darf geprügelt werden, und
Moralapostel verüben "notwendige"
Einbruchsdiebstähle, um an Dokumente ihrer Gegner
heranzukommen.
Immer grimmiger wird in zahlreichen
"Einzelfällen"
genau das zerstört, was im Ganzen angeblich so
heilig war. An diesem Punkt wäre es sinnlos, die Hingabe
fortzusetzen, denn irgendwann kippt der Gesamteffekt
ins Negative. Jedoch wird die Wahrnehmung dieses
Punktes verpasst, denn die Hingabe ist inzwischen
automatisiert und institutionalisiert worden;
sie hat eine Art Eigendynamik und
ein neues, borniertes Gewissen entwickelt; und
was
lange Zeit freiwillig war, ist unmerklich zum Zwang
geworden. Die Gruppenmitglieder
tragen nicht nur einen Maulkorb, sondern sind
auch aufgrund ihrer
eigenen Verstrickung in allerlei Schandtatenganz unfähig geworden, dem real existierenden Charakter der
entarteten Gesamtbewegung ins Auge zu sehen.
Sie wirken gefühllos und
versteifen sich mit peinlichen Scheuklappen auf
die gewohnten Jubel- und Applausmuster. Die Führung
ersetzt die ursprünglichen guten Nachrichten durch
ausgeklügelte Klischees, Propagandalügen und Massenhypnose,
nach dem Motto: "Wenn die Sache im Ganzen gut ist,
dann ist es gut, wenn die Nachricht gut ist; und
wenn es gut ist, dann ist es ja gut."
Die "Sache"
ist
aber lange nicht mehr so gut wie früher;
"es" ist
nicht einmal mehr
"im Ganzen" gut. Einzelne merken, was
gespielt wird, und schleichen leise davon, wenn sie
noch können, oder hauen auf die Pauke; in beiden Fällen
sehen sie sich geächtet, ausgestoßen,
exkommuniziert. Die noch Verbliebenen, die
schwächeren Seelen, die nichts merken können oder
wollen, werden von den Fortgegangenen und auch von
aller sonstigen äußeren Kritik nach Möglichkeit
abgeschottet und geraten tiefer in das
Abhängigkeitsverhältnis ihrer missbrauchten, zum
Zwang gewordenen Hilfsbereitschaft.
Der üble Zirkus,
noch immer im Namen des hohen, guten Ziels,
oft noch verschärft durch eine Art
"Gedankenpolizei", setzt
sich fort bis zur Palastrevolte oder bis zum
gewaltsamen Eingriff von außen. Wenn sich vorher
etwas ändern soll, aber auch wenn man nachher etwas daraus lernen
will, müssten alle Beteiligten zuerst einmal lernen, ihrer
eigenen Wahrnehmung zu trauen und jederzeit das zu
sagen, was sie wissen und was sie selbst gesehen
haben. Durch eine gründliche,
nüchterne
Untersuchung müsste in allen Einzelheiten aufgedeckt
werden, wie es so weit kommen konnte und wie man
sich praktisch bis zur Bewusstlosigkeit von seinen
Idealen entfernen konnte. Dies
müsste für alle Beteiligten publik gemacht werden; dann zerbröselt der Wahnsinn.
Im
fortgeschrittenen Stadium der Entartung besteht
freilich nur wenig Hoffnung auf eine rechtzeitige, rettende
Umkehr, und wenn ganz oben
mittlerweile die pure Bosheit im Sattel sitzt, dann ist
es, wie die Dänen sagen, "zutiefst gute Nacht" (dybt
god nat).
Manche meinen, vermutlich zu
Recht, wer nicht nach den Sternen strebe, werde
nicht einmal auf der Erde etwas Nennenswertes
erreichen. Mag sein! Es müssen auch keineswegs alle
idealistischen Bewegungen auf diese abschüssige Bahn
geraten; ein sanftes, stabiles, im schmerzhaften
Schmelztiegel früherer Jahrhunderte gewachsenes
Wertesystem von christlicher oder humanistischer Art
bietet Schutz gegen totalitäre Übertreibungen. Wir sehen das in
Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des
Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu
schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(Siehe die
Grundrechte.) So schiebt die Macht der Erfahrung
dem diabolischen Potenzial schließlich einen Riegel vor. Aber bei allen allzu
gigantischen, allzu glanzäugigen und allzu
umwerfenden Gruppenzielen ist
ständige Wachsamkeit
geboten
–besonders dann, wenn
sie sagenhaft gut sind.–
(Eckehard Junge, 10. November 2010)
Dialektischer Kummerkasten
Im Urwald verhexter
Konfliktphänomene
Entringt sich dem Menschen ein schweres
Gestöhne.
Er schwankt zwischen furchtbar konträren
Rollen,
Muss Feinden von gestern heut Hochachtung
zollen
Und schiebt gar am Ende die Schuld auf die
Gene.
Wo Seelenforscher euch
Brücken erbauten,
Nachdem sie das Zickzackgerüst
durchschauten,
Die Höllenleiter des endlosen Krampfes,
Des Fortschritte rückgängig machenden
Kampfes,
Die Hickhackzwänge der früh Ergrauten
–
Da stehen jetzt
kiebige Zinnsoldaten
Mit stumm erhobenen Jubelplakaten,
Himmelwärts ragend, bedrohlich steil,
Und versprechen dir ewiges Seelenheil
Gegen Ablasszahlung in Golddukaten.
Doch hast du das
Grübeln zu Ende gesponnen
Und fandest du wieder die einfachen Wonnen,
Dann bist du fürs Erste mit leisen Gebeten
Ganz ohne Pauken und ohne Trompeten
Dem Klappern der Gegensatzpaare entronnen.
Dennoch verbleibt die
Notwendigkeit
Der Überwindung von Leid und Streit ...
Ein andermal, ohne pompöse Titel,
In einem gütigen neuen Kapitel
Erheben wir uns in die Ewigkeit.
--
Eckehard Junge, 8. November 2010
Halbedelsteine •
Foto:
Martin Jahn,
München
Digitale Dukatenkacker
1. November 2010:
Gestern wurde mir eine Frage beantwortet, die mir
schon länger
unter den Nägeln brannte. Denn wir wissen ja
schon, wie Geld gemacht wird, oder?
„Die Regierung“ lässt die Druckerpresse anlaufen,
aber nur, um die schönen Moneten sofort an die
Reichen zu verteilen, an Großbankiers, Großgläubiger
und andere gut betuchte Notleidende.
Ich hatte meinen Einblick in solche Vorgänge gerade
durch den Artikel
Stealth Monetization in the U.S.A. von einem
Experten namens Gonzalo Lira vertieft. Der Titel
bedeutet soviel wie „Tarnkappen-Monetarisierung
in den USA“ (stealth wie beim Tarnkappenbomber), oder
sagen wir mal „verkappte Monetarisierung“. Was das
heißen soll? Nun, das „Liberale Institut“ hat dazu
eine interessante Erklärung auf Deutsch
veröffentlicht,
Monetarisierung der Staatsschulden. Eine andere,
schleimige, bewusst verschleiernde englische
Bezeichnung für diesen Vorgang lautet „Quantitative
Easing“, womit eine „Erleichterung“ durch Erhöhung
der Geldmenge angedeutet wird.
Es
geht um die Inflationsfalle, populär gesagt, die für
eine Regierung bestehende Versuchung, „einfach Geld
zu drucken“. Die Regierung druckt aber das Geld
nicht selbst, sondern das darf seltsamerweise nur
die Zentralbank veranlassen; in Amerika ist das die
Federal Reserve Bank (kurz „Fed“), in Europa die
EZB. „Die Mittel für die Begleichung der
Staatsschulden kommen direkt aus der
(elektronischen) Druckmaschine“, erzählt uns das
Liberale Institut.
Halt, Moment mal. Elektronische Druckmaschine???
Soll das heißen, das Geld wird nicht einmal
GEDRUCKT??? Ich komme gleich noch einmal darauf
zurück, denn ich konnte es einfach nicht glauben!!
Laut Liberalem Institut bedeutet Monetarisierung der
Staatsschuld, „dass Schuldtitel der Regierungen von
der Zentralbank mit geschöpftem Geld aufgekauft
werden.“ Ein Schuldtitel ist eine
Urkunde, die jemanden zu einer Leistung
verpflichtet. Der Staat schreibt auf ein Stück
Papier „Ich schulde dir was“, mit festem Zinssatz
blah blah, etwaige Rückzahlung dann und dann,
und erhält dafür Geld:
eine Art bedrucktes Papier, das die Leute für
wertvoll zu halten hypnotisiert sind, oder ein paar
Ziffern auf einem Bildschirm, an die wir auf Geheiß
genialer Krokodile ebenfalls glauben müssen.
Das
oben erwähnte Verkaufen von
„Schuldtiteln“ bedeutet in der Praxis also, dass
eine Regierung Anlagepapiere (Staatsanleihen)
drucken lässt, die sie an die Zentralbank verkauft,
um ihre Schulden zahlen zu können. Die Zentralbank
bezahlt diese naturgemäß immer wertloser werdenden
Papiere mit „geschöpftem“ Geld, also mit Geld, das
sie aus der dünnen Luft hervorgekaspert hat und
dessen Wert folglich ebenfalls (für uns alle!)
abnimmt. (Was
zum Teufel macht die Zentralbank mit diesem
Ramschpapier, den staatlichen Anlagepapieren?
Wahrscheinlich lässt sie sie irgendwo im Keller
verrotten, denn obwohl die Papiere theoretisch eine
Schuld verbriefen, deren Rückzahlung die Zentralbank
bei der Regierung verlangen könnte, ist die
Zentralbank doch auf wirkliches Geld gar nicht
angewiesen; sie kann es ja jederzeit „nachdrucken“,
und abgesehen von der Inflationsgefahr kann ihr das
alles schnuppe sein.)
Man weiß jedoch, dass durch die „Monetarisierung der
Staatsschulden“ die Inflation angekurbelt wird.
Deshalb verbietet der EU-Vertrag der EZB, direkt bei
den Regierungen Anleihen anzukaufen. Stattdessen
muss die EZB „über die Sekundärmärkte Staatsanleihen
erwerben“. In anderen Weltregionen ist die
Hemmschwelle weniger hoch als in Europa, aber wir
ersehen aus dieser Erklärung, dass auch in Europa
eine „verkappte Monetarisierung“ stattfindet.
Die amerikanische Definition für Monetarisierung
der Schulden (monetizing the debt) lautet gemäß
Farlex Financial Dictionary ganz platt: „Im
Regierungswesen das Nachdrucken von Geld, um die
Staatsschulden zurückzuzahlen. Nehmen wir an, eine
Regierung hätte 1 Billion $ Schulden. Theoretisch
kann die Regierung einfach die Geldmenge um 1
Billion $ erhöhen und so die Staatsschuld auf null
reduzieren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass
Regierungen ihre Schulden monetarisieren, aber weil
es die in Umlauf befindliche Geldmenge erhöht, gilt
das Verfahren als hochgradig inflationär.“ Die
deutsche Hyperinflation von 1922 ist das bekannteste
und erstaunlichste Beispiel für die möglichen Folgen
einer „Monetarisierung der Schulden“.
In
den USA zog man sich, soweit ich es dem Artikel von
Gonzalo Lira entnehmen konnte, folgendermaßen aus
der Affäre:
Die Federal Reserve Bank (Fed) hat mit ihrem frei
fabrizierten Geld den Großbanken, die „zu groß sind,
als dass man sie scheitern lassen dürfte“, den
ganzen Giftmüll an Ramschpapieren zum Nominalwert
abgekauft (also 100 Cent auf den Dollar, selbst wenn
sie in Wirklichkeit bloß noch 5 Cent wert waren).
Die Banken drehen sich dann dankbarerweise um und
kaufen für das Geld Staatsanleihen bei der
Regierung.
So
kann man allen Ernstes „jemandes Schulden kaufen“,
eine unbegreiflich absurde Formulierung, die mir
gelegentlich untergekommen ist.
Ist das jetzt Stuss, oder was? Gehen wir es gleich
noch mal durch!
In
den Jahren 2008/2009 hat die Fed „ihre Bilanz
ausgeweitet“. Das bedeutet, sie hat etwa 1,5
Billionen $ einfach so aus der blauen Luft
hervorgezaubert. Simsalabim, 1,5 Billionen $, das
sind bekanntlich anderthalbtausend Milliarden
Dollar. Was hat die Fed damit gemacht? Nun, sie hat
einfach den „gefährlich großen“ Banken den
finanziellen Giftmüll abgekauft, all die wertlosen
und unsicheren Papiere, so als ob sie wirklich so
viel wert wären, wie draufgeschrieben steht.
Und was machten die Banken mit dem vielen Geld? Sie
kauften dem amerikanischen Staat massenhaft
Staatsanleihen ab, die sogenannten „Treasury Bonds“.
Der Staat deckt mit dem Erlös gerade mal sein
Haushaltsdefizit für ein Jahr; denn dieses betrug im
Jahre 2009 wie auch im Jahre 2010 jeweils mehr als
1,4 Billionen $. Die Gesamthöhe der wiehernd bergauf
galoppierenden Staatsschulden
hat nach dem Stand von Mai 2010 bereits die
12,7-Billionen-Marke überschritten.
Sind die staatlichen
„Wertpapiere“, die nach diesen unglaublichen
Transaktionen jetzt den eingebildeten Vermögensstand
der Großbanken abstützen, überhaupt etwas wert?
Früher galten sie als sicher, aber heute, wo die
Staatsschulden der USA immer weiter in die Höhe
schießen, wird wohl irgendwann das Vertrauen
zusammenbrechen, dass man beim Staat sein Geld
wieder einfordern kann. Den hier beteiligten
Illusionisten kann es beinahe egal sein, denn die
Fed, die Großbanken und der Staat haben doch
sowieso nach Strich und Faden geschummelt. Auf der
Strecke bleiben am Ende die ehrlichen kleinen
Anleger.
Ich hatte immer noch eine brennende Frage: Wird das
Geld nun eigentlich gedruckt, lässt die Fed also
wirklich die Druckerpressen anlaufen, oder tippt man
in Dreiteufelsnamen die 1,5 Billionen Dollar
(1.500.000.000.000,-) einfach kaltlächelnd in den
Computer und abrakadabra, das Geld ist da? Weil es
auf dem Bildschirm steht?
Ich fragte Gonzalo Lira, und er war so freundlich,
mir umgehend zu antworten:
„Es wird per Computer gemacht. Ich denke, von den
2,4 Billionen $ in der Bilanz der Fed sind nur 100
Milliarden $ umlauffähiges gedrucktes Bargeld.“ (It's
done by computer. Of the Fed's balance sheet of $2.4
trillion, I believe that only $100 billion is
printed cash in circulation.)
Da
sehen Sie mal, das nennt man „Geldschöpfung“.
Alles Einbildung, alles Hokuspokus, und durchaus
kein Grund, sich aufzuregen.
27.
Oktober 2010: Bevor ich in diesen trödelnden,
schon etwas zu kühlen Herbstzeiten mal wieder was
Neues schreibe, möchte ich zumindest eine kleine
musikalische Entdeckung aus meiner ferngerückten
Wahlheimat Dänemark einfügen, nämlich den dunkel
dahinschwingenden Titel My Tribe von
der dänischen Synthirockband Spleen United.
Passt ganz gut in meine Stimmungslage, wenn auch
sicher nicht in jedermanns Stil, denn dänische
Musik, wenngleich sie sich hier übertroffen hat, war
schon immer etwas gewöhnungsbedürftig, sodass man
praktisch in Dänemark gewohnt haben muss, um sie
nachzuvollziehen:
Zu
den unten stehenden UFO-Geschichten um den 13.
Oktober 2010 wären sicher
noch einige tiefgründige Kommentare und neue
Beispiele anzufügen. In
der Tat haben sich während des ganzen Monats Oktober
die UFO-Sichtungen über großen Städten gehäuft,
allerdings meistens auf behutsame Art, nämlich in
Form von Lichtkugeln oder Lichtpunkten, die entweder
wackelnd und wechselnd in großer Zahl oder aber in
einer ziemlich stabilen Dreiecksformation
auftauchten. Wenn sich da wirklich einige "Leute"
bemerkbar machen wollen, die aus weiter Ferne
angereist sind (oder die sich mit holographischen
Projektoren hinter den Bäumen oder in Hinterhöfen
versteckt haben), dann tun sie es jedenfalls auf
eine sehr sanfte Art und Weise, damit hier keiner
ausflippt.
Andererseits zeigte mir meine eigene Reaktion auf
ein krasses, ziemlich rasch und eindeutig als
Schwindel widerlegbares Video mit einem
Großraumschiff über Schanghai, dass ich trotz meiner
Sympathie für diese Phänomene und trotz meiner
grundsätzlichen Überzeugung, dass "da oben"
reichlich viele Zivilisationen umherschwirren, nicht
gegen einiges Entsetzen in der Magengrube gefeit
wäre, wenn wirklich mal ein kilometergroßes
Mutterschiff deutlich sichtbar für alle Medien über
einer irdischen Großstadt auftauchen würde. Das
gefälschte Schanghai-Video, das am 13. Oktober 2010
zum zweiten Mal bei YouTube veröffentlicht wurde,
obwohl es bereits 2008 als angeblich
aktuelles Ereignis gezeigt und widerlegt worden war, ist zusammengeschnitten aus einer amerikanischen Tonspur
von einer kleineren UFO-Sichtung im Jahre 2006,
sowie einer Reihe Bildaufnahmen von Menschenmengen in den
Straßen, die in Wirklichkeit wegen der Darbietung eines
Fassadenkletterers nach oben starrten, und ein paar
Raumschiff-Bildfetzen aus einer
Sciencefiction-Serie. Nachdem das Interesse an
solchen Dingen durch Fulhams Vorhersage für den 13.
Oktober 2010 stark angeheizt war, konnte das
gefälschte UFO-Video von Schanghai (http://www.youtube.com/watch?v=b_xDpqSTNEQ)
mit großem Effekt
erneut eingeschleust werden. Ein Schwindel,
wohlgemerkt. Schon am 14. Oktober 2008 hatte ein
Witzbold mit diesem Video weltweite UFO-Erwartungen
auf die Schippe genommen, die damals durch die
falsche Prophezeiung
einer Hellseherin angestachelt worden waren.
Davon mal abgesehen, gibt
es zahlreiche ungewöhnliche Erscheinungen mit
stichhaltigen Aspekten, die systematisch untersucht
werden sollten. Durch lügenhafte Übertreibungen (die
übliche Politik der Desinformation) sollte man sich
nicht entmutigen lassen. Übrigens erschien, wie zu
erwarten war, auch ein spätes Dementi bezüglich der
Ereignisse am Fuße des Qinlang-Gebirges in China, wo
ein ganzes Dorf verschwunden sein soll. Es heißt
nun, "verschwunden" wäre ein Übersetzungsfehler, die
Dorfbewohner wären nur davongelaufen und hätten sich
versteckt. In demselben Dementi heißt es aber
auch, die Lichterscheinungen wären nur Fotos von
Straßenlaternen in Xianyang gewesen. Nun, damit
stellt sich immer noch die Frage, wieso sich die
Dorfbewohner verstecken mussten und wieso
derart viel Militär unterwegs war. Insofern bietet
das chinesische Ereignis noch reichlich Stoff
für Nachforschungen, und man sollte z.B. auch die
Frage stellen,
wieso eine Woche vorher wegen einer UFO-Sichtung in
China ein Flughafen geschlossen wurde. - Wenn man
denn Bock darauf hat.
14. Oktober 2010, 13:01
Uhr:
Am Abend des 13. Oktober
2010 (Lokalzeit) gab es eine
6. Oktober 2010:
Um irgendwie ein paar Fetzen von der Wirklichkeit zu
erhaschen und für kurze Momente einen fratzenhaften
Ausschnitt zu erzielen oder schemenhaft einen
Glücksmoment aufscheinen zu lassen, will ich mal
kurz festhalten, was mir durch den Kopf geht, das
heißt, was an lauschigen Plätzchen und in giftigen
Nischen über den Bildschirm huscht, oder auch
Impressionen da draußen in der Stadt. Das meiste
bleibt Phantasie oder irgendwie ein Traumprodukt,
sogar auf der Straße. Letztlich kann ich wohl nur
auf wenige eklatante Beispiele eingehen, denn der
Flickenteppich der Kurznachrichten verliert sich
sofort in Bedeutungslosigkeit.
Die Nachrichten schienen eine Weile ruhig zu sein,
verdächtig ruhig, aber jetzt zu Anfang Oktober
beginnen sie wieder aufgeheizt zu werden. Da führt
jemand was im Schilde.
Erstes Beispiel: Vorhersage einer
UFO-Massensichtung am 13.10.2010
Besonders urig, aber auch gespenstisch erscheint mir
die neueste Internet-Prophezeiung, ausgerechnet für
ein Datum, das schon nächste Woche aktuell sein wird
und sich somit gleich bestätigen oder widerlegen
lässt. Als ob der künstliche Rummel um den 21.
Dezember 2012 noch nicht genug wäre, hat in einem
352-seitigen Schmöker namens "Challenges of Change"
ein pensionierter NORAD-Offizier namens Stanley A.
Fulham für den 13. Oktober 2010 eine massenhafte
UFO-Sichtung über einer Reihe von Weltstädten
vorhergesagt. (NORAD ist das "Nordamerikanische
Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando",
hauptsächlich mit Warnfunktion für alle Raketen,
Schrottstücke oder Raumschiffe, die gegen die USA
oder Kanada anfliegen könnten.)
So ein NORAD-Offizier sollte eigentlich ein
gestandener Vernunftmensch sein, oder? Falls die
UFO-Machtdemonstration nicht stattfindet, können wir
uns dann in Sicherheit wiegen? Nein, denn der "13.
Oktober" ist vorsichtshalber als "vorläufig
anvisiertes" Datum bezeichnet worden. Wir können uns
bis dahin also in Ungläubigkeit üben, uns jedoch
nachher nicht beruhigt zurücklehnen. Mit der
Entwarnung müssten wir bis Ende 2010 warten, weil
dieses absolut epochale Ereignis auf jeden Fall noch
2010 stattfinden soll. Das sagen angeblich die "Transcendors",
ein Verbund von 43.000 uralten Seelen, deren
Botschaften über ein Medium zu uns kanalisiert
wurden. (Auf Englisch nachzulesen, inklusive
Interview-Video, in der Website
UFOs on Earth).
Ich bin mir nicht ganz sicher, wieso "uralte Seelen"
immer als besonders weise und hochstehend
dargestellt werden. Vielleicht sind diese
Seelengreise ja aufgrund ihres Alters schon total
heruntergewirtschaftet? Genau wie die meisten von
uns hier auf Erden, die meines Erachtens ebenfalls
unvorstellbar alte Seelen sind, und gerade deshalb
so müde und reichlich seltsam und zum Teil gar nicht
vertrauenswürdig?
Der Autor zehrt, so heißt es, von seinen
militärischen Erfahrungen mit dem UFO-Phänomen, die
bis in den 2. Weltkrieg zurückreichen und später
seinen Dienst bei NORAD durchziehen; außerdem habe
er jahrzehntelang mit einem hohen
NORAD-Nachrichtendienstler in Verbindung gestanden,
der ihn mit einer Fülle historischer Informationen
über die Erkenntnisse von NORAD bezüglich der UFO/Alien-Realität
versorgt haben soll. Die Öffentlichkeit habe nie
etwas davon gehört, weil sie nach Ansicht des
Militärs nicht reif dafür gewesen sei. Der Clou bei der ganzen Sache ist freilich wieder
ein erschreckend aufgeblasenes Stück
Al-Gore-Propaganda zum Thema Kohlendioxid und ein
weiterer Schub in Richtung autoritäre Weltregierung.
Denn diese erste Massensichtung der Aliens über den
Weltstädten soll zwar nicht gleich mit irgendeiner
Kommunikation oder physischen Landung verbunden sein
(als ob die Weltbevölkerung angesichts einer solchen
Demonstration nicht sowieso in Panik geraten würde),
sondern soll der Auftakt zur Vermittlung fremder
Technologien sein, die uns insbesondere dabei helfen
würden, den Überschuss an CO2 bereits bis 2015 aus
der Erdatmosphäre zu entfernen, weil wir sonst bald
alle draufgehen würden! Ja, kotz mich doch der Hugo!
Das ist dieselbe völlig extreme, furchteinflößende
Propagandamasche, wie ich sie vorgestern am Beispiel
des Gutmenschen-Splatter-Videos mit seinen
fleischfetzenspritzenden
CO2-Verweigerer-Hinrichtungen aufgezeigt habe (siehe
unten, Notiz vom 4. Oktober 2010, "Blutrünstige
Ökofaschisten setzen auf Massaker-Video"). Tickt es bei
denen noch richtig? Schwimmen den mit Teufelspuppen
wedelnden Emissionshändlern und
Möchtegern-Weltherrschern die Felle davon, dass sie nun derart
verzweifelte Propaganda-Maßnahmen ergreifen? Sind zu
viele Menschen am Aufwachen? Gießen die Mächte des
Guten derzeit gnädigerweise den Geist der Klarheit
über uns aus, sodass wir immer rascher kapieren,
welches faule Spiel hier gespielt wird?
Ach, ach. Firlefanz! Es sind sicher nur hohle
Drohgebärden, oder? Moderne Gruselmärchen? Ich
müsste mich sonst sehr wundern! Auf jeden Fall wäre
die Langeweile bei einer solchen weltweiten Sichtung
wie weggeblasen. Im Falle eines Falles bitte nicht
aufregen, sondern abwarten und Kamillentee trinken.
Vor etwa einer Woche schaltete
ich morgens um halb
vier zwecks banaler Entspannung den Fernseher ein
und wurde in meiner zerstreuten Gemütlichkeit durch
seltsame Meldungen auf CNN aufgeschreckt. Wie, was?!
Was flackterte da über den Schirm? "Drohnen werfen Raketen ab" hieß es da in der
Breaking-News-Schriftzeile, und das Gelaber der typischen
CNN-Schock- und Militärexperten ließ sehr Böses
ahnen, sie redeten von "möglichen Angriffen auf
Europa", und eine sehr undeutliche Karte war mit
grellen Explosionssymbolen gespickt. Wie sich dann
herausstellte, wurden in einer CIA-Operation
(!) unbemannte Flugzeuge nach Pakistan geschickt, um
dort in der Tat die üblichen "Präzisionsbomben"
abzuwerfen. Suggeriert wurde, dass wir "andernfalls"
mit schrecklichen Angriffen in der westlichen Welt
zu rechnen hätten.
Ich habe eher den Eindruck, dass solche Angriffe auf
diesem Weg provoziert werden sollen. Siehe den
unterschwellig kritteligen Artikel in der Website des
großen amerikanischen Radiosenders NPR unter dem
Titel "Deutscher Minister spielt die
Terror-Bedrohung herunter; Frankreich warnt vor
Anschlägen in Großbritannien" (German Minister Downplays Terror Threat; France Warns of Strikes in
UK).
Ah ja, die bösen Deutschen und die unartigen Franzosen.
Sie GLAUBEN es mal wieder nicht! Das angenehm
konservativ-sture Konterfei des
deutschen Innenministers Thomas de Maiziere ziert
denn auch anklagend den Titel der Seite. Der
Minister sagte recht patzig, es gebe kein
Thermometer, mit dem sich der aktuelle Gefahrenpegel
messen lasse. Bravo! Und besonders witzig die
Franzosen, die stattdessen vor Anschlägen in
Großbritannien warnen. Mit Chic aus der Affäre
gezogen.
Du meine Güte ... Dieses Vergehen kommt am Ende noch
in die Liste der Schwerverbrechen:
"Herunterspielen einer Terror-Bedrohung". Die
schlimmste Bedrohung kommt natürlich von den
Terror-Spezialisten selbst, die uns mit ihrem
Terror-Scheiß terrorisieren. DAS ist der Terror,
jedenfalls macht es in diesen Zeiten mindestens 99,9
Prozent des wirklichen irdischen Terrors aus.
Autoaufkleber in
Kalifornien: Ihr lacht mich aus,
weil ich anders bin; ich lach euch aus, weil ihr
alle gleich seid.
Gegengewicht
meinerseits
Das Foto
zeigt den Krefelder Westwall mit Liebfrauenkirche,
als die Bäume noch klein waren (Blick nach Norden)
Einfach mal um den Block gehen, oder einen noch
längeren Spaziergang durch weite Teile der Stadt
unternehmen, auch in Straßen, wo ich noch nie war.
Eine besonders reizvolle, romantische Ecke bietet
Krefeld am nördlichen Ende des Westwalls, wo die
großen alten Bäume zu beiden Seiten der Parkanlage
einen mächtigen Baldachin bilden und von beiden
Seiten die Zimmerbeleuchtung der Anwohner durch das
Laub hereinschimmert. Zum Abschluss der großen Allee
erhebt sich die kühne Spitze der Liebfrauenkirche in
all ihrer christlichen Pracht und kündet von der
Macht des Glaubens durch die Jahrhunderte. Diese
stabile Umgebung finde ich jedenfalls, ob Christ
oder nicht, äußerst beruhigend, und ich hoffe doch,
dass durch all die Wirren der nächsten Jahrzehnte
noch sehr, sehr viel von dieser spirituellen und
gottestreuen Atmosphäre und Tradition erhalten
bleiben wird.
Blutrünstige Ökofaschisten setzen auf Massaker-Video
4. Oktober 2010:
Man wagt es kaum noch zu berichten, denn die
Wahrheit ist eine freundliche Lady von gestern und
ein unerträgliches Schreckgespenst von heute.
Wahnsinnige Propagandisten des Lügenkults um die
angeblich vom Menschen verursachte Erderwärmung
haben ein mit Blut und Fleischfetzen spritzendes
Video produziert, um Kindern durch satanistische Gehirnwäsche die CO2-(Emissionshandel)-Ideologie
zu implantieren. Wer sich der Klimasekte nicht
unterwirft, wird gnadenlos gesprengt. Siehe die Links
Klimakult-Gehirnwäsche der Öko-Faschisten zielt auf
unsere Kinder ab und
Ökofaschistischer Splatter-Werbespot sowie meine früheren Notizen
hier auf der Blogseite (Hinunterscrollen zur "Mother-Nature"-Karikatur
zwischen den Überschriften "Zweischneidiges Schwert"
und "Der große Klimaschwindel"). Ja, ja, die
Produzenten haben sich "entschuldigt", aber das
nützt ja nichts, denn jetzt hüpft das fragliche
Video im Internet herum und wird in sich selbst zum
perversen Kult.
Es wäre normalerweise unfair, auf
die Bedeutung des englischen Wortes "gore"
hinzuweisen, denn Namen sollten Schall und Rauch
sein; jedoch in diesem Falle erscheint mir der
kindische Hinweis aufs amerikanische Wörterbuch
angemessen: "Gore" bedeutet "geronnenes Blut aus
einer Wunde; gewaltsames Blutvergießen"; und
als Verb (to gore): "mit den Hörnern zerfleischen". Leute mit
blasser Persönlichkeit und empfindlichem
Identitätsmangel verfallen manchmal darauf, ihren
eigenen Namen buchstäblich zu dramatisieren. Darum
hütet eure Kinder vor solchen theatralischen
Einflüssen!
Die
infernalische Geschmacksrichtung der "Neuen
Weltordnung" kommt nun immer schamloser zum
Ausdruck. Die gesamte Medienwelt (Filme, Spiele,
Porno, Nachrichten) kotzt uns in beschleunigtem
Stakkato groteske Verstöße gegen die Menschenwürde
auf den Tisch. Die abgrundtiefe Verachtung der
gehörnten Globalisten gegen die Menschen und gegen
alles Menschliche nimmt unerträgliche Formen an.
Hoffentlich gehören Ausbrüche wie das genannte
Splatter-Video, wie manche meinen, bereits zu den
letzten verzweifelten Todeszuckungen der weltweit
operierenden, extrem psychopathischen Machtclique
hinter den sichtbaren Regenten.
Die Wahrheit schreit uns doch schon allen ins
Gesicht.
Zabriskie
Point, Death Valley, Kalifornien
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für ein Ave Maria von Celtic
Woman.
Der
Wüstenschrat
Weit hinter sonnenversengten Bergen
Bei seltsam umprogrammierten Zwergen,
Geschützt von Skorpionen und
Spinnenlegionen,
Klapperschlangen und Schnüffelspionen,
Lebt hemmungslos ein Wüstenschrat
In einem entarteten Gruselstaat.
Ein weltweites Netz von Spendensammlern,
Hilfsbereiten und Luxusgammlern
Treibt die Kröten für ihn ein,
Für Marmorsäle und teuren Wein,
Während in vergitterten Gruften
Tag und Nacht die Sklaven schuften.
Läuft ein Sklave tatsächlich fort,
Wissen die Schnüffler Zeit und Ort,
Die Namen aller enttäuschten Verwandten,
Nuttenliebchen und hilfreichen Tanten,
Laufen dem Durchgeprügelten nach
Und holen ihn heim in tiefster Schmach.
Der Wüstenschrat zeigt sich leider nur
selten,
Außer im päpstlichen Ornat,
Und draußen verehren ihn all die
Geprellten
Als ihren großen, unfehlbaren Schrat.
Man überlege sich nicht, wer er sei,
Sonst kommt die Gedankenpolizei.
Eckehard Junge
10. Oktober 2010
Der Zeitgeist hat sich die Brille
geputzt
26.
September 2010: Man könnte eigentlich
bloggen, bis man schwarz wird. Einiges bleibt liegen;
ein netter Stadtspaziergang ist erfreulicher. Hinter
der kolossalen katholischen Josefkirche in Krefeld
war Schulfest, gelungenes Multikulti, glückliche
Kinder, türkische und griechische Musik, Wurstbuden
und reichlich Getränke und lustige Spiele,
Wettbewerb im Mäuschenziehen an Wickelstangen, null Problemo und viel Sonne.
– Auf den Plätzen der
Innenstadt Musik, munteres rheinisches Treiben und
Schmausen, es
„durfte“ sogar getanzt werden. Reiches
Schlemmersortiment in allen Läden. Zum Abschluss
noch die überaus nette, ansteckend lustige
Türkenbelegschaft im großen Gemüseladen gleich um
die Ecke. Warum und worüber sollte ich klagen? Nun,
darüber ganz bestimmt nicht.
Beklagenswert sind andere Dinge, irgendwo da draußen
in weiter Ferne, teils bedrohlich sogar, aber
vielleicht renken sich diese Verrenkungen wieder ein.
Wer weiß? Wir lassen uns nicht die Laune verderben!
Interpreten des Zeitgeistes künden vom rapiden
Wandel, alles ändert sich, Pippifax. Schon Gerhard
Schröder hielt auf irgendeiner Messe seinerzeit eine
Rede über den nichtssagenden Veränderungs-Tick,
alles ginge immer schneller, der Wandel überschlage
sich geradezu, und Barack Obama, wenn er denn
wirklich so heißt, ließ sich mit dem Veränderungs-Motto
zum Präsidenten wählen, schob aber im gleichen
Atemzug der Bevölkerung den Schwarzen Peter zu,
indem er den Wählern das Mantra vorlaberte: „Veränderung,
an die wir glauben können.“ (Change we can believe
in.) Keine spezifischen Angaben, kein klares
Programm, sondern am Ende sogar: „Wir sind die, auf
die wir gewartet haben.“ (We are the ones we've
been waiting for.) Lächerlich. Jetzt ist er gewählt
und nicht zuständig, denn „wir“, nicht er, sind
„die, auf die wir gewartet haben.“ Wir warten immer
noch, könnten die Amis sagen. Inzwischen sind da
drüben 43 Millionen Menschen auf die Armenfütterung
angewiesen, Volksküche, Essensmarken, Schlange
stehen.
Der Zeitgeist treibt noch ganz
andere Blüten als bloß den „Wandel“. Die
Bevölkerungen werden sensibler gegenüber Lügnern,
Betrügern und Heuchlern an der Spitze der
verschiedensten Organisationen, Banken, Kirchen,
Religionen, Regierungen, Konzerne usw. Mit absurden
Widersprüchen, illegaler Bereicherung, Missbrauch, Unverschämtheiten und fadenscheiniger Propaganda
kommen die Bonzen, Oberpfaffen,
Vorstandsvorsitzenden, Amtsträger, Investmentberater
und Kopfjäger des Establishments nicht mehr durch.
Es ist Schluss damit, wir lassen uns das nicht mehr
gefallen. Die Konsequenz dieser Erkenntnis gewinnt
an Wucht, beschleunigt sich in der generellen
Tendenz, dass die wahren Machtverhältnisse und all
die alten und neuen Lügengebäude jetzt sehr viel
schneller und schärfer durchschaut werden. Dabei
wird es auch notwendig, dass der Einzelne sich
seinen eigenen Widersprüchen, seinen selbst
erlittenen Verletzungen und seinen eigenen Verlusten
und Missetaten stellt. In den geistreichen
astrologischen Abhandlungen einer Dame mit dem
unwahrscheinlichen Namen
Barbara Hand Clow
(siehe die Website
Conspiracy Planet) werden diese dramatischen
Herausforderungen mit den Positionen von
Planeten, Sternen und Sternbildern in Zusammenhang
gebracht. Nun gut, so kann man es sehen, und man
kann auch den „Zeitgeist“ oder „das Wirken des
Weltgeistes“ als Erklärung herbeizitieren.
Ich
würde jedoch in erster Linie sagen, dass das
Internet der wichtigste Katalysator der aktuellen
Entwicklung ist, der Tendenz zur möglichst raschen,
oft schmerzhaften Befreiung von alten Fesseln und
bescheuerten Illusions-Ausbeutern. Wenn so ziemlich
jede Information frei zugänglich ist, geraten die
Diktatoren, die herrschenden Kleingeister, die
hochdekorierten Pappnasen und illuminatischen
Möchtegern-Übermenschen sehr schnell in Verlegenheit.
Es ist jämmerlich, wie sie noch versuchen, die
Schotten dichtzumachen und ihren schrumpfenden
Sklavenhaufen Scheuklappen und Maulkörbe anzulegen.
Das nützt jetzt alles nichts mehr. Die Wahrheit wird
herauskommen. Die Wahrheit wird nicht unbedingt
einen himmlischen Glanz aufweisen, sondern oft
werden es einfach nüchterne Fakten sein, vielleicht
auch peinliche Fakten, aber sobald diese Dinge voll
und ganz ans Licht der gütigen Sonne gekommen sind,
wirft man noch einen gelangweilten Blick darauf und
sieht sie zu Staub zerfallen, genau wie die
sprichwörtlichen Vampire selbst: die jämmerlich nackt gewordenen Drahtzieher und
Marionettenherrscher, die vormals so schöne
purpurne Mäntel trugen.
Lassen
wir das mal genügen als Wort zum Sonntag. Ich könnte
noch viel übers Bienensterben und über Bilderberger,
Wirtschafts-Alpträume und fanatisch-eugenische
Bevölkerungsreduzierung sagen, aber lassen wir's für
ein andermal.
Getrieben vom Hunger nach juckenden Bildern,
nach lustvollen Posen und peinlicher Beute,
öffneten zahlreiche arglose Leute
die Büchse der Pandora und ließen
verborgene Pilze bedenklich sprießen
und lichtvolle Seelenfreude verwildern.
Vergeudete Kraft und verschwendete Jahre,
einsamer Wahn und ergraute Haare ...
Keiner spricht mehr mit dem andern,
während sie durch den Supermarkt wandern,
nächtlich verblendet und täglich
verschwendet,
nervlich gestresst und dem Teufel gespendet.
Kisten und Kästen spucken weiter
den Bildersturm in die Hirne hinein,
Elektronen erregen Neuronen
und weigern sich, deine Ehre zu schonen,
denn gräulich bekleckst und selten heiter
verwandeln sie dich in ein Libidoschwein.
Es wäre alles ganz schön gewesen,
hätten wir redlich die Liebe gelobt,
einander aus glänzenden Augen gelesen,
um selig den seelischen Partner zu finden
und physische Grenzen zu überwinden,
während woanders die Schlüpfrigkeit tobt.
Denn oh du Seiender, den keiner sieht,
du bildlich dich Äußernder, der du bist:
In all dem optischen Saugen und Spreizen
wirst du aufs Kläglichste vermisst,
weil Schmerz und Sexsucht die Hölle heizen
und Hurenbeglotzen die Seele frisst.
Der Anti-Onanie-Verein
hätte Wohl wollend
beinahe recht,
nur leider ist sein Fanatismus
moralisch versauert und grottenschlecht.
So wird die Religion zum Beschissmus
und Sado-Ethik ist leider nicht echt.
Die haben sich allzu oft eingemischt
ins Liebesleben von Mann und Frau
und machten die Zärtlichen hier auf Erden,
die Lieblichen, Sonnigen, zynisch zur Sau.
Ohne Verständnis für Sein und Werden
hat schon so mancher im Trüben gefischt.
Während die einen uns überschütten
mit Pornofluten, die nicht enden,
durchsuchen die anderen unsere Hütten
und prüfen den Schweiß an unseren Händen.
Irgendwo zwischen Reis und Bohnen
muss noch ein Hauch von Liebe wohnen.
Remix!
Wir kleideten
uns in Weiß,
weil wir meinten,
Weiß sei die Farbe der Tatsachen.
Wir würdigten und entwürdigten uns,
weil Wesen wie wir
Geschichte machen.
Wir kleideten uns in Blau,
weil wir meinten,
Blau sei die Farbe der Pflichterfüllung.
Doch leider, oh leider, verirrten wir uns
in eine quengelnde, pingelig nörgelnde,
mickrig bezahlte Richterstellung.
Wir kleideten uns in leuchtendes Rot,
weil die Liebe uns inniglich liebte,
uns siedend heiß küsste im Himmelfahrtsboot.
Wir machten uns frei und schlossen uns ein,
erzitterten vor dem totalen Verbot
und rubbelten die Schlange tot.
Remix! Get Your Freak On!
Wir werden uns wieder anders kleiden
auf ungehemmter Lebensbahn.
Wir lassen uns nicht die Wahrheit verleiden
durch diktatorisch-reptilischen Wahn!
Wir lassen uns nicht die Pflicht vermiesen
durch winzige, wütende Möchtegernriesen!
Und ohne den liebevoll strammen Max
Sind Supermänner Pippifax.
Eine der besten
Grundsatzreden zum Thema Pressefreiheit,
aktuell wie eh und je:
John F. Kennedy am 27. April 1961 vor
Zeitungsverlegern (Original und Übersetzung)
The very word secrecy is repugnant in a free
and open society and we are as a people
inherently and historically opposed to
secret societies, to secret oaths and to
secret proceedings.
We decided long ago that the dangers of
excessive and unwarranted concealment of
pertinent facts far outweigh the dangers
which are cited to justify them. Even today
there is little value in opposing the threat
of a closed society by imitating its
arbitrary restrictions.
Even today there is little value in ensuring
the survival of our nation, if our
traditions do not survive with it. And there
is very grave danger that an announced need
for increased security will be
seized upon
by those anxious to expand its meaning to
the very limits of official censorship and
concealment.
That I do not intend to permit to the extent
that it is in my control and no official of
my administration, weather his rank is high
or low, civilian or military should
interpret my words here tonight as an excuse
to censor the news, to stifle
dissent, to
cover up our mistakes or to withhold from
the press or the public the facts that they
deserve to know.
For we are opposed around the world by a
monolithic and ruthless conspiracy that
relies primarily on covert means for
expanding its sphere of influence. On
infiltration instead of invasion, on
subversion instead of elections, on
intimidation instead of free choice, on
guerillas by night instead of armies by day.
It is a system which has conscripted vast
human and material resources into the
building of a tightly knit highly efficient
machine that combines military, diplomatic,
intelligence, economic, scientific and
political operations. Its preparations are
concealed not published, its mistakes are
buried not headlined, its dissenters are
silenced not praised, no expenditure is
questioned, no rumor is printed, no secret
is revealed.
No president should fear public scrutiny of
his program. For from that scrutiny comes
understanding and from that understanding
comes support or opposition and both are
necessary. I’m not asking your newspapers to
support an administration but I am asking
your help in the tremendous task of
informing and alerting the American people
for I have complete confidence in the
response and dedication of our citizens
whenever they are fully informed. I not only
could not stifle controversy among your
readers I welcome it. This administration
intends to be candid about its errors, for
as a wise man once said „an error doesn’t
become a mistake until you refuse to correct
it“.
We intend to accept full responsibility for
our errors and we expect you to point them
out when we miss them. Without debate,
without criticism no administration and no
country can succeed and no republic can
survive. That is why the Athenian law maker
Solon decreed it a crime for any citizen to
shrink from controversy and that is why our
press was protected by the first amendment.
The only business in America specifically
protected by the constitution not primarily
to amuse and entertain, not to emphasize the
trivial and sentimental, not to simply give
the public what it wants but to inform, to
arouse, to reflect, to state our dangers and
our opportunities, to indicate our crises
and our choices, to lead, mold, educate and
sometimes even anger public opinion. This
means greater coverage and analysis of
international news, for it is no longer far
away and foreign but close at hand and
local. It means greater attention to
improved understanding of the news as well
as improved transmission and it means
finally that government at all levels must
meet its obligation to provide you with the
fullest possible information outside the
narrowest limits of national security.
So it is to the printing press, to the
recorder of Man's deeds, to the keeper of his
conscience, the courier of his news that we
look for strength and assistance confident
that with your help man will be what he was
born to be: free and independent.
Geheimhaltung ist einer freien
und offenen Gesellschaft von
Grund auf zuwider. Als Volk haben wir
eine natürliche und historische Abneigung
gegen Geheimgesellschaften, geheime Schwüre und
geheime Machenschaften.
Wir hatten schon vor langer
Zeit entschieden, dass die Nachteile einer übermäßigen
Geheimhaltung relevanter
Tatsachen die Gefahren
weit übersteigen, mit
denen diese Geheimhaltung gerechtfertigt
wird. Auch heute wäre es
ziemlich sinnlos, einer unfreien
Gesellschaft
entgegenzutreten, indem man ihre
willkürlichen Beschränkungen
nachahmt.
Das Überleben unserer Nation
hättekaum einen
Wert, wenn unsere (freiheitlichen)
Traditionen nicht ebenfalls
fortbestünden. Es
gibt eine sehr ernste Gefahr, dass der
Vorwand der Sicherheit missbraucht wird, um
Zensur und Geheimhaltung
extrem auszudehnen.
Ich habe nicht die Absicht, so etwas zu
dulden, soweit dies in meiner Kontrolle
liegt, und kein Beamter meiner
Administration, egal in welchem Rang, zivil
oder militärisch, sollte meine Worte hier
und heute Abend als eine Entschuldigung
interpretieren, um Nachrichten zu zensieren
oder andere Meinungen zu unterdrücken, unsere Fehler
zu vertuschen oder der Presse und der
Öffentlichkeit Tatsachen vorzuenthalten, die
sie erfahren sollten.
Denn wir sind rund um die
Welt mit einer monolithischen und
rücksichtslosen Verschwörung
konfrontiert,
die ihren Einfluss mit verdeckten Mitteln
ausbreitet: mit Infiltration statt Invasion,
mit Umsturz statt Wahlen, mit
Einschüchterung statt Selbstbestimmung, mit
Guerillakämpfern bei Nacht statt Armeen am
Tag. Es ist ein System, das mit gewaltigen
menschlichen und materiellen Ressourcen eine
komplexe und effiziente Maschinerie
aufgebaut hat, die militärische,
diplomatische, geheimdienstliche,
wirtschaftliche, wissenschaftliche und
politische Operationen verbindet. Ihre Pläne
werden nicht veröffentlicht, sondern
verborgen, ihre Fehlschläge werden begraben,
nicht publiziert, Andersdenkende werden
nicht gelobt, sondern zum Schweigen gebracht,
keine Aufwendung wird in Frage gestellt, kein
Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird
enthüllt.
Kein Präsident sollte die öffentliche
Untersuchung seines
Programms fürchten,
weil aus der genauen Kenntnis sowohl
Unterstützung wie auch Opposition kommt; und
beides ist notwendig. Ich bitte Ihre
Zeitungen nicht, meine Regierung zu
unterstützen, aber ich bitte Sie um Ihre
Mithilfe bei der enormen Aufgabe, das
amerikanische Volk zu informieren und zu
alarmieren, weil ich vollstes Vertrauen in
die Reaktion und das Engagement unserer
Bürger habe, wenn sie über alles
uneingeschränkt informiert werden. Ich will
die Kontroversen unter Ihren Lesern nicht
ersticken, ich begrüße sie sogar. Meine
Regierung will auch offen zu ihren
Irrtümern
stehen, denn wie ein kluger Mann einst sagte:
Irrtümer werden erst zu Fehlern, wenn man
sich weigert, sie zu korrigieren.
Wir haben die Absicht, volle Verantwortung
für unsere Irrtümer zu übernehmen, und wir
erwarten von Ihnen, dass Sie uns darauf
hinweisen, wenn wir das versäumen. Ohne
Debatte und Kritik kann keine Regierung und
kein Land erfolgreich sein, und keine
Republik kann überleben. Deshalb verfügte
der athenische (altgriechische) Gesetzgeber Solon, dass es
für jeden Bürger ein
Verbrechen sei, vor
Meinungsverschiedenheiten zurückzuweichen,
und genau deshalb wurde unsere Presse durch
den ersten Verfassungszusatz besonders
geschützt. Die Pressefreiheit in
Amerika wurde nicht durch einen speziellen
Verfassungszusatz geschützt, um zu amüsieren
und Leser zu gewinnen, nicht um das Triviale
und Sentimentale zu fördern, nicht um dem
Publikum immer das zu geben, was es gerade
will, sondern um über Gefahren und
Möglichkeiten zu informieren, um
aufzurütteln und zu reflektieren, um unsere
Krisen festzustellen und unsere Chancen
anzuzeigen, manchmal sogar die öffentliche
Meinung zu führen, zu formen, zu bilden und
herauszufordern. Das bedeutet mehr Berichte
und Analysen von internationalen Ereignissen,
denn das alles ist heute nicht mehr weit weg,
sondern ganz in der Nähe und zu Hause. Das
bedeutet mehr Aufmerksamkeit und besseres
Verständnis der Nachrichten sowie
verbesserte Berichterstattung, und es
bedeutet schließlich, dass die Regierung auf
allen Ebenen ihre Verpflichtung erfüllen muss,
Sie außerhalb engster Grenzen der
nationalen Sicherheit mit
einer größtmöglichen Fülle
an unzensierten Information zu
versorgen.
Es liegt also in der Verantwortung der
Printmedien, die Taten des Menschen
aufzuzeichnen, sein Gewissen zu bewahren,
der Bote seiner Nachrichten zu sein, damit
wir die Kraft und den Beistand finden, auf dass
mit Ihrer Hilfe der Mensch zu dem wird, wozu
er geboren wurde: frei und unabhängig.
14. August 2010: Hier ein ganz
eigentümliches Stückchen Text, bezogen auf die
Luzifer-Interpretation des deutschen Mystikers Jakob
Böhme
(1576-1624), wobei auch die
Welt als schillernde Vorstellung
und das Wesen der Versuchung des
Geistes überhaupt und an sich deutlich aufscheint –
gewiss nicht jedermanns Geschmack und nicht für
jedermann nachvollziehbar, aber mich macht
diese nebelhafte, verkappt ketzerische Grübelei
derzeit auf bauchnabelnuckelnde Weise an. Es ist ein
recht billiges Vergnügen, denn den Ärger deswegen
hat ja bereits der Herr Böhme seinerzeit abgekriegt.
Im Grunde hat er jedoch nicht moralisiert, sondern
nur unter Verwendung religiöser Begriffe auf Teufel
komm raus philosophiert. Es geht um ein
existenzielles Grundproblem, das unweigerlich
aufgrund der Dualität zwischen Sein und Werden
entsteht, vor allem wenn das bewusste
und eigenwillige Gewordene schaudernd
in seinen eigenen Urgrund zurückblickt (von Böhme Ungrund genannt), aus dem es als
Einzelseele einst hervorging und an dessen
Eigenschaften und Grundproblemen es in seiner
Nichtmaterialität einen gewissen Anteil hat (seither
streiten sich die Theologen, wie groß dieser Anteil
sei oder sein dürfe; meistens wollen sie ihn klein
halten). Das ist in Tat und Wahrheit sehr heikel,
aber es möge hier in dieser Form kurz angeknabbert
werden, weil ich meine Bedenken momentan nicht
anders auszudrücken
weiß oder auszudrücken wage:
<Die
Magie der Imagination spielt in Böhmes
Weltanschauung eine ungeheure Rolle. Durch die
Imagination ward die Welt geschaffen, durch sie
erfolgte auch der Sündenfall des Teufels in der
Welt. Der Sündenfall der Kreatur entscheidet sich
für Böhme nicht in der menschlichen, sondern in der
englischen Welt[Engelswelt], die menschliche Welt entsteht erst
später und soll die Tat wieder gut machen, die der
gefallene Engel beging. Den Fall Luzifers definiert
Böhme folgendermaßen:
„Denn
Luzifer ging aus der Ruhe seiner Hierarchie aus, in
die ewige Unruhe.“ Es erfolgt eine Verschiebung des hierarchischen
Zentrums, eine Verletzung der hierarchischen Ordnung.
Böhme beschreibt den Fall Luzifers folgendermaßen:
„Dass
sich der freie Wille im Feuerspiegel besah, was er
wäre, dieser Glanz machte ihn beweglich, dass
er sich nach den Eigenschaften des Centri
[Mittelpunkts]bewegte,
welche zuhand [sogleich]anfingen zu qualifizieren. Denn die
herbe, strenge Begierde, als die erste Gestalt oder
Eigenschaft, impressete sich
[prägte sich auf], und erweckte den
Stachel und die Angstbegierde: also überschattete
dieser schöne Stern sein Licht, und machte sein
Wesen ganz herb, rauh und streng; und ward seine
Sanftmut und recht englische
[engelhafte]Eigenschaft in ein ganz
streng, rauh und finster Wesen verwandelt: da war es
geschehen um den schönen Morgenstern, und wie er
tat, taten auch seine Legionen: das ist sein Fall.“
Der Sündenfall kam vom finsteren Wünschen, von der
Begierde, von der schlechten Imagination, von der
dunkeln Magie des Willens.> (Jakob
Böhmes Lehre von Ungrund und Freiheit, von Nikolai Berdjajew, Quelle im Netz:
http://www.borisogleb.de/boehme2.html)
Tja ... so kann es
gehen, und so geht es denn wohl auch, wenn der
übermütige freie Wille sich selbst bespiegelt,
analysiert und zerlegt, sich dann stümperhaft wieder
zusammensetzt und sich in seiner Hoffart, trotz
nichtüberwundener klumpiger Belastung durch dumpfige
Impulse, dann Eigenschaften anmaßt, die ihm entweder
gar nicht
oder zumindest nicht unbegrenzt zukommen. Darum seid friedlich und lobet den Herrn.
Nastassja Kinski lässt die dumpfigen
Impulse über sich ergehen
Der Autokrat
Was ihm an Demut fehlt,
versucht er auszugleichen
durch rohe Pracht.
Was ihm an Liebe fehlt,
versucht er einzufordern
durch schiere Macht.
Was ihm an Technik fehlt,
das überspielt er
durch Großmannssucht.
Was ihm an Anstand fehlt,
das überdeckt er
mit plötzlicher Wucht.
Wo Engel weinen,
kann er nur lachen
in kaltem Glanz.
Was helfen könnte
und Hoffnung brächte,
verwirft er ganz.
Herz aus Stein
und Teich aus Tränen,
Kerkerzucht und harte Hand
machen den Drachen
in allen Domänen
weithin bekannt.
Wen keiner wählte
und niemand ernannte,
spielt Fu Man Chu.
Und all die Rivalen,
die er verbannte,
schauen nur zu.
Wo Willkür herrscht,
erhebt sich die Hölle
und alles ist Schmu.
Warte nur, balde:
Im Namen der Quelle
erzürnest auch du.
Tod eines massereichen Sterns
Marslandschaft mit dem sogenannten
„Wopmay Rock“
Stolz und selbstzufrieden durfte dieses zerklüftete Tierchen
viele Jahrtausende lang
vor einer
bizarren Felskulisse vor sich hin träumen, ohne dass einer
geguckt hat.
Jetzt überlegt
es sich, ob es Beinchen kriegen und einfach weggehen sollte,
ganz
im Sinne der
Formel: 1. Geh weg. 2. Geh weit, weit weg. 3. Geh noch
weiter weg.
Schwierig, denn
da es auf dem Mars liegt, ist es ja schon BANNIG weit weg!
Trotzdem
steht zu befürchten, dass die kleinen Robotkameras ihm dicht
auf den Fersen bleiben.
Ketzerspruch
„Wenn es jemals einen Baum des Wissens gegeben hätte oder
geben könnte, dann würde Gott dem Menschen nicht verbieten,
davon zu essen, sondern er würde ihm befehlen, gerade davon
am allermeisten zu essen.“ (Julian, Römischer Kaiser
361-363, von den Christen „Der Abtrünnige“ genannt, zitiert
von Thomas Paine)
Sommerpause:Ein etwas gelangweilter grauer Molch saß
an seinem Höhlenfenster hinter Galaxis 17, trank
seine Apfelschorle, schaute in den Birnbaum und ließ
sich einen guten Mann sein. Mann ist wohl zu viel
gesagt, er war ein bisschen dicklich und seine
Ärmchen und Händchen gerade lang genug, um sich die
Schorle oder nachts auch gern das weit durch die
Lichtjahre vom Planeten Erde importierte Holsten
Edel zu greifen. Früher hatte er zu den großen
Schöpfern gehört und reihenweise glühende Gasbälle
und nackte Planeten wie Billardkugeln ausgespuckt,
bis es ihm zu doof wurde. Den Detailkram hatte er
kleineren oder, wollen wir mal sagen,
komplizierteren Geistern überlassen, und das
Schicksal der Welten oder gar das der Einzelwesen
mochte er überhaupt nicht lenken, da schaute er nur
im intergalaktischen Fernsehen zu. Wie sie sich alle
kloppten und begatteten, er hatte einen milden Spaß
daran. All diese seltsamen Kreaturen, egal wie klein sie
sich machten, waren nicht sein Problem: die waren
ausschließlich ihr eigenes Problem, aber doch putzig
anzuschauen, selbst in den Verrenkungen ihres
gegenseitigen Aderlasses. Besonders komisch fand er
ihre heillosen Verstrickungen in die Regelwerke der
Moralisten. Je mehr sich diese Würmlein gegen die
Bevormundung durch seelisch verkrüppelte Prediger
wehrten, umso tiefer verhedderten sie sich im
Gestrüpp der sinnlosen Verbote. Ja, ja. Immer wieder
urkomisch, mit Millionen von Variationen:
Ablasszahlungen in schwindelnder Höhe, tyrannische
Beichtväter, angegrabbelte Chorknaben,
Selbstgeißelung vor versammelter Mannschaft, absurde
Strafen, schweinisches
Misstrauen, wichsende Theologen, kalte Duschen, Rufmord, hochtechnisierte
Gedankenpolizei, erpresste Geständnisse und abgetriebene
Wunschkinder. Außerdem summten in den Sommernächten die überaus
lästigen Fliegen umher, wahrscheinlich eine Schöpfung des
Teufelsmolches, und mussten zu Dutzenden
totgeschlagen werden, bevor die erschöpften
zweibeinigen Mörder endlich einschlafen konnten. Was
für ein Spaß! All die verzweifelten Fliegentöter in
ihren durchlöcherten Unterhosen, klatsch, klatsch,
klatsch, und dann auch noch Gewissensbisse, es war
wahrlich eine Strafe fürs unnötige Kleinsein, und ein völlig absurdes
Theater. Der Molch nahm noch einen tiefen Schluck,
holte sich einen runter und erschuf sich dann ein
Traumboot mit tausend bunten Lichtern, um durch den
fünfdimensionalen See des kosmischen Elfenkongresses
zu fahren.
8.
August 2010: Will nur kurz ein paar
Zeilen hindreschen, damit hier keiner zu glauben
beginnt, es gäbe mich nicht mehr. Es sieht so aus,
als ob die Großstadt mich wieder hat (ah! ein
Aufatmen!), ich will aber noch nicht sagen, welche.
Der erfolgreiche Nomade macht sich beizeiten davon
und verkündet einen neuen Aufenthaltsort erst dann,
wenn halbwegs hoffnungsvolle Wurzeln geschlagen
sind. Also betätige ich meine Tröte derzeit zwar
nicht incognito, aber zumindest illocato, von
überall und nirgends, was dicht beieinander liegt.
Außerdem verfolgt mich neuerdings eine
Stehpinkler-Sitzpinkler-Diskussion, die ich lieber
nicht kommentieren will, solange meine Trennwand zur
Obdachlosigkeit quasi hauchdünn ist, denn es scheint
doch dieses liebliche Thema fast so brisant zu sein
wie die vermeintliche Sektenfrage. Also liebe Leute
(soweit meine skurrilitätsfreundlichen Leser
überhaupt in der Pluralform anzusprechen sind), für
heute keine Beute, haltet die Ohren steif und stählt
euch oder vermählt euch, solange der Schniedel
mitspielt, und haltet euch an Rotwein oder
Totmannhebeln fest, falls der kleine Schalk euch den
Dienst versagt, ist ja auch piepegal und die Würmer
sind geduldig.
17.-28. Juni 2010:
Bemerkenswert klangen mir
dieser Tage ein
paar
erfrischende alte Reden von Hillary Clinton in den Ohren, die 2005 mit
großer Bravour die Wiederherstellung der
„Checks and Balances“, d.h. eines Gleichgewichts der Kräfte im
politischen Leben einforderte
– also die ursprünglich
vorgesehene Gewaltenteilung im amerikanischen System.
Der englische Ausdruck checks and balances bedeutet
wörtlich
„Überprüfungen und
Gegengewichte“
oder
„Kontrollen und
Ausgewogenheiten“.
Man bezeichnet damit insbesondere die gegenseitige Kontrolle
von Verfassungsorganen eines Staates, um einer
Willkürherrschaft (Tyrannei) eines Einzelnen oder
einer kleinen Gruppe vorzubeugen. Dazu gehört eine klare
Definition der Zuständigkeiten und eine verbindlich
festgelegte Reihe von Ernennungs-, Absetzungs-, Veto-,
Bekräftigungs- und Korrekturbefugnissen. Wer eine Regierung
zum Wohl des Volkes anstrebt, sollte sich mit diesen Fragen gründlich
befassen, denn auch das wichtige Problem der Nachfolge im höchsten Amt
eines Staates oder einer Organisation lässt sich mit dem
Verfahrensprinzip der Gewaltenteilung gut lösen.
Im klassischen Modell soll die ausführende Gewalt (Exekutive,
Regierung) vom Parlament oder vom Volk gewählt werden und
sich um die Ausübung der Staatsgewalt sowie um die
administrative Anwendung der Gesetze kümmern. Die Gesetze
hingegen sollen vom Parlament (Legislative,
gesetzgebende Versammlung) geschaffen werden, das auf jeden
Fall vom Volk gewählt ist. Und drittens soll es eine unabhängige, nur
dem Gesetz unterworfene Rechtsprechung (Judikative,
Richterstand) geben, welche die Einhaltung der Gesetze
überwacht und die Gesetze in konkreten Gerichtsverfahren
verbindlich interpretiert; die Richter unterliegen keinerlei
Weisungen. Man kann zu dieser Dreiteilung weitere Raffinessen hinzufügen, wie etwa
ein Vetorecht des Präsidenten, der seine Unterschrift, mit
der ein Gesetz endgültig in Kraft tritt, durchaus verweigern kann.
Man kann auch die Legislative in ein
Unterhaus und ein Oberhaus aufteilen, oder in einen Bundestag und einen
Bundesrat. Ein unabhängiges Verfassungsgericht und eine
unabhängig entscheidende Zentralbank kommen in vielen
Staaten hinzu.
Falls Sie als Bürger eines demokratischen
Landes über diese Instanzen nicht Bescheid wissen, sind Sie
potenziell ein Schaf. Denn je mehr Unwissenheit herrscht,
umso leichter können diese Kontrollen und Gegengewichte
außer Kraft gesetzt werden, um eine widerwärtige Tyrannei
einzuführen. Die Tyrannei wird Ihnen überhaupt nicht
gefallen, aber wenn es so weit gekommen ist, können Sie kaum
noch etwas dagegen unternehmen. Jeder angehende Diktator
würde als eines seiner ersten Angriffsziele die
Gewaltenteilung abschaffen und alle etwaigen
„Konkurrenten“
beseitigen. Egal ob er zehn Jahre dazu braucht, er würde
nicht nachlassen, bis er das geschafft hat. Wie ein
wildgewordener Polit-Highlander bildet er sich ein, es könne
„nur
einen geben“.
Er sieht nicht, wie wertvoll fähige Köpfe sind, sondern
betrachtet sie ausschließlich als Gefahr –
für ihn selbst, versteht sich. Die Situation erinnert ans
Pilzezüchten: Überall, wo ein Kopf hochkommt, hackt er ihn
ab. Es ist deshalb sehr wichtig, dass ein
ineffektiv, destruktiv oder verrückt gewordener
„Chef“
notfalls absetzbar ist, und zwar mit verfassungsmäßigen
Mitteln, nicht mit Pistolen oder Raketen, bitte.
Gewaltherrscher können Aufstände oft jahrzehntelang
unterdrücken; in diesem Fall müssen Sie den Willkürherrscher
vielleicht bis ans Ende seines natürlichen Lebens erdulden.
Hoffen Sie nicht auf die Leute in seiner nächsten Umgebung:
Wenn der Kerl richtig drauflos drischt, ist er bald nur noch
von schlaflosen Mäusen, demagogischen Hampelmännern und
gewalttätigen Bütteln umgeben, die allesamt nach oben
buckeln und nach unten treten.
Das Gute schenkt, das Böse
lenkt
Gut zu sein, mein Gott, das
schlaucht!
Denn Jugendkraft ist schnell
verbraucht,
Wenn fern auf einem teuren
Thron
Ein Innozenz Josef Napoleon
Die Idealisten im Grunde
verachtet
Und nur nach Machtentfaltung
trachtet.
Vorschläge werden abgelehnt
Und jahrelang neu
durchgestöhnt.
Wer wegläuft, wird
zurückgeholt;
Wer anders denkt, wird
umgepolt.
Entwickelt mal jemand ein
Eigenleben,
Sieht er sich von Detektiven
umgeben.
Das Gute schenkt,
Das Böse lenkt.
Das Gute verehrt,
Das Böse begehrt.
Das Gute wird knapp,
Denn das Böse treibt ab.
Das Beichtgeheimnis wird
ignoriert,
Der Ablass wiedereingeführt.
Der Führer braucht nur leise
zu schnalzen,
Und überall schießen die
Kaiserpfalzen,
Die Kathedralen aus dem
Boden
Wie steinerne Pilze aus
lustlosen Hoden.
Wer nicht spurt, plumpst in
den Teich,
Oder man prügelt ihn
windelweich.
Da flüchten die treusten
Vasallen in Scharen!
Oder sie sind nur noch
piepsende Mäuse,
Die nachts in einem
verschlossnen Gehäuse
Weinerlich nach Jerusalem
fahren.
Die Guten verschenken
Den Schwung ihres Lebens;
Der Irrsinn vernichtet
Die Früchte des Strebens.
Doch was wir uns denken,
Wird selten berichtet.
Und weil es im Schloss keine
Zuflucht gibt,
Keine Amtsenthebung, kein
Wahlverfahren,
Bleibt er gar lebenslänglich
beliebt,
Getreu seinem Motto aus
engen Jahren:
Man müsse die Macht nur keck
ergreifen
Und auf die Machtverleihung
pfeifen.
Was eine durchgeknallte Haut
Mit Willkür und Wutanfällen
verkotzt,
Beseitigt ein Braver, der
ihm nicht trotzt,
Bevor auch nur der Morgen
graut.
So bleibt die Illusion
erhalten,
Dass droben
nur gute Kräfte walten.
Man überlege sich all
diese Dinge vorher, solange die Zeiten noch ruhig und die
gestaltenden Kräfte wohlwollend sind. Denn hinterher ist
eine
gewaltsame Revolution zwar verlockend, aber leider eine sehr schlechte Methode,
um einen Machtwechsel herbeizuführen. Oft verschlimmert sie
die Zustände gar, weil im Wirrwarr großer Umwälzungen nur
die alten, geübten Kader wieder an die Macht kommen.
Vertrauen Sie auf diesem Planeten auch nicht dem Mythos des
„blauen
Bluts“:
Der Sohn des weisen, wohlmeinenden Monarchen kann bereits
ein abgrundtiefer Bösewicht oder ein ausgemachter Trottel
sein, oder vielleicht hat er aufs Regieren gar keinen Bock.
Wir brauchen also ein
besseres, ausgewogenes,
kontrollierbares System, das von vornherein vereinbart ist,
umsichtig etabliert wird und stets wehrhaft verteidigt
werden muss. Hilfreich und notwendig ist dabei auf jeden
Fall ein hohes allgemeines Bildungsniveau. Eine mutige, aber
nicht selbstherrliche Regierung würde von sich aus die
Freiheit der Medien (die oft als
„vierte
Gewalt“
bezeichnet werden) sowie auch der Bildungseinrichtungen fördern,
gerade weil sie aus diesen Bereichen unter
Beschuss gerät und immer wieder zum Umdenken genötigt wird.
Das ist dynamische Intelligenz.
Eine Art
„fünfte Gewalt“
und zusätzliche Absicherung gegen den Machtmissbrauch von
Regierungen bietet das Vorhandensein unabhängiger
gesellschaftlicher Machtgruppen, Lobbys und Institutionen.
Dazu zählen beispielsweise Kirchen, Gewerkschaften,
Wirtschaftsverbände, Bauernverbände, Bürgerinitiativen usw.
Es kann zwar lästig sein, dass bei vielen Entscheidungen die
Interessen solcher Machtgruppen oder Vertretungen
berücksichtigt werden müssen, aber für die Freiheit des
Einzelnen in der Gesellschaft liegt in diesem Mechanismus
auch eine zusätzliche Absicherung. Im Mittelalter gab es
zunächst nur zwei große Machtzentren in der Gesellschaft,
nämlich das Königtum (oder Kaisertum) und die Römische
Kirche. Man könnte meinen, der Einzelne würde zwischen
diesen großen Mühlsteinen einfach nur zerrieben, aber in
Wirklichkeit gedeiht der Einzelne erheblich besser und kann
sich freier entfalten, wenn es wenigstens zwei
große Gewalten in der Gesellschaft gibt, die miteinander
rivalisieren und sich gegenseitig einschränken, während sie
im Einzelfall auch oft eine Zuflucht vor der anderen Partei
bieten, wie etwa das Kloster als Asylraum oder ein
inquisitionsfeindlicher Fürstenhof.
Aber wenden wir uns wieder den eigentlichen
politischen Strukturen
zu: Es müssen demokratische Mechanismen für
die Ernennung und Absetzung von Regierungen sowie für die
Schaffung mehrheitlich und verfassungsmäßig akzeptabler
Gesetze vorhanden sein. Diese Mechanismen bedürfen Ihres
persönlichen Schutzes als Staatsbürger. Freiheit und
Demokratie sind auf aktive Beteiligung und ständige
Wachsamkeit angewiesen.
Der Zeitgeist geht leider in die andere
Richtung: Diktaturen kommen wieder in Mode. Es entstehen
Tyranneien, deren Absetzung oder effektive Aushebelung immer
schwieriger wird. In Moskau und
Brüssel sowieso, aber auch das Weiße Haus hatte sich schon
unter Bill Clinton durch präsidiale Erlasse erstaunliche
Befugnisse unter den Nagel gerissen, meist unter dem Vorwand
von Notstandsverordnungen, und der Kongress wurde
fortschreitend entmachtet. Die umfassenden, vor Willkür und
Gummiparagraphen strotzenden Heimatschutzgesetze (Patriot
Act) wurden unter George W. dann einfach auf den Tisch
geknallt und von den Selbstverrat übenden Parlamentariern
in Windeseile pauschal abgesegnet. Das erfordert nun
entweder tiefschürfende Untersuchungen oder dürfte auf den
ersten Blick klar sein. Forschen Sie nach und engagieren Sie
sich, wenn Ihre Freiheit Ihnen lieb ist!
Eine gute grundsätzliche Darstellung dieses
Themas finden Sie übrigens im philolex (philosophischen
Lexikon) von Peter Möller unter dem Stichwort
Gewaltenteilung. Besonders interessant finde ich dort
das arrogante Lenin-Zitat: »Ich und
meine Leute, wir sind die Wissenden und die Guten. Das steht
außerhalb jeden Zweifels. Wieso sollten die Wissenden und
Guten unter sich eine Gewaltenteilung brauchen? Und wer
nicht zu meinen Leuten gehört, ist entweder nicht wissend
oder nicht gut. Warum sollten solche Leute irgendeine Gewalt
haben? Die Gewaltenteilung im Kapitalismus ist nur
oberflächlich. Darunter verbirgt sich die Macht der
Kapitalisten. Wenn meine Partei die Macht hat, dann hat
durch uns das Proletariat die Macht.« Kurz gesagt:
Wer uns nicht kennt, ist dumm.
Wer uns hilft, ist gut. Wer uns nicht will, ist böse.
(Der typische Faschist folgert daraus mit besonderem Ingrimm
auch: Wer uns verlässt, ist böse.) Mit dieser
primitiven Denkweise gelangt man vom absoluten
Wahrheitsanspruch zum absoluten Machtanspruch,
der schnell zur grausamen Tyrannei entarten kann. Denn so
liegt alle Gewalt in den Händen der Spitze, und gleichzeitig
gibt es keinen institutionalisierten Weg mehr, um einen
verbrecherischen Diktator oder eine üble kleine Machtclique
wieder abzusetzen. An diesem Punkt angekommen, hat der
Einzelne im Normalfall nur noch die Möglichkeit, dem
Tyrannen still und leise die Unterstützung zu verweigern.
Der Effekt summiert sich allmählich.
Gentechnik kontra Gewaltenteilung
7. Juli 2010:
Ein ganz
übles Zeichen für die Aushebelung
demokratischer Prinzipien und der konkreten
Gewaltenteilung in Europa setzte der neue
Gesundheits- und Verbraucher-Kommissar der
Europäischen Union, der Malteser John Dalli,
indem er im März 2010 die BASF-Genkartoffel
„
Amflora“ genehmigte und seitdem auf eine
drastische Erleichterung der
Zulassungsvoraussetzungen für weitere
genmanipulierte Pflanzen hinarbeitet. Dalli
plant den Ministerrat aus dem
Genehmigungsverfahren auszuschalten
(Zerstörung der Gewaltenteilung, in diesem
Fall zugunsten der Brüsseler Gentech-Lobby!).
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen und/oder
an einer Unterschriftenaktion gegen diese
perfiden Maßnahmen teilnehmen möchten, kann
ich die Seite
Gentechnik-Durchmarsch stoppen! vom
Umweltinstitut München e.V. und die dort in
der Menüleiste aufgeführten Info-Links
empfehlen.
Und extrem witzig, unmöglich verkneifbar,
wunderbar politisch inkorrekt, aus Kanada von den Truther
Girls:
„Kultur
als menschliche Einstellung ist Frömmigkeit gegenüber den
Dingen.“ - Soeffner, 1990
Bayerisches
Flaggenfoto (links): Martin Jahn, München
Kleine Grundsatzerklärung zur
Weltsynopse
3. Juli 2010: Es wäre
schön, trotz der unüberschaubaren Fülle an rasch
auswuchernden Fachgebieten eine Art Universalgenie zu sein,
aber ich kann wohl nur noch von einem gewissen Talent zur
Synopse (Gesamtschau, vergleichenden Übersicht) Gebrauch
machen. Dabei würde ich sowohl die Grundlagen verschiedener
Wissensgebiete als auch besondere, ungewöhnliche Nachrichten
heranziehen, vor allem solche, die den bisherigen Denkrahmen
zu sprengen scheinen. Damit eine Wissenschaft einen Sprung
nach vorn erleben kann, müssen Ausnahmefälle zu den
geltenden Regeln untersucht werden; dann kann nach längeren
Auseinandersetzungen eine neue, bessere, größere Theorie
formuliert werden, die in der Lage ist, die bisherigen
Ausnahmen in sich mit einzuschließen und sie zu erklären
(wie seinerzeit Einsteins Relativitätstheorie). Nach
etlichen Jahrzehnten oder Jahrhunderten beginnt dann die
Auseinandersetzung mit den Ausnahmen aufs Neue, weil
inzwischen durch neue, ausgeweitete
Beobachtungsmöglichkeiten wiederum eine Reihe von Ausnahmen
zur herrschenden Regel festgestellt werden konnten, die
einer größeren und besseren Theorie bedürfen.
Dieses
Grundprinzip der Wissenschaftstheorie wurde von einem
gescheiten
Philosophen namens
Karl Popper (1902-1994) erkannt. Demnach
kann eine wissenschaftliche Aussage nur als vorläufig
verifiziert (bestätigt) gelten und muss weichen, wenn
beobachtete Fakten ihr eindeutig widersprechen. Sagen wir
mal, sie MÜSSTE weichen, allerdings hat das
wissenschaftliche Establishment seine Methoden, um einen
allzu raschen Verschleiß einmal aufgestellter Naturgesetze
zu verhindern. In der Praxis geschieht die Verhinderung
heutzutage u.a. durch ein Verfahren, das als
„Peer-Review“
bezeichnet wird, nämlich die Prüfung jeder neuen
wissenschaftlichen Veröffentlichung durch Fachkollegen
(Gleichgestellte, engl. peers). Solche Überprüfungen
werden von den großen wissenschaftlichen Fachzeitschriften
routinemäßig veranstaltet, und wenn ein geplanter Artikel
nicht wenigstens von der Mehrheit der prüfenden Kollegen im
wissenschaftlichen Establishment gebilligt werden kann, dann
wird er nicht veröffentlicht, basta! Die Wissenschaftler
müssen im Allgemeinen katzbuckeln und sich als brave
Konformisten aufführen, weil von der Veröffentlichung in
renommierten Fachzeitschriften ihre ganze Karriere und auch
die Vergabe öffentlicher Fördermittel abhängen kann. Wie
sehr die meisten Wissenschaftler nach dieser Art Anerkennung
lechzen, zeigt sich schon daran, dass große, internationale
Wissenschaftsmagazine wie Nature und Science
ihnen für die bereitgestellten Artikel keinen Pfennig
zahlen. Näheres dazu finden Sie in einem
erstaunlichen SPIEGEL-Artikel vom 9.9.2008,
Fachmagazine: Monopoly des Wissens von Jens Lubbadeh.
Deshalb geht es mit der Wissenschaft, wie auch mit anderen
Bereichen menschlichen Strebens, nicht sprunghaft und
schnell vorwärts, außer es sind große Investitionen zu
militärischen oder äußerst lukrativen oder kontrollgeilen Zwecken
beteiligt.
Sobald also
z.B. ein Archäologe auftaucht, der menschliche Fußabdrücke
in derselben Gesteinsschicht wie Fußabdrücke von
Dinosauriern gefunden hat (so geschehen 1969 am Paluxy River
in Texas), oder menschliche Fußabdrücke in 150 Millionen
Jahre altem Felsgestein (Prof. Amannijasow in Russland,
Walking with Dinosaurs),
oder das 213 bis 248 Millionen Jahre alte Fossil eines
Schuhabdrucks mit Nähten (Nevada, 1922), oder auch nur ein
500.000 Jahre altes poliertes
Weidenbrett aus dem nördlichen Jordantal (1989), dann setzt ein großes Gezeter ein, die
Entdeckung wird vom wissenschaftlichen Establishment
abgewiesen und nachdrücklich als Schwindel verschrien, weil
natürlich nicht sein darf, was nach geltender, mühsam
erarbeiteter wissenschaftlicher Zeittafel und
Datierungsmethode unmöglich sein kann. Erwähnenswert auch
ein in Gestein aus der Kreidezeit (Saurierzeit!)
eingebetteter Hammer, der 1934 in London/Texas gefunden
wurde, Abbildung und weitere Beispiele siehe den
Internet-Artikel Ooparts - out of place artefacts.
Ich kann Ihnen hier nicht sagen, ob da in Wirklichkeit
jemand geschummelt hat oder wie diese Fakten, wenn es
wirklich Fakten sind, denn eigentlich zu erklären wären. Es
steht aber fest, dass Fundstücke dieser Art, wenn sie von
der etablierten Wissenschaft jemals geprüft und als echt
anerkannt würden, natürlich die Grundstruktur mehrerer
Wissenschaften über den Haufen würfen.
Übrigens
gäbe es neben dem unmittelbaren Gedanken, dass es
„folglich“
vor Hunderten von Millionen Jahren Menschen heutiger Sorte gegeben haben
müsste, auch noch andere denkbare Erklärungen.
Erstens wäre
da die Möglichkeit, dass wir es mit Hinterlassenschaften
außerirdischer Touristen oder biologischer
Entwicklungskomitees zu tun haben, die sich auf unserem Planeten vor
Urzeiten umgesehen haben könnten und dann einfach wieder
abflogen.
Zweitens
könnten auch eklatante, grundsätzliche Fehler in der heute
üblichen Datierungsmethode dahinterstecken. Denn die
sogenannte Radiokarbonmethode versucht das Alter
geologischer und historischer Gegenstände organischen
Ursprungs anhand des Gehaltes an dem radioaktiven
Kohlenstoffisotop 14C zu ermitteln, das aus dem Kohlendioxid
der Luft stammt und sich in toten Organismen, die kein
14C
aus der Luft mehr aufnehmen,
„vorhersagbar“ durch
radioaktiven Zerfall verringert; die Halbwertszeit beträgt
5730 plus/minus 40 Jahre. Diese Theorie setzt voraus, dass
die Halbwertszeit in diesem Winkel der Galaxis zu allen
Zeiten dieselbe war und dass auch alle anderen Ausgangswerte
verlässlich und zu allen Zeiten stabil sind, wie etwa die
Radioaktivität des in der Luft vorhandenen
Kohlenstoffisotops 14C. Man könnte sehr wohl ein böses
Fragezeichen dahinter setzen.
Drittens
gibt es, wenn wir das Brainstorming ungehindert und schamlos
fortführen, auch die Möglichkeit, dass gewisse Gegenstände
erst in jüngerer Zeit durch Teleportation in die Felsen
hinab gelangt sind. Ich weiß, dass das jetzt richtig albern
klingt, aber in Überlieferungen der alten Inder, die
übrigens auch unglaublich fortgeschrittene astronomische
Kenntnisse belegen, wird eine
mental gesteuerte Methode der Teleportation von Gegenständen
berichtet. Ich will nur sagen, man sollte nicht andauernd
die phantastischen und skurrilen Erklärungsmöglichkeiten
ausschließen, denn vieles, was wir heute wissen oder bauen
können, wäre den Menschen noch vor wenigen hundert Jahren
als äußerst phantastisch erschienen.
Viertens
könnte die Evolutionstheorie falsch sein und der Mensch oder
menschenähnliche Geschöpfe über sehr lange Zeiträume immer
wieder einmal spontan auftauchen und wieder verschwinden,
wobei wir noch das Tempo und die konkreten Ursachen einer
beschleunigten Mutation des irdischen Erbguts oder aber die
Wege und Gründe einer prähistorischen menschlichen Migration
durch den Kosmos feststellen müssten.
Tief im kühlen
Waldesgrund
Sind die Eier richtig rund
Und die Möhre knackig hart.
Tief im kühlen
Waldesgrund
Sind die Melonen kerngesund
Und der Pfirsich saftig zart.
Hoch am blauen
Firmament
Wo der Geist auf Wölkchen pennt
Hat die Liebe einen Bart.
Hoch am blauen
Firmament
Wo niemand deine Träume kennt
Wird das Gemüse weggespart.
Fünftens
gäbe es, solange die Entdeckung solcher Gegenstände und
Fossilien selbst kein Schwindel war, vermutlich auch all
diejenigen Erklärungen, von denen wir noch gar keine Ahnung
haben und die wir uns in unseren wildesten Träumen nicht
ausmalen würden. Jetzt befinden wir uns
definitiv im Bereich der Pataphysik, der
„Wissenschaft von
den imaginären Lösungen“, die ebenso weit oberhalb der
Metaphysik angesiedelt ist wie die Metaphysik über der
gewöhnlichen Physik.
Sechstens
verstreuen also möglicherweise
Zeitreisende aus der Zukunft ihre Utensilien in fernster
Vergangenheit, weil ihnen niemand wegen der daraus
entstehenden Paradoxa ordentlich den Hintern versohlt hat
... (Hm, „versohlt
haben wird“
sollte das in korrekter Zukunftsform heißen.)
Die Liste ließe sich beliebig
fortsetzen. Im Ernst gesagt, man sollte offen sein für das
Neue. Ich
habe dieses archäologische Beispiel benutzt, um zu
veranschaulichen, was ich im Wissenschafts- und
Erkenntnisbetrieb unter einer
„Ausnahme zur geltenden Regel“
verstehe. Es wird immer einen sehr großen Widerstand geben,
bevor auch nur die BEOBACHTUNG einer Abweichung von der
Regel akzeptiert wird. Dennoch sind das unabhängige
Beobachten, eine streng disziplinierte Überprüfung, das
Sammeln vergleichbarer Tatsachen und die induktive
Aufstellung einer neuen Hypothese der einzige Weg, wie wir vorwärtskommen. („Induktiv“ bedeutet, dass man von
beobachteten Einzelfällen auf eine allgemeine Regel
oder allgemein passende Erklärung schließt; und eine „Hypothese“ ist eine vorläufige Annahme,
die wiederum durch Beobachtung zahlreicher weiterer
Einzelfälle geprüft wird, bis man sie derart gut bewiesen
oder fortschreitend justiert und an die Wirklichkeit
angepasst hat, dass ein neues Naturgesetz formuliert und zur
breiten Akzeptanz vorgelegt werden kann.)
Zurück zum
Thema Universalgenie und zur Synopse (Gesamtschau) der
vorliegenden Beobachtungen, insbesondere der ausgefallenen,
ungebührlichen, abweichenden Beobachtungen: Da werde ich
wohl heute, an einem heißen Sommerabend, nicht mehr zu
umfassenden Anwendungen meiner eigenen Strategie kommen,
aber zumindest dürfte hiermit klargestellt sein, dass ein
universaler Paradigmenwechsel (eine grundsätzliche Änderung
der vorherrschenden Weltsicht im Ganzen) durch die
Beobachtung und Auswertung einer großen Anzahl
ungewöhnlicher Tatsachen in den verschiedensten Fachgebieten
vorbereitet werden müsste. Dann ließen sich synoptische („gesamtschauliche“)
neue Hypothesen aufstellen, die man im Einzelnen durchtesten
könnte, um zu einem kompletten neuen Weltbild zu gelangen.
Natürlich nur dann, wenn Sie meinen, dass mit dem alten
Weltbild irgendwas verkehrt war. Sonst halten Sie wohl
besser daran fest, solange Sie sich damit wohlfühlen; geben
Sie aber Acht, dass das alte Weltbild nicht zur
spießerischen Schmusedecke inmitten der Turbulenzen einer
veränderten Wirklichkeit wird!
Im Übrigen kann sogar eine soziologische
Grundannahme, wie etwa das Erklärungs- und
Rechtfertigungsmuster der verflossenen DDR als
Gesellschaftssystem, sich allmählich in immer mehr
Widersprüche verwickeln, sodass die beobachtbaren
Fakten des
„real existierenden Sozialismus“ auf immer peinlichere Weise
der herrschenden Gesellschaftstheorie widersprechen und
unbedingt nach einer neuen Erklärung schreien. Mit der
wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses Scheiterns
sind die wenigen verbliebenen Marxisten noch heute
schwer beschäftigt; aber höchstwahrscheinlich war es
von vornherein keine Wissenschaft, sondern nur eine
Gesellschaftsutopie, deren Widerlegung (Karl Popper
würde
„Falsifizierung“ sagen)
eben deshalb besonders lange gedauert hat, weil der
zeitliche Rahmen ihrer Behauptungen so weit in die Zukunft
vorgestreckt war. Man sah erst spät und hätte nicht früher
sehen können, dass die pseudowissenschaftlichen Prognosen
des
„dialektischen
Materialismus“
verkehrt waren.
Ich für
meinen Teil hatte seit langem beschlossen, mich mit den „unpassenden“ Beobachtungen in den Grenzbereichen zu
befassen, um beim Einläuten einer neuen Zeit meinen Beitrag
zu leisten. Wieso? Nun, einfach deshalb, weil das alte,
etablierte, „von den Herrschenden abgesegnete“ Weltbild an
seinen Rändern jederzeit erkennen lässt, dass nicht alles
stimmen kann, was uns erzählt wird, und je länger wir im
zeitlichen Rahmen voranschreiten und je länger das alte
Weltbild gewaltsam und irrational aufrechterhalten wird,
umso dringender wird der Blick auf das Neue, noch
Unerklärte, und die Arbeit an größeren, besseren Erklärungen
und Verfahrensweisen.
Der
große Klimaschwindel
Eine
neuere Übersetzung von mir (Mai 2010), bestellbar beim Sabine Hinz
Verlag, ist
Eine unbequemere Wahrheit - Der globale Schwindel
von John Truman Wolfe.
Hier geht es um den weltweiten Klimaschwindel, erstaunliche Enthüllungen
darüber, wie Erdöl in rauen Mengen wirklich entsteht (abiotisches Erdöl!),
eine sehr gründliche Kritik an der Theorie der Klimaerwärmung durch CO2,
die Unsinnigkeit und Schmutzigkeit des Börsenhandels mit CO2
wie Regenwald für Biokraftstoff gerodet wird und wer denn eigentlich am
CO2-Betrug
verdient. - Ein wichtiger Augenöffner, dass nicht alles edel und klug
ist, was im grünen Gewand daherkommt, und zündender Diskussionsstoff für
wesentliche Menschheitsfragen.
Zum
Thema "abiotisches Erdöl" (nichtfossiles, aus den Tiefen der Erde
selbst entstandenes Erdöl) siehe außerdem an anderer Stelle den sehr
aufschlussreichen Artikel "Der
Erdöl-Schwindel" vom 24.1.2007, der den eigentlichen Grund für
die leichtsinnigen Tiefenbohrungen vieler tausend Ölplattformen im Golf
von Mexiko aufzeigt: <Im Juni 2003 berichtete
Geotimes ...: "Unter dem Golf von Mexiko fließen
Kohlenwasserstoffe nach oben durch ein kompliziertes Netzwerk an
Verbindungswegen und Reservoirs. ... All das ereignet sich in der
Jetzt-Zeit und nicht vor Millionen von Jahren", schrieb Larry Cathles,
Chemiker und Geologe der Cornell University. "Wir betrachten ein
gigantisches Durchfluss-System, in dem sich Öl gegenwärtig bildet, durch
die überlagernden Schichten hocharbeitet, die Reservoire füllt und an
den Ozeanböden austritt. Und all das in der Jetzt-Zeit!"
Cathles und seine Mitarbeiter schätzen in einer
Studie, dass in einem Gebiet südlich der Küste von Louisiana, das etwa
15% der Fläche von Österreich ausmacht, bis zu 184 Milliarden Tonnen von
Öl vorhanden sind. Dies sind 30% mehr als die Menschheit bisher in ihrer
gesamten Geschichte gefördert hat.
Cathles verweist darauf, dass dieses Gebiet im
Verhältnis zur Gesamtoberfläche der Erde nur eine winzige Fläche hat.
"Wenn dies auf der ganzen Welt so ist, dann treten ungeahnte Mengen von
Kohlenwasserstoffen an die Oberfläche aus."> (Mehr
dazu im Originalartikel)
Ein Regenstrom aus Felsenrissen, Er kommt mit Donners Ungestüm; Bergtrümmer folgen seinen Güssen, Und Eichen stürzen unter ihm. Erstaunt mit wollustvollem Grausen, Hört ihn der Wanderer und lauscht, Er hört die Flut vom Felsen brausen, Doch weiß er nicht, woher sie rauscht: So strömen des Gesanges Wellen Hervor aus nie entdeckten Quellen.
Verbündet mit den furchtbar'n Wesen, Die still des Lebens Faden drehn, Wer kann des Sängers Zauber lösen, Wer seinen Tönen widerstehn? Wie mit dem Stab des Götterboten Beherrscht er das bewegte Herz, Er taucht es in das Reich der Toten, Er hebt es staunend himmelwärts, Und wiegt es zwischen Ernst und Spiele Auf schwanker Leiter der Gefühle.
Wie wenn auf einmal in die Kreise Der Freude, mit Gigantenschritt, Geheimnisvoll nach Geisterweise Ein ungeheures Schicksal tritt; Da beugt sich jede Erdengröße Dem Fremdling aus der andern Welt, Des Jubels nichtiges Getöse Verstummt, und jede Larve fällt, Und vor der Wahrheit mächt'gem Siege Verschwindet jedes Werk der Lüge:
So rafft von jeder eiteln Bürde, Wenn des Gesanges Ruf erschallt, Der Mensch sich auf zur Geisterwürde Und tritt in heilige Gewalt; Den hohen Göttern ist er eigen, Ihm darf nichts Irdisches sich nahn, Und jede andre Macht muß schweigen, Und kein Verhängnis fällt ihn an; Es schwinden jedes Kummers Falten, So lang des Liedes Zauber walten.
Und wie nach hoffnungslosem Sehnen, Nach langer Trennung bitterm Schmerz, Ein Kind mit heißen Reuetränen Sich stürzt an seiner Mutter Herz: So führt in seiner Jugend Hütten, Zu seiner Unschuld reinem Glück, Vom fernen Ausland fremder Sitten Den Flüchtling der Gesang zurück, In der Natur getreuen Armen Von kalten Regeln zu erwarmen.
-- von Friedrich Schiller, 1795
Und nun zum krassen Gegenteil:
Heinrich Himmler, Massenmörder
Totales rechthaberisches
Erbarmen
Einer meiner Korrespondenten fragte vor 20 Jahren, als er beruflich in
Asien zu tun hatte, einen ultrareichen Konzernchef, mit dem er ins
Gespräch gekommen war: «Sind die eigentlich unnötigen
gesundheitsschädlichen Zusatzstoffe nicht eine Riesensauerei?» Worauf er
zur Antwort bekam: «Was hast du denn? Menschen wollen nicht wirklich
leben, wir helfen ihnen nur schneller zu sterben.» Diese Antwort war für
meinen Brieffreund schwer verdaulich. Angesichts des selbstzerstörerischen Verhaltens vieler Menschen geriet er in Zweifel,
ob der reiche Zyniker nicht möglicherweise recht hatte mit seiner
Aussage. Er fragte mich neulich, ob wir denn alle Todes-Junkies sind.
Ich überlegte mir, was ich darauf sagen könnte, und möchte meine
Folgerungen trotz des brisanten Inhalts hier auch fürs breitere Publikum
vorlegen:
Ob wir empört sein sollten, wenn gewisse Bonzen uns «Universale
Sterbehilfe» anbieten, oder ob wir in Wirklichkeit alle Todes-Junkies
sind, ist eine knifflige Frage, aber der äußere Eindruck täuscht.
Gerade diese absurde Antwort («Wir helfen ihnen, schneller zu sterben»)
zeigt, dass der Mensch im Grunde gut ist und vor sich selbst gar nicht
bestehen könnte, wenn er sich nicht eine Erklärung zurechtgelegt hätte,
die sein Handeln oder Nichthandeln rechtfertigt und als eine Art «Hilfe»
interpretiert.
Ich erinnere an die berüchtigte Rede von Heinrich Himmler vor
SS-Gruppenführern in Posen am 4. Oktober 1943, in der er aufrichtig
behauptet, die Geschichte werde es uns einst («in 6.000 Jahren») danken,
dass «wir» dieses Werk vollbracht haben, und das Werk ist die
Vernichtung der Juden; er schwelgt sogar in dem Gefühl, wie wunderbar es
doch sei, dass «wir» bei all dem Schrecklichen, das wir vollbringen
«mussten» (Massenmord an den Juden), doch auf jeden Fall «anständig»
geblieben sind. (Originalton Heinrich Himmler: «Von euch werden die
meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn
500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Und dies durchgehalten zu haben,
und dabei –
abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen
–
anständig geblieben zu sein, hat uns hart gemacht und ist ein niemals
genanntes und niemals zu nennendes Ruhmesblatt. ... Wir haben diese
schwerste Aufgabe in Liebe zu unserem Volk getan. Und wir haben keinen
Schaden in unserem Innern, in unserer Seele, in unserem Charakter daran
genommen.» –
Da dreht sich der Magen um! Heinrich, der Mega-Mörder!)
Ähnliche, aufrichtige «Gutmensch»-Antworten erhielten auch bereits
andere Rechercheure, wenn sie sich den Hintergrund-Machthabern (Illuminaten
oder dergleichen) am Ende näherten und sie persönlich befragten. Fragen
wir zum Beispiel Heinrich den Kissinger nach etwaigen Skrupeln wegen der
Folgen von Kernwaffentests für die Einwohner Mikronesiens im Pazifik! («Von
denen gibt's doch nur 90.000», sagte er. «Wen kümmert's?»)
Der an sich schon extrem niederträchtige Zweck «heiligt» die
scheußlichsten, mörderischsten Mittel. Wer dabei ein jungenhaftes
Unschuldslied pfeifen kann, kriegt vom Ehrungskomitee des salbungsvoll
selbsternannten Totentöter-Clubs glatt noch einen Friedens-Nobelpreis
obendrauf!
Erst wenn Du siehst, dass die übelsten Charaktere der Welt tatsächlich
auf eine verschrobene Weise überzeugt sind, sie handelten zum Wohle
aller oder sie wollten doch auf jeden Fall nur das Beste
–
erst dann leuchten die Ereignisse einigermaßen ein. Der Vorsitzende der
Vereinigten Stabschefs ist ein sehr netter Mann.
Ob diese Leute sich was vormachen und in Wirklichkeit Dummköpfe, gierige
Egozentriker und sadistische Feiglinge sind, steht auf einem anderen
Blatt, aber ich würde schon sagen, dass dieses mentale Festhalten am
Guten ein gemeinsamer Nenner ist. Oft liefern religiöse oder
pseudoreligiöse Erklärungen den Brennstoff, wie etwa bei den Ober-Nazis
oder auch streckenweise bei «luziferischen» Illuminaten oder
Top-Islamisten ... oder es sind gefühlvolle humanistische (oder auch
kommunistische oder «grüne») Abhandlungen über Menschheitsziele, worin
neuerdings angeblich eine Reduzierung der Bevölkerung eingeschlossen
sein müsste (nicht genug Platz, Ressourcen usw.); dass die großen Retter
dabei durchaus ihre eigenen Schäfchen ins Trockene bringen, versteht
sich. Denn «die Guten» werden ja auch in Zukunft noch «dringend
gebraucht».
Damit erübrigt sich wohl die zweite Hälfte Deiner Frage, ob wir etwa
«wirklich» alle nur aufs Sterben scharf sind.
NEIN, das sind wir NICHT!
Aber es kann schon sein, dass ein schwankend großer Anteil der Menschen
(manchmal eine Mehrheit, aber in guten Zeiten nur eine Minderheit) eher
in Richtung Tod als in Richtung Leben geht. Das heißt, wenn die
Lebensfreude unter einen gewissen Punkt absinkt, dann kann es sein, dass
die Mehrzahl der Handlungen eines Menschen eher den Untergang fördert
–
für sich selbst wie auch für andere. Wenn einer sich bloß noch versorgen
lässt (oder häufig bei der Arbeit pfuscht) und wenn er seinen
Mitmenschen in der näheren oder ferneren Umgebung das Leben schwer
macht, während er sich allmählich zu Tode säuft/raucht/fixt/faulenzt,
dann können wir aus der Summe dieser Signale durchaus eine Art
Sterbewunsch ablesen, aber das verschafft den Zynikern noch lange keine
wahre Rechtfertigung dafür, den Vorgang zu beschleunigen!!!
Um Euthanasie an der ganzen Menschheit zu befürworten, muss man wohl
völlig starblind sein, denn es gibt doch immer ein paar Milliarden Leute
hier, denen das Leben Spaß macht und die auch das Leben ihrer
Mitmenschen eher erleichtern und verschönern; und auch die meisten der
weniger Lustigen haben Hoffnungen, Lichtblicke und Freuden, die das
Leben trotz allem lebenswert machen.
In einer apokryphen Schrift des Urchristentums habe ich neulich die
Formulierung «vollkommenes Erbarmen ohne Überheblichkeit» gelesen, und
ich denke, das wäre eigentlich ein schöner Maßstab für eine göttliche
oder gottgefällige Perspektive, wenn man nach und nach das Lebensniveau
für alle anheben wollte. Seltsamerweise würde aber selbst diese Formel
keine Nazi-Bewegung verhindern, denn die Nazi-Mystiker hatten durchaus,
an Richard Wagner angelehnt, die Idee, «durch Mitleid zum Wissen» zu
gelangen, und dass ein solches Denk-Vehikel auf extrem krumme Art und
Weise auch für Sadisten gut brauchbar sein kann, bedarf wohl keiner
ausführlichen Erläuterung. Kurz gesagt, die reden sich dann ein, das
Leiden der Lebensuntüchtigen abzukürzen, und aus der unumgänglichen
Erfahrung des Mitleidens beim grausamen Vollzug der Euthanasie ziehen
sie einen mystischen Lustgewinn und perversen Erkenntnisgewinn. Dann
stehen sie da, hoch erhobenen Hauptes in edler Traurigkeit und trotziger
Unverstandenheit; und zu guter Letzt, getarnt auf Leichenbergen liegend,
beißen sie tapfer in ihre Zyankali-Kapsel, noch immer überzeugt, dass
sie zum Wohle der Menschheit ihr Bestes gegeben haben.
Mit pauschalen Schwarz-Weiß- Beschreibungen zum Lebens- oder
Nichtlebens-Willen der «gesamten» Bevölkerung ist es also nicht getan.
Da gibt es doch sehr viele Schattierungen, auch bei den angeblich
«Guten» oder «Bösen».
Mir schwebt noch ein Artikelchen oder Büchlein unter dem Titel
«Weltuntergang, nein danke» vor. Sollte eigentlich offensichtlich sein,
aber komischerweise muss es gesagt werden. Das ist der Zermürbungseffekt
der derzeitigen Untergangspropaganda.
Nur nicht unterkriegen lassen!
Eckehard Junge, 17. 10. 2009
Und apropos:
Zur
okkulten Vorgeschichte des Nazi-Oberwahns siehe meinen versponnenen
Artikel
Der Speer des Schicksals und die Wiege des Lebens
(Oder: Der Satan und die Übercroft):
Notizen über Trevor Ravenscroft, die "heilige Lanze", die
Thule-Gesellschaft, Dietrich Eckart, Rudolf Freiherr von Sebottendorf
und Okkultismus an den Wurzeln des Nationalsozialismus; Tiefsinniges
über Krishnamurti-Theosophen wie Henny Diderichsen, die Große Weiße Loge
und den Sternenorden; sowie moderne Mythologie in Gestalt der Lara Croft)
Merke: „In Zeiten, da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das
Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.“ – George Orwell in
seinem Roman „1984“
Eckehard Junge, Autor
Nun, was kann man noch erwarten?
Spitzbübisch bis zum bitteren
Ende ...
Und siehe, sie träumten
seltsame Träume
Von graugesichtigen
Fremdlingen,
mager und hungrig,
Von Echsenwesen, scheinbaren
Hütern des Buches
Und allerlei atheistischen
Konquistadoren,
Schlangengestalten aus lebhafter
Täuschung,
Unsäglichen Prüfungen,
schmerzhaften Versteifungen,
Verzückungen, Entrückungen,
Verdrückungen
Schmutzigsten Wassers und
giftigsten Blutes,
Und unbarmherzig tickenden
Maya-Kalendern,
Schwachsinn fürs breite Volk
und Gelächter für irre Führer.
So dösten sie völlig bescheuert
dahin, während gierige Banker
Die Tische und
sämtliche Teller räumten
Und alles Gold
aus den Kellern leerten
Und alles, was Wert noch hatte
oder verkäuflich sein konnte,
An sich rissen in grenzenloser
Habgier und alles, ja Alles
Verscherbelten
nach dem Platzen
der wertlosen Blasen,
Die einst ein Haufen
Protzspekulanten erschuf
Aus reinem Blendwerk
und digital frisierten Preisen.
-
Eckehard Junge, 15.7.2008
Ausführlichere Version:
hier
Englische Variante folgt:
Zap it until The Skeleton calls
Morosely they stared at their devilish telly
Where pictures got mixed
in lusty abundance,
Depraved in horror and swinish redundance.
And oh, they had lost the turn-off button!
But meekly gasping with
super-ballooning belly,
They gargled about, quite ticklish
and awfully fickle,
To an anguished release
by that anticlimactic trickle.
Vaguely they wondered about the nights,
All the nights they had lost,
and the long-lost days
And the weekends and months
and forgotten years,
Dull to the pleadings of children
and husbands and wives,
While they trudged through the fog
of their empty lives,
Mindless of the most terrible danger,
The loss of their very sacrosanct selves,
Dumbfounded, stultified,
open-brained idiots,
Helpless victims to any cruel invaders
Who might be approaching
from serious Deep Space,
Intent on infesting
the soggiest brains in a whiffy.
And so they morbidly doped
into deepest night
And never recovered the spirit
that shone so bright.
Behold, their dreams were eerie
to say the least,
Of meager grey-faced aliens,
mean and voracious,
Modernized versions of ultimate
pix of the Beast,
Of lizardy freaks, ostentatiously
guarding The Book,
And atheist Conquistadores
wherever you look,
Snakelike creatures just born
from your vivid delusion,
Unspeakable trials and stiffnesses
wrought with pain,
And Raptures and Captures,
disgusting intrusion
Of dirtiest water,
most poisonous blood,
Relentlessly ticking
Mayan calendars lurking,
Messages pounding of fire
and terrible flood,
Bullshit for sheoples
and crazy presidents smirking.
• Der Speer des Schicksals und die Wiege des Lebens
(Oder: Der Satan und die Übercroft): Notizen über Trevor
Ravenscroft, die „heilige Lanze“, die Thule-Gesellschaft,
Dietrich Eckart, Rudolf Freiherr von Sebottendorf und
Okkultismus an den Wurzeln des Nationalsozialismus; Tiefsinniges
über Krishnamurti-Theosophen wie Henny Diderichsen, die Große
Weiße Loge und den Sternenorden; sowie moderne Mythologie in
Gestalt der Lara Croft)
• Pierre
Plantard und seine Merowinger
(Lügenbaron und Dunkelmänner – Essay – Hintergründe zum
aktuellen Trubel um den „Da Vinci Code“ und die „Prieuré de Sion“)
• Der
Leviathan
(Chaosdrache, Krokodil, Dinosaurier oder Staatstyrannei?)
Bei Co-Art Publications erschien von mir das Werk Die Geheimnisse der Menschheit.
Alle Abschnitte sind jetzt kostenlos abrufbar. Neben einer großen
Abhandlung über alternative Methoden der Energieerzeugung
werden hier vorwiegend mythologische und historische Themen
behandelt:
•
Indien: Kosmische Urgewalten. Ewigkeit, High-Tech und
Donnerwaffen. Einblicke in prähistorische Flugmaschinen und
verblüffende Kriegstechnik. Nebst einer gründlichen Erklärung
des Begriffes Kali-Yuga.
Hier geht es um Rennes-le-Château und Bérenger Saunière, die Geschichte des
Lügenbarons Pierre Plantard,seine Mitstreiter Gérard de Sède und Philippe de Chérisey, die
Geheimgruppe Alpha Galates und die erstaunlichen Machenschaften
der Pataphysik. Siehe zu diesem brisanten Thema auch meinen
etwas kürzeren, chaotischeren,
„nichtkommerziellen“ Artikel
Pierre Plantard und seine Merowinger.
„Vergreift euch ja nicht an Mutter Natur!“
Zweischneidiges Schwert
19. Juni 2010: Die
nebenstehende, martialische Zeichnung macht an, ist aber
sehr doppeldeutig und interpretationsbedürftig. Denn wir
sehen eine wildgewordene, zeitgemäß sexy gekleidete Göttin
namens
"Mutter
Natur",
die mit Waffengewalt ihr Recht einfordert,
"nicht
gefickt zu werden",
was in der verrohten Vietnam-Sprache des amerikanischen
Armageddon so viel bedeutet wie: nicht ruiniert, versaut,
betrogen, belästigt oder misshandelt zu werden. Eine krasse
Form der Abweisung erotischer Annäherungen spielt sicher
auch eine wichtige Rolle: das in Richtung Unfruchtbarkeit
tendierende, übertriebene Emanzentum.
Viel
erschreckender ist allerdings die Tatsache, dass diese
Umwelt-Rächerin mit einem Waffenarsenal daherkommt, das
nicht nur die Menschheit, sondern auch die Natur zu
zerstören droht. Denn die Atombombe im Hintergrund ist doch
wohl als Teil ihres
"gerechten"
Wutausbruchs zu sehen, oder? Die Karikatur entstammt dem
Umkreis eines durchaus einflussreichen US-Ideenvereins, der
sich First Earth Battalion nennt, also "Erstes Erd-Bataillon". Das sind Leute, die auf
eine Neue Weltordnung abzielen, in der es nur noch eine
einzige, esoterisch hochtrainierte Weltarmee sexloser (!)
Psi-Soldaten oder Kriegermönche geben soll, deren
Angriffsziel vor allem die Umweltsünder wären. Hier lässt der
schnüffelnde, diktatorische, scheinheilige Zeitgeist, der
sich auf Kosten spiritueller Wahrhaftigkeit auch anderswo
breitmacht, ganz schamlos die Maske fallen.
Damit wir uns
hier
richtig verstehen, natürlich gibt es Umweltverschmutzer, und
natürlich sollte da endlich die Polizei kommen. Die Gewässer
werden mit Psychopharmaka und anderen Arzneimittelresten
verseucht, dieser Dreck gelangt ungebeten ins Trinkwasser,
Schwermetalle und Virusbruchstücke rieseln hernieder, die
nach zahlreichen Zeugenberichten offenbar von Flugzeugen
versprüht werden (Stichwort: Chemtrails), die
genetische Grundstruktur unserer Hauptnahrungsmittel wird
fortschreitend verhunzt und von bösen Kräften monopolisiert
(siehe
Unterschriftenaktion
„Gentechnik-Durchmarsch stoppen!“), und es gibt unzweifelhaft
giftige Emissionen aus Fabriken usw., aber was tun die
Mächtigen? Treffen sich wie neulich in Kopenhagen zu einer
großen Debatte über den einen Aspekt, der
wirklich fragwürdig ist, nämlich bloß diese unbewiesene
Theorie vom Zusammenhang zwischen CO2 und einer angeblich
weiter fortschreitenden globalen Erwärmung ... große, teure
Debatte und keinerlei konkretes Ergebnis, nicht einmal bei
diesem einen weithin akzeptierten Thema, das
mit lautem Getöse als schlimmstes Umweltproblem des
Jahrhunderts propagiert wird. Kein Hauch von Ethik! Wir müssen also davon
ausgehen, dass es sich bei den großen CO2-Klimakongressen
nur um ein Ablenkungsmanöver handelt (an dem absurderweise
der große Umwelt-Messias Al Gore unanständig viel Geld
verdient, indem er gigantisch mit CO2-Verschmutzungsberechtigungen
["Emissionsrechten"] spekuliert
–
im Ernst, siehe das
Info-Sonderheft Eine unbequemere Wahrheit - Der globale
Schwindel
von John Truman Wolfe).
Wenn ich sage, da sollte endlich die Polizei kommen, dann
meine ich die wirklichen, direkt nachweisbaren
Verschmutzungen, die nun wirklich von einzelnen Ländern und
Regionen aus eigener Kraft bekämpft und behoben werden
könnten, wenn die Regierungen ehrlich wären. Bleiben wir
doch erst einmal beim Offensichtlichen, damit lässt sich
nicht nur die Glaubwürdigkeit der Moralapostel am besten
testen, sondern auch konkret am meisten erreichen.
"Man sehe sich uns an. Alles ist
verkehrt herum; alles steht Kopf. Ärzte zerstören die
Gesundheit, Anwälte verderben die Gerechtigkeit,
Universitäten vernichten das Wissen, Regierungen zerstören
die Freiheit, die großen Medien machen der Information den
Garaus, und Religionen zerstören die Spiritualität."
- Michael Ellner. Dazu ein Wort der Warnung: Der Mann ist
ein Spezialist für Selbsthypnose ... das brauchen wir nun
auch wieder nicht!!!
Weckdienste schläfern ein?! Wachen wir lieber auf!!!
Aber wie der gute Mann schon sagt: Alles ist verkehrt herum.
Und
übrigens, falls Sie glauben, ICH sei schon ein
besonders bissiger Dichter, wie
finden Sie dann folgende Zeilen von Stephan Hermlin aus dem
Gedicht „Ballade von unserer Zeit mit einem Aufruf an die
Städte der Welt“:
Hier aus
den rattenerfüllten Kellern, grässlichen Stollen
Brüll ich
euch sterbend zu: Errettet uns aus der Haft!
Rettet uns
aus dem sanften spitzfingrigen Griffe der tollen
Folterer
und vor des Wahnsinns süßem mohnfarbnen Saft,
Hier in
den rattenerfüllten Kellern und grässlichen Stollen!
(Stephan Hermlin, Gedichte und Prosa, Verlag Klaus
Wagenbach Berlin, 1965)
20. Juni 2010:
Zum Thema Wahrheit sei
hier ein Wort der Warnung aus der Abteilung
Phantastika eingeschoben:
SCHAMLOSER ERFINDUNGSGEIST
… oder man könnte es auch
„allgemeine Realitätsverdrehung“
nennen. Das Internet ist über weite Strecken
eine sehr verantwortungslose Zone, und es
ist jederzeit gut möglich, dass ein
sonderbarer Einzelgänger oder ein ganzer
Verein rachsüchtiger, bekloppter oder
abenteuerlicher Leute eine komplizierte
Geschichte erzählt, die 100%ig erstunken und
erlogen ist. Es gibt dafür ein paar
erstaunliche Beispiele von
Wahnsinns-Websites und ausgeflippten Videos,
in denen tatsächlich viele Jahre lang und
mit zahlreichen Fortsetzungen eine nicht
vorhandene Wirklichkeit präsentiert wird –
überzeugend, hartnäckig, scheinbar
wissenschaftlich, und vielleicht glauben die
Urheber sogar selbst daran, wie ja auch
Professor Harald Lesch in einer reinen
Phantasiewelt lebt, nur eben auf die
materialistisch-nihilistisch akzeptable,
mit weltfremder Mathematik abgesegnete
Art und Weise.
In der Fachsprache heißt die fortschreitende
Neigung zum Erzählen verrückter Geschichten
„Pseudologia
phantastica“, siehe
http://www.medhost.de/gesundheit-lexikon/pseudologia-phantastica.html.
Ein Münchhausen-Syndrom. Ich neige auch
schon selbst ein bisschen dazu, in Form von
Satire oder grotesker Spekulationslyrik über
die Stränge zu schlagen, und manchmal weiß
ich nicht hundertprozentig, ob ich nun alles
glaube, was ich rede, oder ob es zum Teil
der reinste Schabernack ist. Einerseits ist
das seniler Quatsch oder jugendliche
Frechheit, zum andern ist es auch ein
Triumph der Kreativität. Ein außerordentlich
faszinierendes Beispiel für Pseudologia
phantastica im Internet ist die völlig
unglaubliche Website „Zetatalk“
(http://www.zetatalk.com/newsletr/issue186.htm),
die bereits in ca. 190 Fortsetzungen von den
unwahrscheinlichsten und physikalisch
unmöglichsten astronomischen Erscheinungen
und Verschiebungen berichtet, wobei diese
Exzesse jedoch mit zahlreichen Kommentaren
der Außerirdischen von Zeta Reticuli
untermauert werden. Diese Website liefert
auch reichlich viel absurden Brennstoff für
die These der Nibiru-Annäherung. Was Nibiru
betrifft, bin ich inzwischen selbst nicht
mehr so sicher, dass alles nur Quatsch ist:
vielleicht möchte ich gern das Gruseln
erlernen? Sollten sich im kommenden Winter
die Sichtungen auf der Südhalbkugel häufen,
beginne ich mir eventuell Sorgen zu machen.
Es wird aber mit größter Wahrscheinlichkeit
alles reine Hysterie und Vorspiegelung sein,
das ist klar. Allen, die sich da wirklich
ernsthafte Sorgen machen, wäre
die lebensfrohe und wohlinformierte Website
Astrodicticum simplex zu empfehlen („Kein
Weltuntergang am 21.12.2010“,
heißt es dort; wenn
Sie nun ausrufen möchten: „Oh,
wie schade!“,
dann sind Ihre Überlebensinstinkte verkehrt
gepolt).
Ein anderes wahnwitziges Beispiel für einen
totalen Realitätsschlenker in eine
gruselige, aber in sich sehr überzeugende
und schlüssige Alternativwelt habe ich
neulich gesehen, und zwar gibt es einen
Amerikaner namens Dan Burisch (http://video.google.com/videoplay?docid=-6050135807205176703,
siehe auch bei Google unter den Suchwörtern
„Burisch Aliens“),
der ellenlange Interviews über seine
Mitarbeit in geheimen Regierungsprojekten
gegeben hat; mit fantastischen Mengen an
Details über die kleinen grauen Männchen,
nämlich dass es Vertreter unserer eigenen
Spezies seien, die ungefähr 50.000 Jahre in
der Zukunft auf einem anderen Planeten
sitzen und dort genetisch total degeneriert
sind, und die jetzt zu uns in die
Vergangenheit zurückkehren, um ihr
Genmaterial aufzufrischen. Eine richtig
tolle Geschichte, sehr unterhaltsam und
nicht einmal vollkommen abwegig, sondern
derart verrückt, dass es in einem verrückten
Universum durchaus so sein könnte.
Vielleicht sind all
das ja nur Erzeugnisse einer
phantastischen Langeweile, auch bekannt als
die „unerträgliche
Leichtigkeit des Seins“,
sodass man Zeit für solche skurrilen
Blüten hat. Bleiben wir also
stets eingedenk der milden Wahrheit des
gereiften PR-Mannes, der da sagte: „Die
Wahrheit wird überschätzt.“
Deshalb empfiehlt sich, falls Sie die
katholische Kirche abkönnen, in einer
stillen Abendstunde ein
virtueller Rundgang durch die Peterskirche.
Sehr schön gemacht, teils sogar mitsamt
Decke und Fußboden, 360 Grad ringsherum
alles frei zu besichtigen. Gott suchen Sie,
soweit eine güldene Ahnung von Ihm
erhaschbar ist, meines Erachtens trotzdem
besser in den unerschöpflichen Tiefen und
unermesslichen Höhen Ihres eigenen
Seelenkosmos, aber das ist bekanntlich
Ansichtssache. Die Peterskirche finde ich
durchaus inspirierend.
17. Juni 2010: Statt
Grübeleien seien hier zwischendurch lieber ein paar Zeilen eines ungereimten
Fluchtgedichts eingeschoben, das mir vor ein paar Tagen aus der Feder
tropfte. Na ja, vielleicht sollte ich nebenbei nicht unbedingt
versuchen, Dürrenmatt zu lesen, ich werde eher matt und
dürre davon.
Machen wir uns
lieber davon
Setzen wir unsere schneeweißen Segel
Erinnern wir uns an den Antrieb des Geistes
Beten wir lieber erneut zu der göttlichen Fee
Und fliegen wir fort durch weite, funkelnde Räume
In die Gefilde der ewigen Heimat
Wo weiche Gewänder aus sanftester Seide
Den wegemüden Wandrer umhüllen –
Als wäre er nie von dannen geschwebt
Um irgendwo in stickigen Tiefen
Das Gruseln und endlich das Weinen zu lernen.
Nibiru und
Otto Reutter, Steiner, Luzifer, Israel, Ormuzd und Ahriman
8. Juni 2010:
Manchmal denke ich, das wird mir alles zu ernst hier.
Angeblich rückt ein obskurer Planet X (oder ein Brauner
Zwerg mit ein paar Monden) näher, auch als Nibiru bekannt,
der in den nächsten zwei bis drei Jahren hier alles zum
Wackeln bringen soll, und möglicherweise wagen sogar die „Annunaki“
eine Stippvisite auf der Erde, während sie vorbeifliegen,
und stehlen unser mühsam zusammengeschürftes Gold oder
bringen uns Weisheit oder Doofheit (als ob wir von beidem
nicht schon genug hätten). Aber wenn die Annunaki-Mythologen
schon glauben, dass die NASA und die ESA und alle
offiziellen Sternwarten uns anlügen, dann sollen sie doch
bitte mal erklären, wieso nicht ein einziger Hobby-Astronom
mit einer brauchbaren Fotografie dieses legendären
Ungeheuers aufwarten kann, das auf seiner langen erratischen
Bahn schon sehr nahe herangekommen sein müsste. (Nachtrag
vom 19. Juni 2010: Ich habe eine Weile herumgesucht und kein
richtig authentisch wirkendes Foto dieses mythologischen
Objekts gesehen. Wenn das
Ding 3600 Jahre für seinen schrägen oder
unregelmäßig-senkrechten Umlauf braucht, dann
befände es sich jetzt im letzten, stark beschleunigten
Tausendstel seiner Wegstrecke und sollte irgendwo schon deutlich
sichtbar sein, zumindest zur geeigneten Jahreszeit. Befände
sich die Erde in ihrer Umlaufbahn gerade auf der anderen
Seite der Sonne, dann wäre Nibiru, "von unten" näher an
unsere Bahnebene heranrückend, tagsüber mit einem
entsprechend präparierten Teleskop hinter der Sonne bzw. in
ihrer Nähe auszumachen. Jeweils ein halbes Jahr später würde
man das fragliche Objekt, falls es außerhalb der
Erdumlaufbahn durchschießen möchte, am besten nachts von der
Südhalbkugel aus sehen, und zwar jedes Jahr deutlicher und
jedes Jahr von höheren Breitengraden aus; wichtig wäre in
diesem Zusammenhang freilich, ob der seltsame Himmelskörper
die normale Bahnebene der Planeten zwischen den Umlaufbahnen
von Erde und Venus oder zwischen Erde und Mars oder weiter
draußen durchstößt. Wenn diese Geschichte wahr wäre, dann
wäre es wegen heftigster elektromagnetischer und
geologischer Anomalien wahrlich kein Zuckerlecken, eine
solche Zeitspanne durchleben oder durchsterben zu müssen ...
frohlocken Sie also nicht zu früh, dass Ihnen und Ihren
Lieben oder Unlieben dadurch etwas Wunderbares widerfahren
werde, außer Sie sind ein echter Todes-Junkie. Mit solchen
Sachen spaßt man nicht. Hoffen wir lieber, dass nichts dran
ist, und nutzen wir unsere Kraft für positives Schaffen in
beeinflussbaren Bereichen.)
Na, und unterdessen
benehmen sich die Israelis saumäßig vor Gaza, und die
Ölbohrer verschandeln mit ihrer widerwärtigen Gier und
akuten Inkompetenz eine der schönsten
Regionen der Erde: den Golf von Mexiko. Das technische
Niveau der Ölbohrungen liegt sonst eigentlich atemberaubend
hoch, aber hier wurde gepfuscht. Vielleicht sollte man es
wirklich so machen, wie die Russen es schon mehrmals
praktiziert haben: nämlich auf gut Glück eine russische
Atombombe am Bohrloch zünden, nur um das Bohrloch zu
verschließen ... Um Gottes
willen! Und eventuell mit einem Tsunami den ganzen Golf von
Mexiko überschwappen lassen? Welche Vollidioten und
bösartigen Drahtzieher haben mit mangelhafter Pioniertechnik eine derart unzugängliche Tiefenbohrung
vorgenommen?
Am besten
betrachten wir eine Strophe von Otto Reutter aus seinem
wunderbaren Kabarettstück „In 50 Jahren ist alles vorbei“
(geschrieben 1919):
Und bist du ein Eh’mann und kommst nach Haus,
Halb drei in der Nacht – und sie schimpft dich aus,
Dann schmeiß dich ins Bette und sag’ : »Verzeih’,
Wär’ ich zu Hause geblieben, wär’s auch halb drei.«
Und kehr’ ihr den Rücken und denk’ : »Nu schrei !
In fünfzig Jahren ist alles vorbei.«
Da hat er
recht, der gute Mann! Es lohnt sich, alle 14 Strophen
nachzulesen:
In fünfzig Jahren ist alles vorbei. Ich hatte gar nicht
gewusst, dass das Lied so viele Strophen hat; meistens wurde
doch während der 60er Jahre im schunkelnden
karnevalistischen Stimmungsrausch oder Vollsuff unter dem
Damoklesschwert der Atombombe nur eine kleine Auswahl davon
gesungen. Natürlich muss in fünfzig Jahren genauso wenig
alles vorbei sein wie in fünfzigtausend Jahren, aber wer
sich unbedingt fallen lassen will, dem wünsche ich einen
guten Rutsch; jedem das Seine. Die alten Gnostiker wussten,
dass zwischen den Leben eine Art Vergessenstrunk kredenzt
wird, aber es scheint immer wieder ganze Heerscharen
leidender Seelen zu geben, die das Zeug freiwillig und
begeistert runtersaufen, genau wie sie’s auf irdischer Ebene
mit dem profanen Met (Wein, Bier, Schnaps) getrieben haben.
Amnesie (Gedächtnisverlust) ist scheißpopulär; das haben die Lichtbringer
(Wissensfreunde, Alternativreligionen, Esoteriker,
Wachmacher) den
Leuten noch nicht ausgetrieben, und die Propagandisten der
Finsternis (Unwissenheit, Dogmatik, Betäubung, Inquisition) feiern
sowohl bei Materialisten als auch bei den etablierten
Religionen immer wieder fröhliche Urständ, weil sich doch
verflucht viele Abkratzer gern das Licht abdrehen und die
Tafel blankwischen lassen („Tabula rasa“ heißt das bei den
Lateinern), bevor’s wieder losgeht. Das hat wohl was mit
ihren Missetaten im vorigen Leben zu tun, an die sie sich
bei der nächsten Karussellfahrt nicht gern erinnern wollen,
oder man wünscht während seiner nächsten Kindheit nicht mit
dem Wissen um die profanen und schmerzlichen Fakten des
Lebens belastet zu sein. Das letztere Argument leuchtet
sogar beinahe ein.
Wie dem auch
sei, es gibt sehr viel Erfreuliches in nächster Nähe (allein
schon die schwarzgesichtigen Schafe auf der Weide hier an
der Hauptstraße in Wrohm sind äußerst erbaulich); aber
aufgrund einer albernen Langeweile sucht sich der irrende
Geist immer wieder aufregende Ablenkungen in weiter Ferne
oder fernster Zukunft und Vergangenheit – oder im Nebelland
der wildesten Spekulation. Heute las ich zum Beispiel das
Geschimpfe misstrauischer Leute, die in Rudolf Steiner und
seinen Waldorf-Schulen sowie in der Anthroposophie überhaupt
„Satanismus“ wittern, bloß weil Steiner auch von „Luzifer“
geredet hat. Dieser Vorwurf ist Quatsch.
Man sollte sich
das Wort „Luzifer“ und die gesamte Mythologie zu diesem
Thema, die sich doch unabhängig von der Bibel herausgebildet
hat, einmal ganz genau ansehen. Dieser „Luzifer“, so wie er
in früheren Ausgaben der Bibel bei Jesaja 14 erwähnt wurde, ist weder der
Teufel noch der Satan, sondern schlicht und einfach eine
dichterische Anspielung auf den König von Babylon, der in
der Metapher (d.h. bildlich gesprochen) als Morgenstern
bezeichnet wird. In der heutigen deutschen Bibelausgabe der
EKD (seit 1984) steht an der fraglichen Stelle bei Jesaja
14,12 nur das Wort „Morgenstern“ und überhaupt nicht
„Luzifer“. Denn „Luzifer“ bedeutet „Lichtbringer“ oder
„Lichtträger“ (von lateinisch lux = Licht, und ferre
= tragen), und so nennt man darum den Morgenstern, der ja
auch als Abendstern in Erscheinung tritt, nämlich die
kraftvoll leuchtende Venus. Ich habe keine Ahnung, was mit
einem Lichtbringer verkehrt sein soll. Würden Sie etwa
die Finsternis bevorzugen? Schließlich sprach der Herr
doch schon ganz zu Anfang „Es werde Licht“, und es ward
Licht. Na Gott sei buchstäblich Dank, sonst würden wir doch
gar nichts sehen!!! Praise the Lord!
Jesaja 14 ist
das Triumphlied über den Sturz des Weltherrschers, eine Prophezeiung über den Fall des Königs von
Babel (Babylon). Die Prophezeiung, so wie Jesaja sie
„geschaut“ hat, beginnt bereits in Jesaja 13, Gottes Gericht über Babel (Nachlesen lohnt sich,
wenn man die ganze Verzweiflung und herbeigewünschte
Grausamkeit emotional
nachvollziehen will.) Der
zweite Vers von Kapitel 14 könnte beinahe als Vorhersage und
Rechtfertigung für das aktuelle israelische Benehmen dienen und
wird sicherlich von amerikanischen Fundamentalisten
(mehr alttestamentlich-jüdisch als neutestamentlich-christlich orientierten Glaubens-Militaristen) in ihrem
engstirnigen Kampf gegen
„Babylon“ fast blindlings so interpretiert:
„14,1: Denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen und
Israel noch einmal erwählen und sie in ihr Land setzen. Und
Fremdlinge werden sich zu ihm gesellen und dem Hause Jakob
anhangen.
14,2: Und die Völker werden Israel nehmen und an seinen Ort
bringen, und dann wird das Haus Israel sie als Knechte und
Mägde besitzen im Lande des Herrn. Und sie werden
gefangenhalten die, von denen sie gefangen waren, und werden
herrschen über ihre Bedränger. ... ...
14,11: Deine Pracht ist herunter zu den Toten gefahren samt
dem Klang deiner Harfen. Gewürm wird dein Bett sein und
Würmer deine Decke!
14,12: Wie
bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie
wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker
niederschlugst!“(Bibel nach
Luther, EKD-Überarbeitung von 1984)
Vers 14,2 wurde in der Neuzeit verblüffend realistisch
aufgewärmt („Israel an seinen Ort bringen“)
und nahezu als Leitmotiv benutzt („… dann wird das Haus Israel sie
[die Völker!!!] als Knechte und Mägde besitzen“,
was zumindest mit umfangreicher Finanz- und Militärhilfe
vonseiten der USA und anderer Länder bewerkstelligt wurde, und „gefangenhalten
die, von denen sie gefangen waren“: davon können
die Palästinenser ein Lied singen, wenngleich sie wahrlich keine
„Babylonier“ sind und
vielerlei Unheil auch durch eigenen Starrsinn bewirken). In der sogenannten Einheitsübersetzung heißt es, noch deutlicher:
<Die Völker werden Israel nehmen
und in seine Heimat zurückführen und im Land des Herrn wird
das Haus Israel sie zu Leibeigenen machen, zu Knechten und
Mägden. Es wird die gefangen halten, die es gefangen
hielten, und wird die unterdrücken, die es einst
unterdrückten.> Den Spieß der Unterdrückung
umzukehren verbessert sicher niemandes Karma, aber wir
wollen ja hier nicht die Religionen vermischen! Obwohl
natürlich genau das schon getan wurde, als man das Alte und
das Neue Testament im selben Buch veröffentlichte!
Dieselbe Einheitsübersetzung sagt in Vers
14,12 zum König von Babel nicht „du schöner Morgenstern“,
sondern „du strahlender Sohn der Morgenröte“. Es ist
aber ein und dasselbe, denn in der römischen (!) Mythologie
war der Morgenstern (Luzifer) der Sohn der Aurora, der
Göttin der Morgenröte. Was hat denn diese Assoziation, d.h.
dieser ungenannt bleibende, aber wirkungsvoll angedeutete
römische Luzifer, der wiederum mit dem Teufel nichts
gemeinsam hat, in einem Text von Jesaja zu suchen, der über
700 Jahre vor Jesus gepredigt hat, als das klitzekleine Rom
gerade erst „aus dem Ei gekrochen“
und im östlichen Mittelmeerraum völlig unbekannt war? Des
Rätsels Lösung kann sicher nur auf den verschlungenen Wegen
und Umwegen der Übersetzungen von einer Sprache in die
andere gefunden werden. Die neueren Übersetzer der EKD haben
mit der Formulierung „du schöner Morgenstern“
auf den rein dichterischen Aspekt zurückgegriffen, der ja am
ehesten einleuchtet. Denn Jesaja kannte keinen Luzifer.
Was die Gewaltorgie betrifft, denke sich ein
jeder seinen Teil, obwohl und gerade weil uns
bis zur Aufklärung nie zugerufen wurde:
„Wer einen Verstand hat zu denken, der denke!“
Im A.T. heißt es ja besinnungslos sehr häufig „Auge um Auge,
Zahn um Zahn!“, auf dass der
Streit ewig andauern möge.
Der vor 2700 Jahren zu Papier gebrachte Rachedurst eines
schwer geplagten Wüstenvolkes sollte allerdings für die
Neuzeit vollkommen bedeutungslos sein und schon gar nicht
als Rechtfertigung für irgendwelche neuen Schandtaten dienen
dürfen. Die Zeiten, Figuren und Gefahren haben sich doch
erheblich geändert und müssen völlig unabhängig in der
Gegenwart überdacht werden. Die Kenntnis des
Mythos und der Überlieferung hilft allerdings beim
Verständnis einer wichtigen Komponente der heutigen
hartnäckigen Irrationalität, die mithilfe nebelhafter
Verteufelungen aus ferner Urzeit geschürt wird. Babylon
(hebräisch „Babel“)
lag in der Nähe des heutigen Bagdad, das schon im zweiten
Golfkrieg 1991 stark zerstört wurde und auch jetzt unter
endlosen Sprengstoffattentaten zu leiden hat.
In der Auslegung des Jesaja
wurde aus einem bildhaften dichterischen
Ausdruck eine ganze pseudotheologische Lehre fabriziert. Im
Meyers von 1990 heißt es: <Luzifer: [lat.
„Lichtbringer“], in der römischen Mythologie der
Morgenstern, Sohn der Aurora, der Göttin der Morgenröte. Da Jes. 14, 12 einen in die Unterwelt gestürzten Engel erwähnt
[wie? wo? stimmt doch gar nicht!],
der als „Sohn der Morgenröte“ bezeichnet wird, und da Luk.
10, 18 diesen Engelfall mit Satan verbindet, kam es zu der
Identifizierung Luzifers mit dem biblischen Satan. Während
der Christianisierung Skandinaviens wurde Luzifer
gelegentlich mit Loki gleichgesetzt.> [Meyers Großes
Taschenlexikon in 24 Bd., 1990] • He, das ist doch
totaler Unfug, denn wie wir in der modernen
Bibelübersetzung sehen, war keineswegs ein „in die Unterwelt
gestürzter Engel“ gemeint, sondern bloß der vom Thron
heruntergeklatschte Herrscher von Babylon! (Aha, Saddam
Hussein? Ahmadinedschad? Nein, nein, NEIN … diese Herren
kannte der wildgewordene prophetische Schreibstift von anno
Senkblei noch gar nicht! Es war bloß frohlockende,
barbarisch auftrumpfende, vorgreifende Schadenfreude, um den leidenden Volksgenossen
das schwere Los ihrer wechselnden Knechtschaften ein
bisschen erträglicher zu machen.)
Was geht den
Auslegungsspezialisten und populistischen Dogmatikern bloß
durch die Köpfe, während sie Schauergeschichten für ihre
duldsamen Schafe erfinden?! Eine Art Massenhypnose,
dargeboten auf einer religiösen Plattform, gegen die niemand
einen Einwand zu erheben wagt? Sie wollten wohl bloß keinen
Lichtbringer. Der ist den Dunkelmännern und den Hütern
verdunkelter Geheimnisse stets unbequem. Wenn sie ihn für
ihre eigenen finsteren Zwecke benutzen, umgeben sie ihn mit
einem Hauch von Schauerlichkeit und Verruchtheit.
Bleiben wir beim
reinen „Lichtbringer“, gegen den ich ganz bestimmt
nichts einzuwenden hätte, wenn er genau das täte, also
Licht, Weisheit, Aufklärung, Wissenschaft und Klarheit zu
bringen; sonst hätte er seinen Namen nicht verdient und
müsste neu beurteilt werden. Nichtsdestoweniger hat diesen Herrn Lichtbringer
freilich niemand gesehen, gehört oder gespürt, er ist nach meinem besten Wissen
und Gewissen also nur eine mythologische Erfindung. In
Reinform eine der
sympathischeren Gestalten, würde ich sagen, aber man setzt sich damit
natürlich allerlei Missverständnissen bei den Kleindenkern
aus.
Man kann in
diesem Kontext den Luzifer (als Geist des Lichts) mit der
persischen Götterfigur Ormuzd vergleichen (=
altiranisch Ahura Mazda, „der weise Herr“;
mittelpersisch Ormuzd), der in der Religion des Zarathustra
(etwa 628 bis 551 v. Chr.) die Macht des Lichts, den
Schöpfer und Erhalter der Welt und des Menschen darstellte.
(„Mazda“ ist heute blasphemischerweise
auch eine Automarke, deren modernes Logo, ein Kreis mit
einer Art Flügelsymbol in der oberen Hälfte, durchaus als
mutwilliges Abbild vulkanisch oder „teuflisch“ spitz
zulaufender Augenbrauen oder nach innen versetzter Hörner
gedeutet werden könnte, obwohl Ahura Mazda [Ahura Masda] bzw.
Ormuzd der Geist des Lichtes ist. So wird im kommerziellen
Bereich große Verwirrung gestiftet.)
Widersacher des Ormuzd ist Ahriman, der Geist der
Finsternis. Damit haben wir eine Dualität, ein
Gegensatzpaar, das auch in späteren Religionen wieder
auftaucht, besonders im Katholizismus, egal wie sehr die
frühen Kirchenväter sich dagegen zu wehren versuchten.
Interessanterweise steht in der persischen Mythologie
über diesen beiden Gegenspielern noch ein höherer,
nämlich „der ewige, alleinige Gott Zeruane Akerene“,
der die Welt zu dem Zweck erschaffen hat, dass das
Gute im Kampf mit dem Bösen verherrlicht werde und das Böse
schließlich durch das Gute untergehe. Aus unergründlichem
Ratschluss, könnte man wohl hinzusetzen. Jedenfalls läuft
seit langer Zeit dieser Kampf und überzeugt wohl nicht
jeden, aber man kann sich ihm kaum entziehen und sieht sich
oft gezwungen, Position zu beziehen. Hm. – Ich albere
manchmal damit herum, indem ich Germanien aufgrund seiner
Arier-Manie als „Arimanien“ bezeichne, was doppeldeutig dann
auch den Geist der Finsternis mit anklingen lässt und
dreideutig sogar an den
Arianismus erinnert (wieder ein ganz anderes Thema).
– Wir sehen aber im Ernst, dass auch genau dieser
altpersische Zweckgedanke des Weltgeschehens
in zahlreiche westliche und östliche Religionen,
Philosophien und Ethiksysteme Einzug gehalten hat – mal
deutlich, mal weniger deutlich, und der „Kampf zwischen Gut
und Böse“ ist doch wohl das häufigste Religions-,
Heldensagen-, Kaspertheater-, Roman- und Movie-Thema
überhaupt.
Hierzu
möchte ich – um der allgemeinen Aufklärung willen – eine
ganz wunderbare Zusammenfassung aus einem uralten
Mythenlexikon einfügen (Minckwitz, 1874; genaue
Quellenangabe siehe Ende des Zitats). So genau erklärt uns
das heutzutage niemand mehr:
Ahriman und Ormuzd: (Persische Mythologie) Der ewige, alleinige
Gott Zeruane Akerene brachte Licht und Finsternis, oder
Ormuzd und Ahriman, hervor, welche beide unendlich, nur
durch sich selbst begrenzt waren. Die beiden Urwesen lebten
einsam in ihren Reichen, Ormuzd im Licht, Ahriman in der
Finsternis; da schuf Gott die Welt, damit das Gute im Kampf
mit dem Bösen verherrlicht werde, und dieses Letztere durch
das Gute untergehe. • Der Welt gab er eine Dauer von vier
großen Perioden, eine jede von 3000 Jahren: in der ersten
sollte das Licht herrschen, in der zweiten die Finsternis
unter der siegenden Gewalt des Lichtes, in der dritten
Ormuzd und Ahriman gemeinschaftlich, in der vierten wieder
beide, doch das böse Prinzip als Sieger den Untergang der
Welt, damit aber auch seinen eigenen Untergang bewirkend. •
Ormuzd schuf im ersten Weltalter alles Sichtbare, durch die
Sinne Wahrnehmbare. Ahriman stellte derselben [sic]
eine furchtbare Schöpfung der Finsternis entgegen; doch
selbst im Zweifel über seine Stärke, wagte er im ganzen
ersten Zeitraum keinen [Kampf], und, selbst aufgefordert von
seinen bösen Genien, auch im zweiten noch nicht einmal einen
Kampf, wozu er sich erst am Ende desselben stark genug
fühlte und dem Himmel Krieg bot; er drang selbst, doch
allein, in diesen Himmel ein, wurde aber, von Entsetzen
ergriffen, auf die Erde herabgestürzt, kam bis in ihren
Mittelpunkt, tötete den Urstier, verunreinigte das Feuer
durch Rauch und Dampf, verheerte mit seinen Genossen alles
gänzlich, und stürzte alles in finstere Nacht, bis er durch
Ormuzd und die Fervers, d.h. die von Gott geschaffenen,
geistigen Vorbilder, die Ideale vollkommener Menschen und
Dinge, zurückgeschlagen und in den Abgrund der Verdammnis
gestürzt war. Dennoch raffte sich Ahriman wieder auf, drang
vor bis zur Erde und machte sie zu seinem Wohnsitz. Jetzt
beginnt die dritte Periode, während welcher Gutes und Böses
gleich geteilt herrscht; jedem guten Geschöpf des Ormuzd
setzt Ahriman ein böses entgegen, nur dem Urmenschen
Kajomorts vermag er nichts entgegen zu setzen, daher er ihn
mit allen seinen Kräften angreift und nach einem dreißig
Jahre dauernden Kampf überwindet, darauf die ersten Menschen
Meschia und Meschiane verführt. • Im vierten Weltalter
gewinnt er die Obergewalt, läßt einen Kometen auf die Erde
herabstürzen, welcher sie in Brand setzt und in einen
glühenden Metallstrom verwandelt, der hierauf in den Abgrund
Duzakh, Ahrimans Reich, hinabfließt und ihn völlig
ausbrennt, ein Los, das dann zuletzt auch Ahriman und seine
bösen Geister trifft. – Hiermit wird das Reich der
Finsternis zum Reiche des Lichts, die bösen Geister werden
rein gebrannt, sie erscheinen mit Ahriman an Ormuzds Seite
vor dem Throne Gottes; die sündhaften Menschen, gleichfalls
gereinigt, bewohnen die gereinigte, hell strahlende Erde,
das Gute herrscht allein.
(Text aus: Dr. Vollmer's Wörterbuch der Mythologie
aller Völker - Mit einer Einleitung in die mythologische
Wissenschaft, von Dr. Johannes Minckwitz, mit 303
Abbildungen, Stuttgart 1874)
Solche
ergiebigen Erklärungen, die das Verständnis alter Kulturen
und Religionen sehr erleichtern und auch den Ursprung
moderner Symbole, Dogmen und Idiotien verdeutlichen, sind aus allen neueren
Enzyklopädien im Zuge des allgemeinen Materialismus und
Psychologismus gestrichen worden. Daher die konfuse
Aufregung heutiger Verschwörungshysteriker über ein Wort wie
„Luzifer“. Jeder frage sich mit allergrößter Sorgfalt, was
die von ihm verwendeten Wörter eigentlich bedeuten. Dann
kämen wir hier sehr viel besser vorwärts; das wusste schon
Voltaire. <Definieren Sie die Wörter, sagte
Voltaire, der, nachdem er sein Leben damit verbracht hatte,
Polemiken aller Art zu führen, aus persönlicher Erfahrung
wusste, dass es eine ernsthafte Diskussion nur unter der
Voraussetzung gibt, dass man sich zuvor über die genaue
Bedeutung der von beiden Seiten gebrauchten Wörter geeinigt
hat.> (Was
ist Ästhetik?, eine Schrift von Eugène Véron, 1878)
Im Vorbeigehen
fiel mir bei diesen Nachforschungen noch ein anderes,
wenngleich äußerst obskures Paradebeispiel für irrationales,
zwanghaft assoziierendes und darum bereits in Dissoziation
(Auflösung) übergehendes religiöses Denken auf, nämlich ein hübscher
unfreiwilliger Witz über die Akasha-Chronik des
Personalpronomens „ich“:
Ein
Bubenstück anthroposophischer Philologie. Ja, da
guckste und da gluckste.
Aber
es ist jetzt extrem tief in der Nacht;
es wird Zeit für Subcommander T'Pol (Jolene
Blalock), die mit ihren schnittigen
Enterprise-Gesichtszügen, ihren mühselig eingedämmten
Leidenschaften und ihren fast nicht einpackbaren
vulkanischen Strotztitten so manchen einsamen Abend
verschönert, ohne dass sie je zur Sache kommt. Man beachte
die klassisch luziferischen Spitzohren; etwa eine Ausgeburt
babylonischer Kulturhalunken, die uns für hirnwaschende Schweinereien präparieren wollen?? (Wohl
kaum!) Nein, lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen, ein
Filmchen ist nur ein Filmchen und ein Öhrchen ein Öhrchen.
Das übermenschliche
Kaspertheater: „Es
kombiniert nicht!“
3.6.2010:
Inmitten der vorgespiegelten Ausweglosigkeit unserer
politischen, wirtschaftlichen und religiösen Verhältnisse
und angesichts übelster
Unverschämtheiten, die gegen den Verstand, die
Brieftasche und die Würde des Einzelnen begangen werden,
stellt sich mal wieder die Frage nach der Sagbarkeit der
Sachlage.Eine Russin, die etwas Unschickliches oder
Ungeschicktes beschreiben wollte, hörte ich einst sagen:
„Es kombiniert
nicht“, womit sie letztlich wohl meinte, es lässt sich nicht so
ausloten und zusammenfügen, dass man der Verbannung nach
Sibirien entgeht. Da hält man vorläufig lieber die Klappe;
aber wollüstig juckt die Trompete, und verführerisch
knistert das
Megaphon. Darum seien hier nun doch ein paar
Schleudertropfen des aufrührerischen Samens verschüttet.
Leider
gibt es auf der Erde eine selbsternannte Elite,
die glaubt, sie sei derart erhaben und erleuchtet, dass sie kaltherzig
die Reduzierung der Bevölkerung planen dürfe. Diese Idee
setzt sie mit allerlei Verschmutzungen und Vergiftungen in
die Tat um. Gleichzeitig versucht sie, sich allen materiellen Reichtum der Erde durch
absurde Finanzkonstrukte und geschickt eingefädelte Krisen
unter den Nagel zu reißen. Dieses besessene, durchaus nicht
neue Bestreben mit all seinen Merkmalen von Raffgier und
Herrschsucht hat ein gewaltiges Ringen mit
anderen, spirituell oder humanistisch ausgerichteten Kräften
zur Folge.
Deren Vertreter geraten jedoch seit mindestens hundert
Jahren trotz ihres großen Idealismus regelmäßig in
Versuchung, dem diktatorischen Zeitgeist zu
erliegen, der mit schleichender Niedertracht auch in ihre Reihen einsickert. Es
herrscht das Gefühl einer aufgepeitschten Dringlichkeit, und
unter solchen Umständen sind große Leistungen, aber auch
gigantische Unterdrückungen und kleinliche Peinigungen
möglich –
obwohl es im Namen des Guten geschieht (Erlösung,
Errettung, Impfung, Terrorismusbekämpfung, soziale
Gerechtigkeit, Entwicklungshilfe, Kreditvergabe, Klimaschutz, Heimatschutz usw.). So sprach
ja auch Obama während seines Wahlkampfes von der grimmigen
Dringlichkeit des Jetzt. Das ist die Stimmungslage, in der im Eiltempo
Notstandsgesetze verabschiedet werden, und man kann sich (im
besten Fall!) auf eine systematische, freundliche,
aber unglaublich hartnäckige Bearbeitung gefasst machen.
Raumschiffe
werden an Mücken zerschellen
Nun kommen die ruhelosen Tage,
Die Hetzjagd, die Meute, der Stunk im Revier,
Die fundamentale Hornissenplage:
Das unaufhaltsame Stachelgetier
In höllischer Eintracht und himmlischer Zier.
Kaum hast du das Telefon abgestellt,
Klingeln sie an der Wohnungstür
Mit liebevoller Bekehrungsmasche:
Frei bist du nur unterm Himmelszelt
Und ohne Funkgerät in der Tasche.
Winzlinge werden die Riesen anbellen,
Raumschiffe werden an Mücken zerschellen,
Panzer werden vor Scham verglühen:
Und gehst du dann auf allen Vieren,
Verbieten sie dir das Masturbieren.
Alles, was den Menschen pläsiert,
Wird klar und treffend analysiert.
Schluss mit Petting und Zigaretten:
Die Peiniger kommen aus goldenen Sälen
Und prüfen die Flecken in euern Betten.
Man wird euch sanft und sachlich quälen,
Tausendköpfig und weltbewegend,
Hartnäckig nett auf allen Kanälen:
Unwiderlegbar und unwidersprechlich,
Kollektiv schrecklich und Anstoß erregend.
–
Eckehard Junge, 20. Juli 2008
So etwas lässt
nach einer Weile wieder nach, weil es einfach zu bescheuert
ist. Aber es kann noch viel schlimmer kommen, wenn nicht
endlich mal die Lethargie durchbrochen wird, die im Grunde
das Hauptangriffsziel der missionarischen Verzweiflung ist.
Man verzeihe also den Missionaren; sie sind ja nicht doof.
Denn nie war
die relativ unengagierte Masse der Menschen so gefährdet wie
seit Mitte des 20. Jahrhunderts, und nie zuvor gab es eine
solche Fülle an Massenbeeinflussungs- und
Massenvernichtungswaffen der schnellen und der langsamen
Sorte. Daher kann der ermüdende, titanische „Kampf zwischen
Gut und Böse“, dem sich kleine, aber mächtige Prozentsätze
an den dramatischen Rändern des menschlichen Lebensspektrums
widmen,
die Lebensfreude normaler Menschen ganz außerordentlich
trüben. Unter künstlich erzeugtem Zeitdruck werden sie
zwischen all diesen propagandistischen und bewusstseinslenkenden Bestrebungen hin- und hergerissen und
wissen bald weder ein noch aus. Nietzsche forderte die
Überwindung des Menschen durch den Übermenschen; nun, wir
haben ihn jetzt, er sitzt auf hohem Ross und plant und
diktiert weltweit, was das Zeug hält. Das tut er in den
hohen, arroganten Gremien auf beiden Seiten des
Schlachtgetümmels; bei den „Bösen“, die sich im Stillen für
ganz besonders „gut“ halten, und genauso bei den „Guten“,
denen hinterlistige Clowns immer wieder einreden, sie seien in Wirklichkeit
„böse“. Ich halte das für ein
Kaspertheater! Bei Ernst Jünger stieß ich vorgestern auf
eine visionäre Forderung, die weit über den Übermenschen
hinausreicht, dessen Mitleid ja längst „um der Übermacht willen“
geopfert wurde. Jüngers Forderung lautet, dass der
Übermensch seinerseits durch Menschlichkeit überwunden
werden muss; die Hoffnung ist, dass dieser letzte Sieg vor
allem den Menschen zugute kommen werde. Man kann dies aus
Jüngers Perspektive nach der Erfahrung mit Nazis und anderen
Extremisten gut verstehen. Hitler glaubte, er habe den
Übermenschen gesehen; es war aber nur der Unmensch.
Unentbehrlich
für den Sieg der Menschlichkeit ist meines Erachtens auch,
dass die große Masse der „Nicht-Engagierten“ endlich
aufhört, sich nur um das eigene Selbst, das eigene
Liebesleben und die unmittelbare Familie zu kümmern, und
dass viel mehr Menschen auch einiges Engagement für ihre
Gemeinschaften, Regionen und Nationen aufbringen – diesmal
im Namen der Menschlichkeit und NICHT um großspurig den
„Hauch der Geschichte“ zu spüren oder im Dienste
zweifelhafter Mächte „die Welt zu erobern“ oder auf
Sündenböcken herumzuhacken oder auf der eigenen moralischen
Überlegenheit herumzuwichsen. Von diesem Unsinn haben
wir genug. Wir haben auch die Schnauze voll davon, dass
wichtige Entscheidungen unseres Privatlebens am Ende von
kalten Funktionären getroffen werden. Wir wollen, dass
zwischen unseren Lebensbereichen ein gesundes Gleichgewicht
gewahrt bleibt, sodass die Liebe nicht weniger heilig ist
als die Menschheitsziele, und die Selbstbestimmung nicht
weniger wichtig als die Pflichterfüllung. Es geht aber vor
allem darum, in größer werdenden Kreisen
Vernunft und Anstand einzuführen. Solange sich der Einzelne
seiner Verantwortung fürs Gemeinwohl nicht bewusst wird,
bleibt die Verantwortung vor allem den Obermackern im
Kaspertheater um „Gut und Böse“ überlassen, und wir sehen
ja, wohin das führt.
–Ungefähr das will
ich hier sagen; ob's
mir gelingt, na, wer weiß?
Aber versuchen will ich es wohl:
Wehe den
leise Verwehenden
Wehe den arglosen
Konformisten,
wenn knallharte Übermenschen sie killen,
in deren Herzen das Mitgefühl
geopfert ward um der Übermacht willen!
Wehe den Schafen, die allzeit bereit sind,
sich für die Bonzen zu Tode zu schuften,
bis all die Schufte in goldenen Schiffen
rechtzeitig in die Karibik verduften!
Wehe auch den
Eigenbrötlern,
den harmlosen Spinnern in mystischen Höhlen,
den nicht rekrutierbaren Luftikussen,
die sich am eigenen Witz beölen!
Wehe den Unvorhersagbaren,
den Tänzern zwischen den Planquadraten,
die selig im Liebesspiel transzendieren
und fröhliche Extrawürste braten!
Gebt Acht auf
selbsternannte Päpste,
die Ablass fordern und Bosheit wittern,
sowie auf geschniegelte Hinterteufel,
auf deren Geheiß wir zur Hölle schlittern!
Die einen leben
vom Weltuntergang,
der ängstliche Blicke aufs Jenseits richtet,
die andern schmarotzen am Gelduntergang,
der die Früchte unserer Arbeit vernichtet.
Sie wähnen sich jenseits von Gut und Böse,
auf hoch erhabenem Planungsniveau,
und spülen dabei die menschlichen Werte
und das, was sie heilig nannten, ins Klo.
Doch auch der Übermensch muss am Ende
durch Menschlichkeit überwunden werden,
denn das ist der Ausweg und endlich die Wende
zum lang ersehnten Frieden auf Erden.
–
Eckehard Junge,
3. Juni 2010
Die Zahl des Tiers - 666
- The
Number of the Beast
29. Mai 2010: Na, und
wenn schon, denn schon! Die folgenden Beobachtungen notierte
ich vor zehn Jahren in Kopenhagen, am dänischen
„Verfassungstag“ (Grundlovsdag). Ein bisschen gruselig ist
diese Entdeckung auf jeden
Fall. Es bedeutet aber nicht unbedingt, dass die alten
Prophezeiungen korrekt waren, sondern weitaus
wahrscheinlicher ist, dass jemand die Macht der alten
Prophezeiungen geschickt ausnutzt, um das „kollektive
Unbewusste“ bzw. das Denken der Massen nahezu unmerklich in
seinem Sinne zu beeinflussen. Hier also meine
Originalnotizen aus dem Jahr 2000. Die dänische Nationalbank
steht noch genau wie beschrieben, und die Unibank
fusionierte zwar längst zur Nordea, aber auch ihre
verräterische Architektur ist geblieben.
Die Bank des Tiers
Ich musste
dreimal um das seltsame Gebäude der dänischen Nationalbank
herumgehen, bis ich herausbekommen hatte, wo der Hase im
Pfeffer lag. Ich bin sonst kein Zahlenmystiker, und ich habe
auch an anderen Gebäuden die Probe aufs Exempel unternommen,
dort aber nichts Vergleichbares festgestellt. Man kennt ja
die Johannes-Offenbarung 13, 18:
Hier ist Weisheit!
Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es
ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist
sechshundertsechsundsechzig.
Die dänische
Nationalbank (Danmarks Nationalbank) hat sechs Stockwerke
(einschließlich Erdgeschoss), und die längste Fensterfront
wird von 36 (sechs mal sechs) Pfeilern getragen. Da hätten
wir die erste 6-6-6.
Das Gebäude
hat einen trapezförmigen Grundriss mit 29 Fensterabschnitten
an der Hofseite, 35 Fensterabschnitten an der langen
Straßenseite und 2 blinden Fassaden, macht 29 plus 35 plus 2
= 66, und jeder Fensterabschnitt ist pro Stockwerk senkrecht
in 6 Einzelscheiben unterteilt. Da hätten wir wiederum
6-6-6.
Wurde da frei
gemauert, oder hat sich jemand freigemauert? Lesen diese
Leute in der Bibel und ziehen sich dann den Schuh an, der
ihnen passt, oder wissen sie nicht, was sie tun? Machen sie
bewusst Witze, damit sie sagen können: „Seht, wir erfüllen
die Schrift!“? Und damit die christlichen Fundamentalisten
ordentlich Stoff haben für ihre Schimpfkanonaden? Oder wirkt
hier das namenlose Unbewusste?
Der schöne
Nachmittag wurde nach dieser Beobachtung etwas gruseliger,
und die Sonne trübte sich in Schleierwolken ein. Das
klotzartige, abweisende Gebäude mit der glatten, etwa 3 ½
Meter hohen Marmorumzingelung an allen Seiten steht im
übrigen der dänischen Regierung direkt vor der Nase.
Am anderen
Ende der Nationalbank stehen sich die Danske Bank und das
Versicherungshaus Codan gegenüber. Und flüchtet man nun über
die Kanalbrücke Knippelsbro nach Amager, begrüßt einen als
erstes die Unibank, ein Fusionsprodukt (Symbol: ein
Einhornkopf). Am Kai entlang sind aber sechs neue Gebäude
entstanden, alle mit sechs Stockwerken natürlich, und ein
sechsstufiges Wasserbecken zwischen den Gebäuden entdeckte
ich auch. (Also ein weiteres dezentes 6-6-6-Beispiel.) Als
ich nachsah, was das für Luxusbauten sind, stellte sich
heraus, dass diese Glas-, Beton- und Stahlpaläste über
Hochbrückenpassagen ans Hauptgebäude der Unibank
angeschlossen sind. Und im Inneren sind sie schon überall
aufgestellt, die Computer auf den Schreibtischen. Was wird
da eigentlich verwaltet? (Ich sah auch ein Schild:
Wohnungen zu vermieten, es könnte also sein, dass man
einen Teil der Investition durch Vermietung an der begehrten
Hafenfront wettzumachen versucht.)
Und es wurde
ihm Macht gegeben, Geist zu verleihen dem Bild des Tieres,
damit das Bild des Tieres reden und machen könne, dass alle,
die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet würden.
Und es
macht, dass sie allesamt, die Kleinen und Großen, die
Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen
machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn,
und dass
niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das
Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl
seines Namens.
(Johannes-Offenbarung 13, 15-17)
Mein lieber
Mann! Nun braucht man uns bloß noch in Form eines
Computer-Chips dieses „Zeichen“ in die Stirn oder in die
Hand einzubauen, ohne das wir nicht kaufen oder verkaufen
können; die Leute, die sich diese tierische Rolle anmaßen,
haben schon seit langer Zeit deutlich Farbe bekannt.
Betrachtet man
dagegen, inmitten dieser Umzingelung, die Gebäude der
dänischen Regierung, dann nehmen sich diese im Lauf der
Jahre immer dürftiger aus (mal abgesehen vom
Parlamentsgebäude: der Trutzburg Christiansborg). Die
dänischen Ministerien sind im Vergleich zu den neuen
Finanzpalästen recht bescheiden.
Die dänische
„Börse“ [jetzt nicht mehr in dieser Funktion tätig], die
zwischen den Ministerien und der Nationalbank steht, ist das
älteste all dieser Bauwerke: errichtet Anno 1640. Es ist ein
sehr barock anmutendes Gebäude mit vielen steinernen Köpfen
und Torsos, von denen ich nicht viel verstehe. Von
Zahlenmystik war bei all dem Geschnörkel nichts
festzustellen (jedenfalls nicht unmittelbar). Das einzige
beunruhigende Merkmal ist der hohe Spitzturm über der Börse.
Er besteht nämlich aus vier Drachen (oder kurzschnäuzigen
Krokodilen, könnte man beinahe sagen), die in die vier
Himmelsrichtungen starren und deren Leiber oder Schwänze
sich aufwärts zur Spiralform der Turmspitze umeinander
winden. Die Alte Börse wird also gekrönt und beschützt von
Reptilien.
– Beobachtet am dänischen Nationalfeiertag,
dem Tag des Grundgesetzes, 5. Juni 2000
Nachtrag vom 4. Juli 2010: Interessanterweise ist
sogar in allen Computerstrichcodes
– den
Universal Product Codes (UPCs) –
die Zahl 666 enthalten, sodass wir ohne dieses "Zeichen"
nichts mehr kaufen oder verkaufen können, und es gibt ja
schon hinlänglich Pläne, den Menschen auch eine Art
Strichcode unter die Haut einzupflanzen, der fürs
bargeldlose Einkaufen und zu Überwachungszwecken brauchbar
wäre. Meines Erachtens beruht die moderne 666-Anspielung in
Produktcodes, Pornoreklame usw. nicht
darauf, dass altisraelische Propheten so etwas
vorhersagen konnten, sondern darauf, dass moderne Witzbolde
solche altbiblischen Elemente geschickt in ihre technischen
Machenschaften eingebaut haben, damit es uns gruselt. Wie dem auch sei, alle UPCs
haben drei identische Streifenpaare (links, rechts und in
der Mitte), die als Orientierungsbefehle (Beginn, Mitte,
Stopp) dienen. Diese Orientierungscodes bestehen aus jeweils
zwei dünnen Strichen. Das aber ist der gleiche Code, der zur
Darstellung der Zahl 6 verwendet wird. Alle UPCs, egal
welches Produkt oder welche Identität sie kennzeichnen,
enthalten also die Zahl 666. (Mehr darüber im "Lexikon
zur neuen Weltordnung",
Der Antichrist und die Zahl 666)
18. Mai 2010:
Zur späten Nachtstunde noch ein paar Gedanken, die
vermutlich vom Portwein befeuert sind (endlich mal eine
Sorte, die an Ort und Stelle in Portugal abgefüllt ist!):
Der absolute Clou war natürlich Frau Merkels kapitulierender
Seufzer neulich: „Jetzt gilt es vor allem, das Vertrauen der
Finanzmärkte wiederherzustellen.“ Das dürfte doch wohl der
Witz des Jahres sein. Man wird um drei Uhr morgens im
Rotlichtviertel von einem gelbsüchtigen Junkie ausgeraubt,
überlässt ihm Kreditkarten, Passwörter, Ausweis, Armbanduhr,
Lederjacke und Kleingeld, schleicht sich ehrfürchtig
fröstelnd, ganz grün im Gesicht davon und murmelt
an der nächsten Ampel: „Jetzt gilt es vor allem, das
Vertrauen der heroinspritzenden Straßenräuber
wiederherzustellen.“
Die Finanzmärkte reagierten natürlich auf die frei erfundene
Billion Dollar ÜBERHAUPT NICHT, sondern machten weiter, als
wäre GAR NICHTS passiert. Wahrscheinlich aus dem sicheren
Wissen heraus, dass dieser Betrag wirklich nur leere Luft
darstellt. Entsprechend kletterten parallel dazu auch die
Gold- und Silberpreise unbeirrt in die Höhe.
Konkret lieferten in der Sonntagnacht vor acht Tagen die USA
die erlösende „Absicherung“, indem sie für den Fall des
unvermeidlichen Falles einen Währungstausch ihrer eigenen
wertlosen Papiere gegen die wertlosen Papiere der
Eurofritzen anboten, und zwar in Höhe von 435 Milliarden
Dollar. Ha ha! Da juchzten die Euro-Hilfspaketschnürer, und
als auch noch der Internationale Währungsfonds 250
Milliarden Euro nichtexistentes Geld anbot (immer nur in
Form von Sicherheiten, versteht sich, niemals in Form von „wirklichem“
Geld und schon gar nicht in Form von Gold ... ha ha), ja, da
konnte am Montagmorgen der Euroclub lustvoll ein Paket in
Höhe von 750 Milliarden Euro zusammengeborgter
nichtexistenter Sicherheiten verkünden, um mit einem
riesigen Haufen Gedankenfetzen aus dem Land der blühenden,
lallenden, selbst hoffnungslos verschuldeten
Finanzphantasie die voraussichtlich als Erste zusammenbrechenden
Schuldensünder abzusichern.
Übrigens ist es reichlich schwer, exakte Angaben über die
Schuldenhöhe der Staaten zu finden, da wird vieles
verschleiert. Die Franzosen haben gerade durchgedrückt, dass
ihre als Banken-Nothilfe gedachten Gelder (die Betonung
liegt auf „gedachten“), die über irgendwelche
Zwischenhändler „bereitgestellt“ werden, beim europäischen
Statistikamt Eurostat NICHT zu der Staatsverschuldung
hinzugerechnet werden, und bei anderen Ländern wird es
genauso laufen. Ich sehe auch noch keine Meldung, dass die
großzügig angebotenen 750 Milliarden Euro zur Absicherung
gegen Staatsbankrotte irgendwo auf die bereits existierenden
Schuldenlatten der größten Euroländer angerechnet worden
wären, die ja sowieso schon alle oberhalb von 1 Billion Euro
angesiedelt sind.
Man konnte diesen Firlefanz nur so lange vorantreiben, bis
die ewige Wachstums-Illusion zusammenbrach, denn nur das
angebliche (teils getürkte) Wirtschaftswachstum hielt als Rechtfertigung für
die ständige Neuverschuldung der Staaten her. So ungefähr
nach dem Motto, wenn die Wirtschaft um drei Prozent wächst,
dann sei es auch okay, den Staat um weitere drei Prozent
tiefer in die Verschuldung zu stürzen. Wie diese zwei Dinge
logisch aneinanderzukoppeln sind, bleibt eigentlich ein
Rätsel, weil der Staat dann (mit welchem
Recht?) immer sofort die Fortschritte der Volkswirtschaft
verjubelt; klar ist nur, dass es nicht ewig so
weitergehen konnte.
Am Punkt des Abknickens setzt dann eine
Eigendynamik in Richtung Absturz ein - die Kosten steigen,
die Zinszahlungen können nicht mehr geleistet werden, die
Kreditwürdigkeit sinkt, die Steuereinnahmen sinken, die
Zinsen steigen, die Situation wird absurd und der offizielle
Konkurs sollte eigentlich, so schmerzhaft er auch ist,
hochroten Kopfes vollzogen werden, um dann irgendwie ehrlich
von vorn anzufangen. Das ist gesünder als die ewigen „Bailouts“, die nur alle halbwegs gesunden Volkswirtschaften
(wenn es solche noch gibt!) mit in den Abgrund reißen.
(Nähere Angaben zur aktuellen Staatsverschuldung der
einzelnen Länder siehe meine Tabelle auf der Rubrikseite
Politik und Wirtschaft.)
Ablenkungsmanöver:Ein Auftritt von Jennifer Aniston
bei David
Letterman - nein, eigentlich kein Auftritt von Ms. Aniston,
sondern
ein Auftritt
ihrer hochwohlgeborenen Beine. Typisch im sektglasschwenkend nuttenhaften amerikanischen
Talkshow-Stil:
... wie
unlängst schon Paris Hilton im blauen
Stretchkleid, so richtig Osterei mit Schleife und
Sensationsausschnitt für die Liebhaber der halbkugelförmigen
Milchdrüsen bei den weiblichen Exemplaren der Spezies
Homo sapiens ...
aber wie gesagt, ich schweife ... ömm ... ab ...
10. Mai
2010:
Jede Bank in Europa muss jetzt von allen Kontoinhabern, die in einem
anderen Land wohnen, die Angabe ihrer einheimischen Steuernummer
anfordern, weil gemäß neuen EU-Regeln z.B. meine
dänische Bank verpflichtet ist, die Zinseinkünfte
ausländischer Kontoinhaber an das dänische Finanzamt
zu
berichten, damit dieses dann die Informationen
vorschriftsmäßig an die Finanzämter im
Ausland
weiterreichen kann. Welchen Zweck soll die Angabe meiner
lächerlich geringen oder nullwertigen Zinseinkünfte
aus
Dänemark haben? Doch nur DEN Zweck, dass die
europäischen
Regierungen auch über den letzten Cent informiert werden, den
irgendein Bürger noch auf irgendeinem fernen Konto im
Plusbereich
liegen hat, damit auch das alles noch abgezockt werden kann, um die
Großbanken zu füttern, die dann am Ende ihrerseits
größtenteils umfallen werden wie die Dominosteine,
damit die
Endspiel-Monopolisten sie billig verschlucken können,
während
ja die wirklichen Vermögenswerte sowieso schon die ganze Zeit
abfließen an jene ultimativen Abzockerbanden im
Übergeordneten Krokodilskonsortium des ausgesaugten Planeten
Erde
(Endspiel-Monopolisten eben).
Die dieser Tage in den Nachrichten servierte Realitätsversion
hat
mit Wirklichkeit nichts mehr zu tun und wird immer absurder, immer
fadenscheiniger und ehrlich gesagt immer lächerlicher.
Während sich im Irak allerlei Muslime mit Inbrunst gegenseitig
abschlachten (heute über 100 Tote, heißt es im
Radio), wird
in der restlichen Welt ein Sparschwein namens „Menschheit“ geschlachtet. Wenn Frau Merkel salbungsvoll von
„den Menschen“ im Lande
spricht, frage ich mich immer, von welcher ANDEREN Spezies dieses Land
denn noch bevölkert ist? Reptilien? Sonst würde sie
doch das
Wort „Menschen“ nicht immer so mitleidig betonen. Jedenfalls wird „den
Menschen“ von Tag zu Tag eine horrend ansteigende, nichtexistente Summe
in die Ohren geleiert, die sie nie im Leben aufbringen können.
Vor
ein paar Tagen hieß es, die Euro-Schlottersituation
würde
etwa 30 Milliarden Euro Hilfsgelder erfordern, wovon Deutschland 8,4
Milliarden tragen müsse. Am nächsten Tag war diese
Summe auf
ca. 110 Milliarden Euro über drei Jahre angewachsen, wovon
Deutschland 22,4 Milliarden zu tragen hätte. Heute
heißt es
bereits - superinflationär -, dass 750 Milliarden
nichtexistente
EURO gebraucht würden, um den in schrecklichen Schwierigkeiten
steckenden EURO zu retten, den wir uns alle BORGEN müssen,
WEIL
WIR KEINEN HABEN, und Deutschland werde zu diesem Zweck insgesamt 123
Milliarden Euro beitragen müssen - aus wessen Tasche, wenn wir
eh
schon nix als Schulden haben, deren ZINSEN wir nicht einmal bezahlen
können? Wie hoch wird dieser Betrag morgen und
übermorgen
gehandelt werden, und wie will man mit einem Borg-Euro, der
außer
Kontrolle ist, denselben Borg-Euro retten, der offenbar
absäuft?
Frei nach dem Invasoren-Motto: „WIR SIND DIE BORG! WIDERSTAND IST
ZWECKLOS! IHR WERDET ALLE ASSIMILIERT!“ (Lies „ausgeplündert“ statt „assimiliert“.)
Na gut, wenn Sie nach besseren Lösungen suchen, dann sollte
man
wohl in erster Linie aufhören, erfundenes Geld in gescheiterte
Länder und Unternehmen zu kippen; aufhören,
irgendeine
lächerlich verspekulierte Bank aufzupäppeln;
keinerlei Bank,
Rüstungsfirma oder Pharmafirma mit Steuergeldern, die via
Griechenland oder sonstwo kanalisiert werden, bei der Eintreibung ihrer
Außenstände unterstützen; und im
Übrigen diesen
kranken Euro abschaffen und in Deutschland die D-Mark
wiedereinführen.
Der SPIEGEL spinnt unterdessen vor sich hin und behauptet, wir
sähen hier einen titanischen Kampf zwischen den Regierungen
und
den Banken, zwischen der Politik und der Finanzindustrie. Quatsch mit
Soße, die Regierungen sind längst zu Lakaien der
Finanzbranche degeneriert, und die Bezeichnung „Finanzindustrie“ ist
äußerst irreführend, weil es sich nicht um
eine „Industrie“ handelt, sondern um ein Wolkenkuckucksheim. Eine Industrie
ist ein Bereich, in dem die Menschen fleißig sind und
brauchbare
Dinge herstellen. Das ist eine Industrie, und diese Art ECHTE
INDUSTRIE hätte jede erdenkliche Unterstützung
verdient. Aber
bitte in D-Mark!
Symptomatisch für einen generellen Systemzusammenbruch ist
auch
das grassierende Versagen der behördlichen Verwaltungsorgane.
Zum
Beispiel funktioniert das dänische
Steuer-Eintreíbungssystem nach Einführung neuer, „leichter“ zu bedienender EDV-Systeme fast gar nicht mehr. Man kriegt die Leute
beim dänischen Finanzamt nicht mehr ans Telefon, weil sie
total
überarbeitet sind, wie sie selbst sagen. Man sollte
theoretisch
binnen fünf Tagen eine Antwort auf eine E-Mail erhalten, aber
sie
warnen einen gleich, dass dies aufgrund der Überarbeitung
(sprich
Verwirrung, Systemkollaps) erheblich länger dauern
könnte.
Sie schicken per Post eine siebenstellige Kodenummer für das
System der elektronischen Selbstangabe für die Umsatzsteuer,
jedoch hat das Kästchen am Bildschirm dann nur sechs
Plätze
und der Eingabekode wird abgelehnt! Nach dem dritten Versuch wird der
Kode ungültig und muss neu bestellt werden. Außerdem
informiert mich eine andere dänische Behörde, dass
das System
ja gar nicht funktionieren KANN, dieweil ich doch als Firma in
Dänemark wegen Umzugs nach Deutschland längst
abgemeldet bin,
sodass meine ehemalige Firmennummer vom Computersystem gar nicht mehr
anerkannt werden kann, obwohl ich immer noch die Umsatzsteuer vom 2.
Halbjahr 2009 nach Kopenhagen berichten muss. Während dieses
endlose Geplänkel nun schon wieder monatelang unterwegs ist
und im
Computersystem überhaupt nichts mehr geht, wird meine
Umsatzsteuer, die wegen des Systemfehlers nicht berichtet werden
konnte, zuerst einmal sehr viel höher veranschlagt
(strafweise!).
Ein Bericht der korrekten Zahlen auf normalem Briefpapier ist jedoch
vollkommen unzulässig.
Ich sage Euch, der Wahnsinn kocht über. Pflanzt
Apfelbäumchen
und tut Euch vielleicht am besten mit praktischen Leuten zusammen, die
noch wissen, wie man Kohl anbaut, Schweine schlachtet und Kühe
melkt; oder trefft wenigstens schon geeignete Vorbereitungen
für
einen praktikablen Tauschhandel, für den Fall, dass dies eine
Zeitlang die einzige verbleibende Wirtschaftsform sein sollte ... Und
ja, beschafft Euch ein paar Goldmünzen, „Währungsgold“ oder
wie das heißt, Kärtchen mit
eingeschweißtem Gramm Gold
oder was auch immer. (Keine Barren, wie wollt ihr die aufschneiden?
Mit'm Buttermesser?) Ich werde mich hüten, jetzt auch noch den
Investmentberater zu spielen, aber es sollte wohl offensichtlich sein,
was sich hier abspielt.
Ich für meinen Teil spazierte heute gemütlich hinter
der
Dorfkirche des mit zwei großen Supermärkten
gesegneten Nachbarorts Tellingstedt (siehe unten) links in die
grünende Gegend hinein.
Es war erfrischend kühl und klar, vor dem Hintergrund
schwarzer
Wolken ließ strahlender Sonnenschein das zarte Grün
der
Bäume überirdisch aufleuchten, sogar der Friedhof
erschien
als gartenbauliches Kunstwerk ersten Ranges, und gleich dahinter
glühte eine große, weite Wiese mit prachtvollem
Löwenzahn. In der Ferne wieherten die Pferde auf der Koppel,
und
es war echt nicht übel. Verschiedene unbestimmbare, traumhafte
Qualitäten der Szene erinnerten mich an heitere, lichte
Dorfkindheitstage auf diesem Planeten oder vielleicht auch in anderen
Leben auf anderen Planeten. Ich könnte es gar nicht so genau
sagen, aber lobet den Herrn, Friede auf Erden und den Menschen ein
Wohlgefallen! So sei es.
Ich
weiß, es drängt sich der Eindruck auf, dass der
Spitzturm schief
steht. Ich habe da schon recht oft gesessen (besonders gern
auf einer Bank hinter dem freistehenden Glockenturm, der rechts am
Bildrand wahrnehmbar ist; die Kirche steht auf
einem Hügel). Nach langer und gründlicher
Beobachtung der Gegebenheiten kam ich jedoch zu dem Schluss, dass
Tellingstedt
nicht Pisa Konkurrenz macht, sondern dass alles andere schief
ist,
Mauern, Dachrinnen, Dachfirst, Bäume, Hügel - nur
nicht der Turm! So
kann man sich täuschen.
8.
Mai 2010:
Nur damit die Sache mal klargestellt ist: Die Finanzhilfen für
Griechenland verstoßen gegen Artikel 125 des Vertrages
über die Arbeitsweise der Europäischen Union und sind
somit rechtswidrig. Der betreffende Artikel 125, Abs.
1 lautet:
Die
Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der
Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen
Gebietskörperschaften oder anderen
öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger
Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder
öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht
für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der
gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame
Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat
haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen,
der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen
öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger
Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder
öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und
tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt
unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die
gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. (http://dejure.org/gesetze/AEUV/125.html)
Umständlich, aber eindeutig! Kurz gesagt, weder die EU noch
einzelne andere Mitgliedstaaten haften für die
Verbindlichkeiten eines Mitgliedstaats, der seinen Karren in den Dreck
gefahren hat. Schluss, aus, basta!
30.
April 2010:
Jedes erfundene Geld geht zu Lasten der Produzierenden. Jedes ohne
Gegenleistung erlangte Geld hat die Kraft eines Zahlungsmittels nur auf
Kosten derjenigen, die wirklich etwas leisten. Jede Geldmacherei ohne
eigene Arbeit geht zu Lasten der Arbeitenden. Lässt sich der
Staat nach Belieben Geld drucken, verschlimmert er die Inflation; der „gemeine“, sprich ehrliche Mann, der keine solche Druckerei betreiben
darf, muss blechen. Jede Spekulationsblase mit nicht
vorhandenen Werten zehrt an der Realwirtschaft. Jeder Absahner hat
jemanden, den er absahnt. Für jede „schnell gemachte“ Million eines gierigen Haifischs muss irgendwo eine alte Dame hundert Jahre
lang stricken. Jede staatliche oder private Eintreibung bei
unfreiwilligen „Kunden“, die nichts bestellt haben und keine
Gegenleistung erhalten, ist im Prinzip Diebstahl, selbst wenn der
linksradikale Rechtsstaat oder die rechtsradikale Versammlung von
Bankmarionetten den unfairen Anspruch gesetzlich absichert. Und so
weiter.
Möglicherweise
lernen wir das mal und bauen die Verhinderung solcher Ungerechtigkeiten
in das Grundkonzept des nächsten Staats-, Finanz- und
Wirtschaftssystems ein. Und ich befürworte nicht den
sogenannten Kommunismus, denn da herrscht doch
erfahrungsgemäß die gleiche Ausbeutung vieler durch
eine relativ kleine Clique. Es geht hier also nicht um „links“ oder „rechts''. Das bin ich weder-noch, denn beides ist bescheuert, weil
beides die rücksichtslose Dominanz des Kollektivs
gegenüber dem Einzelnen verkörpert und weil in beiden
Fällen die
Unproduktiven ganz schamlos die Produktiven ausplündern.
Es geht einfach um diese gigantische Sauerei, den Krieg der ultimativen
Abzocker gegen die Weltbevölkerung, blutsaugend vorangetrieben
vor der albernen Kulisse des Scheingefechts zwischen „Links“ und „Rechts“.
In
Wirklichkeit sollte es so sein: Ein Knabe, der den ganzen Tag mit dem
Bau einer großen Sandburg zubringt, hat auch das Recht, die
Sandburg als exklusives eigenes Spielfeld zu behalten - ohne am
selbigen Abend im Namen der „sozialen Gerechtigkeit“ die eine
Hälfte der Sandburg an einen anderen Knaben abgeben zu
müssen, der den ganzen Tag am Strand gefaulenzt hat. Egal, ob
der andere Knabe ein eigensüchtiger Spekulant und Wucherer
ist, oder ob es ein kriegführender Wohlfahrtsstaat mit
wachsender unproduktiver Klientel ist. Damit soll nichts gegen soziale
Fürsorge gesagt sein, aber diese dann bitte freiwillig. Wenn
wir nicht dauernd ausgesaugt würden, hätten wir genug
Überschuss, um unseren Mitmenschen im Notfall unter die Arme
zu greifen.
Dominostein
Nummer 1 unter den offensichtlichen Illuminaten-Schnäppchen
von 2010: Abgebrannt!
24. April 2010: Andauernd habe
ich das Gefühl, dass da draußen jemand Geburtstag
hat, sehe aber nichts in meinem Kalender. Deshalb möchte ich
erst einmal all den Leuten gratulieren, die dieser Tage Geburtstag
haben. Lasst es Euch gut gehen und verschenkt nicht Euren letzten
müden Euro an die Krokodile. Hört endlich auf zu
blechen! Denn die Banken treiben es ja wieder ganz besonders heftig.
„Wie sich jetzt herausstellt“, hat Griechenland Schulden in
Höhe von ca. 300 Milliarden Euro und ein Haushaltsdefizit von
13,6 % des Bruttoinlandprodukts. (ZDF-Spezial, „Euro in Gefahr?“, 23.
April 2010)
Wie haben sie
denn das geschafft, mit ihren ca. 11 Millionen Einwohnern? Und wieso
soll vor allem Deutschland im großen Stil dafür
blechen? Nun, dafür sorgt sicher schon die deutsche
Banken-Lobby. 43 Milliarden Dollar Schulden (wieso jetzt
schlampigerweise plötzlich „Dollar“?) hat Griechenland laut
ZDF allein bei deutschen Banken und Versicherungen,davon bei
der Commerzbank 3,1 Milliarden Euro (wieso denn jetzt wieder „Euro“,
eh?), bei Hypo Real Estate 10 (zehn!) Milliarden, Allianz 0,9,
Münchener Rück 1,5 und Postbank 1,3 Milliarden Euro. Jetzt
auch auf dem Umweg über Griechenland werden
sich deutsche Geldinstitute also aus den Taschen deutscher
Bürger die Zinsen holen, die sie sich durch maßlose „Geldschöpfung“ (Gelderfindung aus dem Nichts) und
Geldverschleuderung an kreditunwürdige Schuldner „verdient“ haben. „Verdient“ hätten sie dafür freilich etwas
ganz anderes, nämlich die normalen Konsequenzen ihres
unternehmerischen Risikos.
Die
Länder (die Bevölkerungen!) der Euro-Zone sollen 30
Milliarden Euro für Griechenland „allein schon in diesem Jahr
aufbringen“, meldet das ZDF; davon entfallen Forderungen von 8,4
Milliarden Euro auf Deutschland, 6,3 Milliarden auf Frankreich, usw. je
nach Größe der Euro-Ländlein.
(Dänemark kommt umsonst dabei weg, weil es sich nie auf den
Euro eingelassen hat. In Dänemark wurde seinerzeit das Volk
gefragt; in Deutschland nicht.) Das bedeutet, wie immer, dass die
ursprüngliche Kreditsumme überhaupt nicht angekratzt
wird, sondern nur die laufenden Zinsen bedient werden sollen. Die
eigentlichen Schulden werden nicht zurückgezahlt; das erwartet
auf dieser bekloppten Ebene niemand! Sondern die deutschen Steuerzahler
werden ein weiteres Mal zur Kasse gebeten, damit in die Großbanken,
die sich sorglos verspekuliert haben, fantastische Zinsbeträge
fließen können, und zwar bis zum
Sankt-Nimmerleinstag, denn die Schuldensumme wird ja insgesamt nie
kleiner, sondern wegen der vereinbarten „Zulässigkeit“ einer
moderaten Neuverschuldung meistens noch größer. Die
großen Banken können sich kriminelle Sorglosigkeit
leisten, weil ihre Gewinne
bekanntlich privatisiert und ihre Verluste
sozialisiert, das heißt auf den Steuerzahler
abgewälzt werden. Wenn Sie das nicht ein bisschen
wütend macht, wenn also bei Ihnen in der Eifel oder im
Thüringer Wald oder auch auf der norddeutschen
Rübensteppe oder in Unterschleißheim nicht
endlich der Vulkan hochkocht, dann haben Sie zu viele Pillen
geschluckt, zu viel gekifft oder zu viel gesoffen, oder Sie haben sich
durch den Lebenskampf unter der Knute der Großbanken und
staatlichen Abzockhelfer ganz einfach in eine tiefe, tranige Apathie
hineintreiben lassen.
Es lauern also
Krokodile mit grellen Augen und scharfen Reißzähnen
nicht nur in der Marslandschaft (Foto siehe unten), sondern auch hier
in der Bundesrepublik Deutschland. Wann diese Abzocke aus den Taschen
der deutschen und europäischen Bürger endlich
aufhören wird? Tja, das geht bis zum Staatsbankrott und zur
Währungsreform (Euro ade!), aber zuerst wird dafür
gesorgt werden, dass praktisch alles den Banken gehört. Wenn
ganze Staaten, Industrien und Volkswirtschaften angeblich „wertlos“ geworden sind, kauft man sie billig auf und hat hinterher alle Macht.
Denn es geht ja letzten Endes nicht ums Geld, sondern um die Macht.
Insofern ist „Pleite“ natürlich relativ.
19. April 2010: Trotz aller
Lippenbekenntnisse und konkreten Bemühungen, in dieser Website „Ordnung“ zu schaffen, siegt letzten Endes doch das chaotische
Bedürfnis, zu bloggen, und das typische Chaos der bloggenden
Welterfassung passt vielleicht am besten zu meiner universalen Form der
Betrachtung. Denn nur so entsteht, während ich hier in meinem
Dithmarschener Exil zwischen Schafen, Kühen und Pferden
spazieren gehe, auch weiterhin ein komplettes,
naturgemäß verwobenes Bild. Wie sollte ich
die Politik von der Satire trennen, die Wirtschaft von der Religion,
die Gedichte von den Ungeheuerlichkeiten der Energiepolitik? (Ich werde
es zwar versuchen, um systematisch vorgehenden Lesern die
Übersicht über das Archivmaterial zu erleichtern,
aber es ist und bleibt eine Nebenschiene.)
„Schiller
würde heute bloggen“ habe ich neulich irgendwo gelesen, und
das klingt durchaus glaubwürdig. Wieso? Na, weil wir mit Sach-
und Fach-Informationen jeder Couleur sowieso
überfüttert sind und es wenig Zweck hat, „objektive“ Faktenkunde treiben zu wollen in einer Welt, die in
widersprüchlichen Aussagen und medial frisierten
Beweiskonstruktionen aus Spezialeffekten und bezahlten Lügen
ersäuft. Der Böse Reiche Feind im
Hintergrund finanziert sowieso stets beide Seiten eines Konfliktes,
sodass bei all der lebhaften medialen „Diskussion“ nur Kakophonie und
Verwirrung herauskommen kann. Wer wen zuerst gehauen hat, ist
eine müßige Frage, wenn man nicht selbst als
Augenzeuge, Täter oder Opfer zur Stelle war - oder wenn man
nicht wenigstens einen Augenzeugen persönlich kennt, dem man
vertrauen kann und dessen Motive man kennt und dessen Mimik und
Gefühl beim Erzählen von Aufrichtigkeit zeugt. Das
gesundeste Gespür hat man doch in der persönlichen
Begegnung und in der Ausübung der eigenen
Denkfähigkeit. Alles Übrige, all die kontroversen
Spekulationen erweisen sich immer mehr als ein undurchdringlicher,
zeitraubender Quark. Also, was bleibt uns noch?
Am
vernünftigsten wäre es, Probleme zu lösen,
die mit konkreten, sichtbaren Bedürfnissen und Notwendigkeiten
zu tun haben, um das eigene Leben sowie das Leben der Menschen, die uns
nahe stehen, zu verbessern, zu erleichtern und es nach
Möglichkeit über die allgemeine Welt- und
Wirtschaftskrise hinaus zu verlängern. Welche Gewissheit
bleibt uns noch, in einer Welt voller Lügen und Intrigen,
die von höchsten Stellen aufrechterhalten werden,
nachdem die „Globalisierung“ offenbar kläglich gescheitert
ist? Nun, es bleibt uns die Gewissheit der eigenen Beobachtung, der
eigenen Erfahrung und der eigenen Schlussfolgerungen. Es bleibt die
praktische Kenntnis der eigenen Umgebung, der Austausch von Wissen und
Fertigkeiten, von Waren und Diensten in der unmittelbaren Region. Wenn
auch die letzte große Blase platzt, nämlich die
Schuldverschreibungen der US-Regierung und ihrer bankrotten
Vasallenstaaten rund um die Welt, könnte es in einer
äußerst konfusen Übergangsphase
nötig sein, wieder ganz auf den Zusammenhalt von
Dorfgemeinschaften und Nachbarschaften zu setzen und sich die
nötige Energie und Nahrung aus nächster Nähe
kooperativ zu beschaffen, während auf nationaler Ebene (sehr
mühselig) ein gesundes Maß an
Souveränität und Unabhängigkeit
zurückerobert werden muss.
Hoffentlich wird
das alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Aber
wir tun wohl gut daran, uns jetzt schon zu überlegen, wie wir
durch diesen Engpass durchkommen können. Während also
das Geschrei zu einem ohrenbetäubenden Crescendo
anwächst, das jede Aussagekraft einbüßt,
kann der Einzelne ruhig die doofen Geräte abschalten, um
sich auf sein Überleben und das seiner Lieben zu
konzentrieren; und sich konsequent auf die eigenen Werte besinnen.
Anders gesagt, glauben Sie keinem, der von oben her predigt, und
verlassen Sie sich auf das, was Sie mit eigenen Augen sehen und was
Sinn macht. Es gibt interessante Überlebenstechniken, mit
denen man sich befassen kann: Regenwasser-Zisternen,
Biomasse-Heizkraftwerke, Gemüseanbau, Hühnerzucht,
Lokalwährungen, pflanzenöltaugliche
Motorenumrüstung und so weiter.Das ist
eigentlich sinnvoller als der ständige Versuch, die wahren
Drahtzieher ausfindig zu machen. Denn was würde es
nützen, wenn man sie kennt? (Ich werde wohl trotzdem noch ein
bisschen weitersuchen, weil es ein amüsantes Hobby ist, aber
... allzu ernst nehmen kann ich den Hobbykram derzeit selber nicht.)
Neben der
unmittelbaren eigenen Wahrnehmung und vertrauenswürdigen
Berichten aus erster Hand bleibt im Übrigen noch die
Beschäftigung mit grundlegender, praktisch brauchbarer
Wahrheit, das kritische Studium wissenschaftlicher Tatsachen und das
eigene klare Denken, logisch und unbestechlich, um zu
persönlichen Erkenntnissen zu gelangen.
Außerdem
erfreuen wir uns jederzeit gern an den schicken und blitzgescheiten
französischen Adelsdamen des 19. Jahrhunderts, die in
ihren
Salons die edelsten Künstler und aufmüpfigsten
Geister ihres
Zeitalters versammelten. Hier zum Beispiel in einem Porträt
von
Ingres (1845) die Romanautorin Louise d'Haussonville (1815-1882), auch
bekannt als Duchesse Louise-Albertine de Broglie, Comtesse
d'Haussonville, Byron-Gelehrte, Salonleiterin in einigender,
nicht
entzweiender Funktion («shaken, not stirred»),
Enkelin von Germaine de
Staël:
27. Februar 2010: Egal, ob's an
einer Flasche Holsten Edel lag oder ob mich Aglaia
küsste, hier sind ein paar komische Zeilen für die
Liebhaber des eigensinnigen Schwadronierens in sehnsuchtsvoll
herbeigewünschten Regionen:
Hier
bin ich und hier spinn ich;
Spinne genüsslich vor mich hin,
Spinn mir das Netz, in dem ich bin,
Indem ich bin, wie ich eben bin.
Und wer's nicht fasst, ist fast eine Last.
Denn wenn sie mal alle das Träumen erlernen,
Dann finden sie auch zurück zu den Sternen.
Und ergo stürzt der Himmel nicht ein,
Sondern wir stecken noch mächtig was rein.
Aber ja, so war es, und so wird es sein:
Hasi Küssmich, Hasi Drama,
Stasi Kismet und Hadschi Osama,
Nazi Fiskus und Schlumi Obama,
Sogar ein Diktator mit leeren Palästen
Und Mafiabosse mit weißen Westen,
Alle in niedliche Unschuld versetzt
Und überhaupt nicht mehr vergrätzt,
Schwelgen unterm Weihnachtsbaum
In einem sinnlichen Schnörkeltraum
Und von wirklichen Dingen wissen sie kaum.
Wuseln gar selig bei Tag und Nacht,
Sind an Traumbildern reich und trunken,
Oft in die Augen der Venus versunken,
Teleportieren auch leis und milde
In kostbar verzierte Himmelsgefilde
Zu geilen Huris und Haselmäusen,
Wo sie an berstenden Gnadenschleusen
Der ewigen Wonne teilhaftig werden,
Um dann erneut hier unten auf Erden
Die Welt zu durchfluten im lichtvollen Werden.
22. Februar
2010: Nachdem ich
jetzt in einem deutschen Dachstübchen gelandet bin,
nämlich an einer obskuren Adresse in der Bauernrepublik
Dithmarschen, ist es wohl an der Zeit, wieder einmal „piep“ zu sagen.
Ich sage also ordnungsgemäß „piep“ und versichere
hiermit an Neides Statt, dass mir das Rattenlabyrinth des materiellen
Erfolgs auch weiterhin „piep“-egal ist, obwohl mir manche besorgten
Zungen ernsthaft nahelegen, ich müsse aus den vielen Strafen,
die meine Sorglosigkeit mir auferlegt hat, nun endlich etwas „gelernt“ haben. Ich lerne daraus, dass ich das kriege, was ich will,
nämlich momentan eine verschlafene, idyllische
Winterlandschaft in einem abgelegenen Dorf mit stattlichen alten
Gutshöfen, Schafherden und massenhaft Stille und Zeit zum
Ausruhen. Zwar schmilzt der Schnee nun allmählich; er
war aber in dieser Form, Breite, Tiefe und in dieser Umgebung ein
einmaliges Erlebnis. Demnächst dann mehr; es sind noch eine
Reihe Formalitäten zu klären, bevor ich wieder
stinkig zu motzen und mysteriös anzudeuten und skurril
aufzuklären beginne, was das Zeug hält.
28. Januar 2010: Nur als Nebenbemerkung
für Leser, die sich vielleicht fragen, warum sich hier zurzeit
nichts tut: Ich stecke mitten in den Vorbereitungen eines
größeren Umzugs. Diese Phase hat nichts
Beschauliches, aber am anderen Ende des Regenbogens erwarten mich
beschaulichere Lebensumstände, die auch dem literarischen
Output zugute kommen dürften.
Edmund Blair Leighton, God
Speed(1900)
Es dürfte sich hier um
die Verabschiedung eines Kreuzritters handeln, freilich
durch die romantische Brille der vorvorigen Jahrhundertwende
betrachtet. "God speed"
(Gott sei mit dir!) sagt man, wenn man jemandem gutes Gelingen wünscht. Gemälde
in höherer Auflösung bei
Wikipedia, siehe dort auch den Hauptartikel über
Leighton.
Anbei
stelle ich provisorisch ein paar Forschungsergebnisse in den Raum, die
noch umfangreich erweitert werden sollen, aber mit Sicherheit wird sich
bereits in diesem Stadium jemand dafür interessieren:
Globale
Machtstrukturen: Das Geflecht der international arbeitenden
Lobby-Institute für Weltpolitik, Geopolitik und
Interessenpolitik
nach dem Muster des Council on Foreign Relations (CFR)
Quasselköpfe,
Drahtzieher und Königsmacher
Ein
weltweites Geflecht von Instituten für
„auswärtige
Politik“ – allen voran der amerikanische Council on Foreign
Relations – betätigt sich ohne
demokratische Legitimation an
den Schalthebeln der Macht. Wer sind diese Lobbyisten, und was steckt
dahinter? Geht es wirklich um eine neue Weltordnung, oder spuken hier
die Überreste des Britischen Imperiums?
Es gibt Vereine von solcher Verschwiegenheit und Machtfülle,
dass
einem bei näherer Betrachtung der Atem stockt. Sie haben
keinerlei
Wählerauftrag und werden in keiner Parlamentsdebatte
erwähnt;
und doch lassen sich Regierungen und Medienbetriebe von ihnen
beeindrucken und manipulieren. Ein solcher Privatverein ist in den
Vereinigten Staaten von Amerika der Council on
Foreign Relations (CFR),
wörtlich und harmlos übersetzt ein „Rat
für
auswärtige Beziehungen“. Eigentlich ist es eine
gigantische
Lobby für Fragen der Weltpolitik – und ein
Personalreservoir
für die höchsten politischen Ämter der USA.
Wer in
dieser Lobby vertreten ist, wie sie die amerikanische Politik
beeinflusst, wie viele politische Posten sie ausfüllt und wer
eigentlich dahintersteckt,sollte dringend
untersucht werden.
Stattdessen befassen sich die gründlich geknebelten Medien
lieber
mit entlaufenen Braunbären, irrelevanten Sexgeschichten oder
seltsamen Wintereinbrüchen mitten im Winter.
Wir können uns nicht einmal damit herausreden, dass es sich um
ein
rein amerikanisches Problem handelt. O nein! Denn erstens versucht der
CFR über die politischen Strukturen der USA die gesamte
Weltpolitik zu steuern, und zweitens existieren schon seit
längerer Zeit nahezu gleichnamige Ableger des CFR in anderen
bedeutenden Nationen – natürlich auch in
Deutschland. Noch
nie davon gehört?In Deutschland gibt es bereits seit 1955 die Deutsche
Gesellschaft für Auswärtige Politik
(DGAP) zur
Förderung der „außenpolitischen
Meinungsbildung“ in Deutschland – ein
„unabhängiger und gemeinnütziger
Verein“, der
nach eigener Aussage das Verständnis für
internationale
Beziehungen und deren wissenschaftliche Erforschung verbessern will.
Außerdem lädt der Verein
regelmäßig deutsche und
ausländische Entscheidungsträger aus Politik,
Wirtschaft,
Wissenschaft und Medien ein, um über Grundfragen und aktuelle
Themen der Außenpolitik zu diskutieren.1
Jedem professionellen Diplomaten sollten eigentlich die Haare zu Berge
stehen, denn der gesamte Auswärtige Dienst, zu dem das
Bundesministerium des Auswärtigen und alle entsandten
Diplomaten
gehören, muss sich äußere
Einflüsse
traditionsgemäß vom Leibe halten. Denn solche
Einflüsse
könnten von sonstwo
herstammen und möglicherweise intrigant
oder konfliktfördernd sein. Auch sollten die Richtlinien der
Außenpolitik ordnungsgemäß nicht von
irgendeiner Lobby
oder einem Privatverein, sondern vom Außenminister und von
der
Bundesregierung bestimmt werden, die sich allein vor den
gewählten
Volksvertretern und vor dem Souverän – dem deutschen
Volke
– zu verantworten haben. Trotzdem lesen wir staunend auf der
Homepage der DGAP: „Die DGAP wird unter anderem finanziert
vom
Auswärtigen Amt, Unternehmen, Stiftungen sowie den
Beiträgen
ihrer mehr als 2000 Mitglieder.1“
Finanziert
vom Auswärtigen
Amt!? Und von was für Unternehmen und Stiftungen?
Aber jetzt mal
echt: mehr als 2000 Mitglieder?! Namhafte Mitglieder der DGAP im Jahre
1992 waren Otto Wolff von Amerongen, Klaus von Dohnanyi, Björn
Engholm, Karl Kaiser, Otto Graf Lambsdorff, Hans L. Merkle, Volker
Rühe, Helmut Schmidt, Rita Süssmuth, Manfred Stolpe,
Wolfgang
Wagner, Theo Waigel und andere.7
Um zu verstehen, welche Interessen in der DGAP vertreten sind, sollte
hervorgehoben werden, dass der Präsident der DGAP in den
Jahren
1999–2002 Dr. Ulrich
Cartellieri war, der von 1981 bis 1997 dem
Vorstand der Deutschen Bank, danach bis 2004 deren Aufsichtsrat
angehörte.2
1986 bis 1997 saß er u.a. auch im Aufsichtsrat
von Thyssen-Krupp.4
1993, 1996 und 1997 nahm Cartellieri am
jährlichen Treffen der weltpolitisch schwergewichtigen
Bilderberg-Clique teil.3
2000–2001 war Cartellieri überdies
Bundesschatzmeister der CDU.4
Im Jahre 2008 wird vermerkt, dass Ulrich
Cartellieri seit 1999 (!) als Non-Executive Director bei BAE Systems
aufgeführt ist4
– dem größten
Rüstungskonzern Europas. Dass ein solcher Mann während
seiner
eingefleischten Zugehörigkeit zur Rüstungsindustrie
und zum
Bankwesen der Präsident eines „unabhängigen
und
gemeinnützigen“ Vereins für
Außenpolitik sein
konnte, dessen meinungsbildende Kraft gewissermaßen dem
Auswärtigen Amt aufoktroyiert ist, spricht bereits
Bände.
Wenn Sie an Demokratie und Transparenz interessiert sind,
reißen
Sie am besten mal das Maul auf! Denn diese Herrschaften
verstehen sich
bestens auf das Maulaufreißen, verschaffen sich
Gehör
bei Entscheidungsträgern und sorgen auch dafür, dass
sie bei
jeder Gelegenheit von den Medien interviewt und zitiert werden
–
das Letztere gelingt in allerhöchstem Grade den Mitgliedern
des
amerikanischen CFR und anderer amerikanischer
„Denkfabriken“ des Establishments, aber auch in
Europa
haben die Lobbyisten schon viel dazugelernt.
Präsident der DGAP seit dem 3. Februar 2005 (nach Intermezzos
mit
Hans-Dietrich Genscher und Alfred Freiherr von Oppenheim14)
ist Dr.
Arend Oetker, seines Zeichens
Geschäftsführender
Gesellschafter der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG
(Berlin),
außerdem Vizepräsident des Bundesverbandes der
deutschen
Industrie e.V. und Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung
der
deutschen Arbeitgeberverbände. Er hat auch
Aufsichtsratsmandate
bei Hero AG (Lenzburg), Schwartauer Werke (Bad Schwartau), KWS Saat AG
(Einbeck), Degussa AG (Düsseldorf), Merck KGaA (Darmstadt) und
Bâloise Holding AG (Basel).8
Im Jahre 2007 wurde er mit dem
Großen Verdienstkreuz der BRD ausgezeichnet.9
Auch in diesem Fall
sehen wir also an der Spitze der DGAP einen Mann, der
gegenüber
der Politik – im Namen der
„Gemeinnützigkeit“
– ganz entschiedene Wirtschaftsinteressen vertreten wird. Das
ergibt sich schon aus seinen Spitzenpositionen in
Unternehmerverbänden. Er kann gar nicht anders. Er ist und
bleibt
ein Mann der Wirtschaft; die Einflussnahme auf die
„auswärtige Politik“ wird unweigerlich von
seiner
lebenslangen Perspektive bestimmt bleiben. Seine
Geschäftsinteressen haben primär mit Lebensmitteln
(Marmelade), Saatgut, Rohstoffhandel und Schifffahrt zu tun,
außerdem mit Chemie/Spezialchemie (Degussa), Pharmaindustrie
und
Chemie (Merck) und Versicherungen (Bâloise). Wenn man
bedenkt,
dass in den nächsten zwanzig Jahren ein immer
härterer,
zunehmend monopolbestimmter Kampf um die Lebensmittelversorgung und das
fortschreitend mit Gentechnik verseuchte Saatgut zu erwarten ist,
während die Bombardierung der Bevölkerung mit
Pharmaprodukten
und Chemikalien weiter eskalieren dürfte, dann ist hier wohl
der
„geeignete Mann“ zur Beeinflussung der
zeitgenössischen Außenpolitik an die Vereinsspitze
gehoben
worden. Versetzen Sie sich ruhig mal in ihn hinein! So verstehen Sie
das am besten.
Wir sehen da einen kontrollfixierten Menschentyp, der als
„Hans
Dampf in allen Gassen“ oder gar „Spinne im
Netz“ die
undurchschaubare Verflechtung der großen
Kapitalgesellschaften
verkörpert. In Ermangelung einer präzise
nachweisbaren
Gattungsbezeichnung nennt man solche Leute gern
„Insider“
oder „Illuminaten“. In allen Ehren durchdrehende
Verschwörungstheoretiker glauben hinter dem Schleier der
Illusionen sogar „reptilienblütige Aliens“
oder
„Echsenvampire“ zu erkennen. Aber vielleicht sind
es
einfach nur vom System nach oben gespülte Machtmenschen, die
jenseits von Gut und Böse den Gesetzen eines weitgehend
automatisierten Netzwerks von Interessengruppen gehorchen. Am besten
studieren wir also ganz sachlich die Einzelfiguren und
Zusammenschlüsse in der realen Welt. An ihren Taten sollt ihr
sie
erkennen! Anschließend eröffnet sich vielleicht ein
stichhaltiger Rückschluss auf historische Wurzeln und globale
Zukunftsvisionen.
Der Teufel offenbart sich im weltweit aufgezwungenen Detail. Denn
ausgesprochen ähnliche
Vereine für auswärtige Politik,
deren Führungsgremien auf jeden Fall untersucht werden
müssen, sehen wir zum Beispiel in Großbritannien und
als
mächtige neue Lobby bei der Europäischen Union (unter
dem
Namen Centre
for European Policy Studies, Abk.: CEPS). Das CEPS wurde
1983 in Brüssel gegründet und rühmt sich
selbst als
„eine der erfahrensten und maßgeblichsten
Denkfabriken in
der heutigen Europäischen Union“.15
Dazu später noch
mehr, denn besonders bei der Liste der Vorstandsmitglieder wird es
äußerst interessant!16
– In Dänemark gibt es
einen Verein namens DUPI (Dansk
Udenrigspolitisk Institut,
„Dänisches Institut für auswärtige
Politik“).10
In Norwegen nennt es sich Norsk
utenrikspolitisk
institutt (NUPI).11
In Schweden heißt es, als ob wir das alle
nötig hätten, Utrikespolitiska
institutet (UI); das ist eine
riesige, 1938 gegründete Anstalt, die seit 1940 den heutigen
Namen
trägt.12
Und so geht das weiter, Land für Land, Abklatsch und
endloser Abklatsch vom Abklatsch: Australien (AIIA), Kanada (CIIA),
Brasilien (CEBR), Frankreich (IFRI), Spanien, China, Mexiko, Finnland,
Italien, Schweiz, Russland, Japan, Neuseeland …13
Wer sorgt dafür, dass überall diese
ominösen, identisch
konzipierten Vereinsgründungen aus dem Boden
schießen, die
wie Außenstellen eines zentralen Plans zur Schaffung einer
neuen
Weltordnung anmuten? Welches Spinnennetz wird da mit immer engeren
Maschen versehen? Als ob sich die
„örtliche“ Regierung
nicht selbst entscheiden könnte oder dürfte, welche
Außenpolitik sie betreiben will!
Tja, die Mutter all
dieser kaltschnäuzigen Lobby-Vereine im
CFR-Stil, die meistens eine Art geopolitischen Schwachsinn
im Sinne
globalistischer, weltherrschaftlicher und militärisch
forcierter
„Verantwortung“ ausposaunen, ist offenbar das
britische Royal
Institute of International Affairs (RIIA) mit Sitz im
Londoner
Chatham House.
Genauer gesagt: Chatham
House ist sowohl der Name des Gebäudes als
auch ein weithin bekanntes Synonym für das RIIA. 2004 wurde
„angesichts dessen“, wie sie im Nebelwerferstil
sagen, vom Council (Verwaltungsrat)
des RIIA beschlossen, als primäre
öffentliche Identität den nichtssagenden Namen
„Chatham
House“ anzunehmen, der bestenfalls
„Quasselschinkenhaus“ bedeutet, während
die sehr viel
aufschlussreichere Bezeichnung „Royal Institute of
International
Affairs“ nur als formeller Name für rechtliche und
finanzielle Zwecke bestehen bleibt.17
Ein Schelm, wer etwas Böses
dabei denkt – vielleicht gar, dass die
großmächtige
Mutter des weltweiten Netzes von Lobby-Instituten des britischen
Imperialismus ihren eigenen Namen verschleiert, nachdem sich ihre Klone
jetzt in allen großen Ländern lautstark in ihrem
Sinne ins
Zeug legen. Denn das wäre immerhin denkbar, aber es
bedürfte
einer sehr gewissenhaften Beweisführung; und während
wir bei
dieser Sisyphusarbeit weiße Haare kriegen, ist das
Machtzentrum
vermutlich längst nach New York und von dort nach Peking
weitergewandert.
Bleiben wir also bei den simplen, einigermaßen handfesten
Fakten:
Das Royal Institute of International Affairs entstand bereits 1920 aus
den angloamerikanischen Delegationen der Pariser Friedenskonferenz, die
gerade den kriegsgeil verpfuschten Versailler Vertrag ausgeheckt hatte.
Offizielle Schutzherrin des RIIA ist die britische Königin.
Das
RIIA will den Eindruck einer bloßen
„Denkfabrik“
erwecken, übt aber bestimmenden Einfluss auf die britische
Politik
aus.6
„Unsere Mission“, so sagen sie ohne falsche
Bescheidenheit, „besteht darin, eine weltführende
[sic!]
Quelle unabhängiger Analysen, wohlinformierter Debatten und
einflussreicher Ideen hinsichtlich der Frage zu sein, wie eine
florierende und sichere Welt für alle aufgebaut werden
kann.“17
Nun gut! Die Frage ist berechtigt, und ohne einen
gediegenen Meinungsaustausch zu solchen Themen kommen wir nicht
vorwärts. Aber wie aus der britischen Kriegs- und
Weltmachtpolitik
zu schließen ist, die im typischen Interessenraum des
britischen
Imperialismus, nämlich von Palästina bis Bangladesch,
nun
schon viele Jahrzehnte lang für Leichenberge sorgt, ohne dass
aus
dem „Quasselschinkenhaus“ der geringste Protest
gekommen
wäre, kann an der Absichtserklärung des RIIA, eine
florierende und sichere Welt für alle aufzubauen, nicht viel
dran
sein.
Das RIIA hat drei gemeinsam fungierende Präsidenten, jeweils
einen
aus den drei Hauptparteien des Parlaments. Einer dieser drei
Co-Präsidenten ist Lord
Robertson, der sich in den heftigen
Kriegsjahren von 1999 bis 2003 als Generalsekretär der NATO
und
von 1997 bis 1999 als nicht minder kriegerischer britischer
Verteidigungsminister hervorgetan hat.18
Ein anderer Co-Präsident
ist Lord
Ashdown, der von 2002 bis 2006 als Hoher
Repräsentant
für Bosnien und Herzegowina im Dienste der Vereinten Nationen
stand, nachdem er sich schon in den 90er Jahren lange Zeit für
eine internationale Intervention auf dem Balkan stark gemacht hatte.19
Von 1959 bis 1972 diente er als Offizier der Royal Marines in
Spezialkräftekommandos als Nahkampfspezialist und
Kampfschwimmer.
Man beachte, dass der Mann auch ein wahres Sprachtalent ist und
fließend Hochchinesisch spricht. Behauptungen, dass er
während seiner diplomatischen Tätigkeit in Genf
während
der 70er Jahre als MI6-Agent gearbeitet habe, kommentiert er nicht.20
Der dritte Co-Präsident des RIIA ist Sir John
Major, der von 1990
bis 1997 britischer Premierminister und Führer der
Konservativen
war. Das ist eine eher farblose Figur. Zu seinen
geschäftlichen
Interessen zählen u.a. die Funktion eines Seniorberaters des
schweizerischen Finanzkonzerns Credit Suisse und die Rolle des
Vorsitzenden des internationalen Beratungsgremiums der Nationalbank von
Kuwait21
… Wie bitte? Wieso gerade Kuwait? Nun,
Anfang 1991
hatte sich John Major als britischer Premier mit Pauken und Trompeten
am Krieg gegen den Irak beteiligt. Solche Heldentaten vergisst man
nicht, dafür gibt es später niedliche Beraterposten
bei
großen Banken – und die Chance, nach Ablauf des
demokratischen Mandats als königlich abgesegnete
Pseudo-Friedenstaube weiter auf die Politik einzuwirken.
Im Grunde war dieses angeblich so friedliebende, menschenfreundliche
„Royal Institute of International Affairs“ eine
Kreation
der Geheimgesellschaft The Round
Table, die 1891 mit dem langfristigen
Ziel entstand, eine Weltregierung unter britischer Vorherrschaft
herbeizuführen. Zu den großen Initiatoren des Round
Table
zählten der Südafrika-Ausbeuter Cecil Rhodes
(1853–1902) und der imperialistische Rothschild-Agent Alfred
Milner (1854–1925); auch die Rockefellers
leisteten finanzielle
Unterstützung. Bedeutende Mitglieder in der ersten
Hälfte des
20. Jahrhunderts waren u.a. Arthur Balfour
(britischer Premierminister,
dann Außenminister, durch dessen Balfour-Deklaration 1917 der
Grundstein zur Entstehung Israels gelegt wurde; Schöpfer des
Begriffes „British Commonwealth“) und Lord Astor
(Eigentümer der Londoner Tageszeitung „The
Times“).6
Und ...
Da müsste man noch viel weiter ausholen. Kommt
demnächst ...
-
Eckehard Junge, März 2010
Quellen:
1) Hauptseite der
Deutschen Gesellschaft
für Auswärtige Politik e.V.,
http://www.dgap.org/dgap/ueberuns/
4) Wikipedia-Artikel
über Ulrich Cartellieri,
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Cartellieri
5) Deutsche
Teilnehmer an
Bilderberg-Konferenzen,
http://www.flegel-g.de/Bilderberg/teilenhmer-bilderberg.html; mit
zusätzlichen Personendaten auch
http://hahn.1on.de/archives/2172-Deutsche-Teilnehmer-an-Bilderberg-Treffen.html
6) Ivan Fraser/Mark
Beeston, Lifting the
Veil, Chapter 13, The Brotherhood and the Manipulation of Society, Part
1 – The Main Manipulating Groups,
http://www.educate-yourself.org/nwo/brotherhoodpart1.shtml, Hauptseite:
http://www.educate-yourself.org/nwo/brotherhoodindex.shtml
7) „Die
heute einflussreichsten
Hintergrundorganisationen“,
http://members.internettrash.com/medwiss2/freimaurereinfussreicherhintergrund.html
8) Aktuelle Angaben
der DGAP (Anfang
2010) zur Person ihres Präsidenten,
http://www.dgap.org/dgap/ueberuns/praesident/
10) Dänisches Institut
für auswärtige Politik, Homepage http://www.dupi.dk/
11) Norwegisches Institut für
auswärtige Politik, Homepage http://www.nupi.no/
12) Außenpolitisches Institut
(UI) in Schweden,
mit Foto des Gebäudes,
http://sv.wikipedia.org/wiki/Utrikespolitiska_Institutet
13) Katholische Universität von
La Plata,
Argentinien, mit einer Liste der zum weltweiten mysteriösen
Netzwerk ausgebreiteten „Institute für
auswärtige
Politik“ in den verschiedensten Ländern der Welt
(das
Dokument herunterrollen zu „Relaciones
Internacionales“),
http://www.dipublico.com.ar/enlaces.html
14) Geschichte der DGAP,
http://www.dgap.org/dgap/ueberuns/geschichte/
15) Selbstdarstellung der CEPS,
„About CEPS,
the Centre for European Policy Studies“,
http://www.ceps.be/content/about-ceps
16) Liste der Vorstandsmitglieder des
Centre for
European Policy Studies, http://www.ceps.be/content/ceps-board-directors
17) About Chatham House,
http://www.chathamhouse.org.uk/about/
18) Chatham House, Infoseite
über den
Co-Präsidenten Lord Robertson,
http://www.chathamhouse.org.uk/about/council/lord_robertson/
19) Chatham House, Infoseite
über den
Co-Präsidenten Lord Ashdown,
http://www.chathamhouse.org.uk/about/council/lord_ashdown/
20) Deutscher Artikel über Paddy
Ashdown, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Paddy_Ashdown
21) Chatham House, Infoseite
über den
Co-Präsidenten John Major,
http://www.chathamhouse.org.uk/about/council/sir_john_major/
Weltweite
Liste der Lobby-Institute für auswärtige Politik
Gefunden in
der Website der Katholischen Universität von La Plata,
Argentinien:
RELACIONES INTERNACIONALES
Australian Institute of International Affairs (AIIA): www.aiia.asn.au
Biblioteca Virtual sobre los Asuntos Internacionales: www.etown.edu/vl/
Canadian Institute of International Affairs (CIIA): www.ciia.org
Centre for European Policy Studies (CEPS), Bélgica:
www.ceps.be
Centro Brasileiro de Relações Internacionais
(CEBRI): www.cebri.org.br
Centro de Relaciones Internacionales y Cooperación
Internacional, España: www.cidob.org
China Institute of International Studies (CIIS) Beijing, China:
www.ciis.org.cn/english/
Consejo Mexicano de Asuntos Internacionales: www.consejomexicano.org
Council on Foreign Relations, New York: www.cfr.org
Dansk Udenrigspolitisk Institut, Danish Institute of International
Affairs: www.dupi.dk
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik:
www.dgap.org
Diplomaticnet.com: www.diplomaticnet.com
Finnish Institute of International Affairs: www.upi-fiia.fi
Institut Français des Relations Internationales (IFRI):
www.ifri.org
International Relations and Security Network (ISN), Schweiz:
www.isn.ethz.ch
IR Theory Web Site: www.irtheory.com
Istituto Affari Internazionali (IAI): www.iai.it
Japan Institute of International Affairs (JIIA): www.jiia.or.jp
Moscow School of Political Studies: www.msps.ru
New Zealand Institute of International Affairs:
www.vuw.ac.nz/nziia/index.htm
Norwegian Institute of International Affairs: www.nupi.no
Royal Institute of International Affairs (RIIA, Chatham House):
www.riia.org
Singapore Institute of International Affairs: www.siiaonline.org
Stiftung Wissenschaft und Politik: www.swp-berlin.org
Swedish Institute of International Affairs: www.ui.se
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